Dragon's Lair (C64)

 Grafik  65 ★
 Sound & Musik  61 ★
 Happy-Wertung  43 ★
C 64 (Schneider, Spectrum)
Geschicklichkeitsspiel
39 DM (Kassette), 49 DM (Diskette)
Umsetzung des legendären Spielautomaten
Die Software-Branche schreckt vor nichts zurück: Jetzt wurde sogar ein Spielautomat, der als »nicht umsetzbar« galt, für die populärsten Heimcomputer adaptiert! Die Rede ist von »Dragon's Lair«, der als einer der ersten Laser-Disk-Automaten für Furore sorgte. Die Grafik des Originals wurde nämlich von einem Bildplattenspieler geladen und erschien so in Zeichentrickfilm-Qualität auf dem Bildschirm. Für die hervorragenden Bilder sorgten ehemalige Künstler aus den Walt-Disney-Studios.

Eben jenes berühmte »Dragons Lair« gibt es jetzt für den Hausgebrauch. Zwar ohne Laser-Disk-Grafik, aber mit einer anderen technischen Novität. Das Spiel ist in acht Abschnitte unterteilt, in denen die interessantesten Passagen des Automaten vorkommen. Bei der C 64-Kassetten-Version wird während des Spielens (!) bereits der nächste Teil nachgeladen.

Bei »Dragon's Lair« verkörpern Sie den tollkühnen Ritter Dirk, der die Prinzessin Daphne aus den Klauen des bösen Drachen Singe befreien will. Auf dem Weg zum entscheidenden Duell muß Dirk die gefährlichen Räume eines Schlosses durchqueren. Auf einer Scheibe, die als Aufzug dient, tauchen plötzlich Windgeister auf. Weiter unten lauern Skeletteile, Reptilien und schlangenähnliche Tentakel-Monster.

Die Grafik kann sich natürlich nicht mit dem Original messen, aber die geteste C 64 Version nutzte nicht einmal den Computer ordentlich aus. Vor allem die Animation ist eine mitunter arg holprige Angelegenheit. Die Spielmotivation ist durch die seelische Grausamkeit der Programmierer aufgepäppelt worden - wenn man alle fünf Leben verliert, muß man wieder beim ersten Level anfangen.

»Dragon's Lair« ist eigentlich nur eine etwas frustrierende Aneinanderreihung simpler Geschicklichkeitsspiele. Positiv ist zu bemerken, daß man spieltechnisch mehr machen kann als beim Automaten-Original. Ohne die Super-Grafik wirkt das ganze Spiel aber etwas ärmlich und ist allenfalls für Leute geeignet, die es gern besonders schwierig mögen.


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 10 / 1986, Seite 153

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