»Sidekick«, das speicherresidente Programm, spielt oft rettendes Heinzelmännchen, wenn geschwind eine kleine Aufgabe zu lösen ist.
Das Programm Sidekick, mit seinen unterschiedlichen nützlichen Funktionen, ist nach dem Laden ständig im Speicher vorhanden, man bemerkt es allerdings nicht. Es liegt sozusagen unter dem gerade aktiven Programm versteckt und wartet auf seinen Aufruf. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob man sich in der DOS-Ebene befindet oder mit einer anderen Software arbeitet.
Nach dem Aufruf per Tastendruck (die aufrufende Tastenkombination ist frei definierbar) erscheint ein Fenster mit sieben verschiedenen Funktionen, die man mit dem Cursor oder über die Funktionstasten anwählt: Info, Notizen, Rechner, Kalender, Modem, ASCII-Tabelle oder Setup. jeder dieser Menüpunkte öffnet wiederum ein eigenes Fenster. »Info« erklärt die einzelnen Funktionen von Sidekick. Wer sich im Umgang mit Sidekick noch nicht sicher fühlt und sich den dauernden Griff zum Handbuch ersparen möchte, erhält in diesem Menüpunkt detaillierte Informationen. Gerade der Einsteiger wird sich über diese Gedächtnisstütze sehr freuen, »Notizen« ist ein kleines Textverarbeitungssystem, das vollständig zum Turbo-Pascal-Editor kompatibel ist, der wiederum weitgehend Wordstar entspricht. Die Größe des Notiz-Speichers kann man bei der Installation von Sidekick festlegen. Wer mit dem Speicherplatz sparsam umgehen muß, kann so den Platzbedarf von Sidekick minimieren, Im Notiz-Window kann man Textausschnitte aus dem aktuellen Bildschirm, der sich unter dem Fenster befindet, übernehmen. Informationen, beispielsweise aus einer Textverarbeitung heraus, sind somit sofort im frei verfügbaren NotizSpeicher, langwieriges Eintippen entfällt. Selbstverständlich wird auf Wunsch auch das Directory in einem eigenen Fenster angezeigt.
Im »Rechner-Modus« von Sidekick steht dem Anwender ein leistungsstarker Taschenrechner zur Verfügung. Die Eingabe erfolgt nach Belieben in dezimaler, hexadezimaler oder binärer Schreibweise. Dazu sind die Funktionstasten mit den Buchstaben für die hexadezimale Eingabe belegt, ansonsten benutzt man die numerische Zehnertastatur. Die Taschenrechner-Simulation besitzt eine Speicherfunktion und führt auch logische AND-, OR-, XOR-Operationen aus. Er berechnet allerdings nur mit vier Stellen hinter dem Komma, dadurch läßt die Genauigkeit zu wünschen übrig. Ergebnisse aus den Rechenvorgängen braucht man sich übrigens nicht aufzuschreiben. Man programmiert einfach eine beliebige Taste mit der errechneten Zahl und kann fortan jederzeit durch Drücken der so programmierten Taste über die Zahl verfügen.
Ein enger Verwandter des NotizWindows ist der »Kalender«. Nach dem Aufruf sucht man sich mit Hilfe der Cursor-Tasten das gewünschte Datum heraus, drückt Return und schon hat man eine Tagesübersicht parat. Dabei kann man zu jeder halben Stunde eine Textinformation von bis zu 26 Zeichen einfügen. Der Kalender läßt sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt ausdrucken und man erhält so eine Gesamtübersicht über seine Termine.
Eine weit weniger gebräuchliche Einrichtung ist die Benutzung der Modem-Funktion. Die Modem-Funktion verwandelt den Computer in einen Telefon-Wählautomaten, vorausgesetzt, ein Modem ist angeschlossen, Wer kein Modem besitzt, kann dieses Fenster immerhin noch als sein persönliches Telefonverzeichnis benutzen und Telefonnummern und Adressen speichern.
Die ASCII-Tabelle ist eine Auflistung aller 256 ASCII-Zeichen. In diesem Fenster wird sowohl der dezimale als auch der hexadezimale Wert und das zugehörige Zeichen dargestellt. Daneben findet sich für die ersten 32 Zeichen noch die jeweilige Control-Tastenkombination und ein mnemonisches Kürzel für die Bedeutung des Zeichens. Wer schon einmal den dezimalen Wert eines Steuerzeichens gesucht hat - beispielsweise zur Drucker-Ansteuerung - oder wer oft programmiert, der weiß diese Funktion von Sidekick besonders zu schätzen. Das Setup-Fenster dient nur zur Fixierung der eingeblendeten Fenster auf dem Bildschirm. Ebenso hält es jeweils die aktuelle Datei-Version der Funktionen Notizen, Kalender und Modem fest. Eine Änderung ist jederzeit und beliebig oft durchführbar.
Die verschiedenen Fenster kann man in Sidekick überlagernd benutzen. Alle Fenster können also gleichzeitig auf dem Bildschirm erscheinen. Durch ihre Größe bedingt, verdecken sie sich allerdings mehr oder weniger. Es ist aber immer nur die Bearbeitung eines Fensters möglich. Dabei hat nur das zuletzt aufgerufene Fenster Priorität, per Tastendruck läßt sich jedoch jedes Fenster an vorderste Stelle auf dem Bildschirm setzen.
Um Sidekick optimal an die Bedürfnisse des Anwenders anzupassen, wird es zusammen mit einem Installations-Programm ausgeliefert. Dieses Programm paßt Sidekick an verschiedene Monitor-Typen an (Monochrom-, Farb-, Schwarzweiß-Monitor). Es läßt freie Wahl bei der Definition der verschiedenen Tastenfunktionen im Notiz-Fenster, richtet die vom Anwender gewünschte Größe der Notiz-Datei ein und installiert die entsprechende Schnittstelle für das Modem. Für die Besitzer von Farb-Monitoren hält Sidekick ein besonderes Bonbon bereit: Für jedes Fenster darf man sich die Farbe für Vorder-, Hintergrund und Rahmen selbst auswählen.
Sidekick ist ein hilfreiches und nützliches Programm, dessen Leistungen einem schnell unentbehrlich werden. Zusammen mit dern ausführlichen Handbuch ist dieses Programm bei einem Preis von 260 Mark sowohl für Einsteiler als auch für alte Hasen empfehlenswert.
(ZU)