C 64
Action-Adventure
39 DM (Kassette), 59 DM (Diskette)
Spiel zur berühmten Comic-Serie
Ein ganzes Jahr lang wurde am langerwarteten Asterix-Spiel herumprogrammiert, das den gallischen Comic-Helden endlich auch auf die Computer-Monitore bringt. Trotz des ähnlichen Titels hat das Spiel aber nur sehr wenig mit dem Comic-Band »Asterix und der Kupferkessel« zu tun. Der magische Topf, in dem der Druide Miraculix seinen Zaubertrank braut, steht im Mittelpunkt des Geschehens. Obelix (der mit den Hinkelsteinen) ist sauer, weil er nichts von diesem Trank abbekommt, und gibt dem Kessel einen ordentlichen Tritt. Wegen den Superkräften von Obelix hat es dieser Kick in sich und der Kessel zerbricht in acht Einzelteile, die übers Land verstreut werden. Asterix und Obelix müssen nun unbedingt die Teile finden und den Kessel zusammensetzen, sonst kann Miraculix seinen Zaubertrank, der übermenschliche Kräfte verleiht, nicht mehr brauen.
Der Spieler steuert Asterix mit dem Joystick, während Obelix ihm brav nachtrottet. Es gibt über 60 verschiedene Bilder, in denen es von Asterix-typischen Gestalten wie Römern und Wildschweinen nur so wimmelt.
Die Hintergrundgrafik ist hübsch anzusehen, aber der Bildaufbau dauert jedes Mal mehrere Sekunden. Die klobigen, wabbeligen Sprites sind eine mittlere Zumutung. Man hat mitunter arge Mühe, die ComicFiguren wiederzuerkennen.
Und der Spielwitz ist - traurig, aber wahr - entsetzlich niedrig. Man wandert von Bild zu Bild, darf ab und zu mal einen Römer oder ein Wildschwein verhauen (»Yie Ar Kung- Fu« in Sparversion) und damit hat sich die Sache.
Hier und da liegt auch mal ein Teil vom Zauberkessel herum, aber die meisten Spieler dürften schon vorher die Stromzufuhr des Computers gekappt haben.
Warum es ein Jahr gedauert hat, um ein dermaßen langweiliges, grafisch schwaches Spiel zu schreiben, ist mir schleierhaft. Es dürfte lediglich hartgesottene Asterix-Fans und kleinere Kinder eine Weile fesseln. Lediglich das Titelbild und die mitunter gefällige Musik finden noch Gnade. Schade, denn aus dem Thema hätte man wesentlich mehr machen können.
Heinrich Lenhardt