Soccer 86 (CPC)

 Grafik  68 ★
 Sound & Musik  57 ★
 Happy-Wertung  82 ★
Schneider
Sportspiel
39 DM (Kassette), 59 DM (Diskette)
Die beste Fußball-Simulation für den Schneider
Von den langen Nächten der Fußball-Weltmeisterschaft in Mexico dürften Sie sich inzwischen erholt haben. Falls Sie schon wieder unter Entzugserscheinungen leiden und das Leder rollen lassen wollen, dann sollten Sie sich »Soccer'86« einmal unter die Lupe nehmen. Dieses neue Sportspiel aus Frankreich ist die beste Fußball-Simulation, die bisher für die Schneider CPC-Computer erschienen ist. »Soccer '86« ist eine verblüffend gute Kopie des C 64-Klassikers »International Soccer«. Zwei Spieler können gegeneinander spielen (allerdings nur einer mit einem Joystick) oder ein Spieler tritt gegen den Computer an, dessen Stärke man von 0 (trifft den Ball kaum) bis 100 (Maradona) einstellen kann. Außerdem entscheidet man sich für eines von vier Ländern, unter dessen Flagge man spielt.

Etwas Strategie ist auch im Spiel: Sie können eine Anzahl von Stärkepunkten zwischen den fünf Spielern Ihrer Mannschaft verteilen und so selbst bestimmen, ob das Team seine Stärken in der Offensive oder in der Abwehr haben soll. Dann geht es endlich los: Die Nationalhymnen erklingen und die beiden Mannschaften laufen ein. Sie steuern jeweils den ballführenden Spieler, der sich durch eine etwas hellere Trikotfarbe von seinen Kollegen abhebt. Die Mitspieler inklusive des Torwarts werden vom Computer gesteuert. Das Spielfeld scrollt ruckelig von links nach rechts; dafür sind die Software- Sprites sehr ansehnlich.

Das Programm könnte etwas schneller und grafisch eleganter sein, aber der Spielspaß leidet nur wenig darunter. Angesichts der bisher miserablen Qualität von Fußball- Simulationen für den Schneider, ist »Soccer '86« ein regelrechtes Software-Juwel. Wenn man es mit dem langsamen »Match Day« vergleicht, werden die Stärken des Programms deutlich.
Alles in allem kein perfektes, aber sehr ansprechendes Sportspiel, das durch die strategische Note langfristig für Spielspaß sorgt. Sportbegeisterte Schneider-Fans dürften um dieses Programm kaum herumkommen.


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 09 / 1986, Seite 148

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