Ninja (XL/XE)

 Grafik  61 ★
 Sound & Musik  72 ★
 Happy-Wertung  70 ★
Atari XL/XE (C 64)
Kampfsportspiel
15 DM (Kassette)
Preiswertes Karatespiel
Er geht einen einsamen Weg: Ein Ninja reist auf der Suche nach Prinzessin Di-Di, der Perle des Orients, durch das Land des Todes. Sie wird im Palast der Perlen gefangen gehalten und wartet verzweifelt auf ihre Rettung, Hmm... irgendwie kommt einem diese Art von Rahmenhandlung recht bekannt vor. Solche Schönheitsfehler steckt man aber gerne weg, denn »Ninja« ist das erste brauchbare Karate-Spiel der Billigklasse und kostet nur die Hälfte wie seine Konkurrenten.

Um die Prinzessin zu befreien, muß sich der Titelheld Stockwerk für Stockwerk durch den Palast der Perlen kämpfen. Dabei wird er von einem Gegner nach dem anderen angegriffen. Anfangs taucht immer nur ein feindlicher Kämpfer auf, doch im Verlauf des Spiels greifen mehrere Schurken gleichzeitig an. Per Joystick läßt man den Ninja mit Handkanten und Füßen wirbeln. Er kann aber auch mit seinem Schwert zuschlagen und Todessterne und Dolche werfen. Letztere Methode ist nicht ganz ungefährlich, denn die Gegner können die Wurfgeschosse aufsammeln und zurückschmeißen. Während eines Zweikampfs erscheinen zwei Balken, die die Energievorräte von Ninja und dem Gegner anzeigen. Für das erfolgreiche Vermöbeln von Feinden gibt es reichlich Punkte. Wird der Ninja einmal besiegt, ist das Spiel zu Ende. Man kann seine Spielfigur im Zweikampf zwar vielfältig bewegen, aber auf Dauer wird die Geschichte doch etwas langweilig. Das einzige, was sich im Spielverlauf ändert, ist die Anzahl der Gegner und deren Aggressivität. Die Animation ist recht ordentlich, aber fast zu schnell, worunter die Spieltechnik leidet. Per Hintergrund-Musik wird man außerdem von einer recht hübschen Fernost-Melodie berieselt.
Für 15 Mark bietet Ninia einen ansehnlichen Unterhaltungswert, der allerdings nach einer Weile deutlich abflacht. Da das technisch wesentlich bessere Kampfsportspiel »International Karate« mit knapp 30 Mark nicht viel teurer ist, empfiehlt sich Ninja wohl nur für extrem sparsame Käufer.


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 12 / 1986, Seite 102

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