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Software im Test: Commic’64

Ein Terminalprogramm muß komfortabel und leistungsfähig sein. Schafft Commic’64 das? Schon nach den ersten Zeilen im Handbuch stößt man als aufmerksamer Leser auf eine Ungereimtheit: Man kann das Programm nicht kopieren, sonst läuft man Gefahr, durch einen raffinierten Programmiertrick die Elektronik des Laufwerks zu zerstören. Hier hat man unserer Meinung nach die Sache mit dem Kopierschutz sehr erst genommen, aber die Folgen, die dieser Kopierschutz mit sich zieht, vernachlässigt. Weiterhin läuft das Programm mit den bekannten Floppy-Speedern wie Speeddos oder Turbo-Access nicht. Man muß auf das Original-Betriebssystem zurückschalten können.

Hier aber überrascht das Programm durch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten: es verfügt über eine Art Multitasking. Das bedeutet, daß mehrere Aktionen zur gleichen Zeit ablaufen können. Am deutlichsten zeigt sich das bei Commic’64 in der Bildschirmteilung. Oben findet man den Arbeitsbereich, in der Mitte die Statuszeile und unten den Empfangsbereich. Im Empfangsbereich wird laufend das angezeigt, was gerade über die RS232-Schnittstelle in den Computer eingelesen wird. Und das geschieht immer, egal ob man im Arbeitsfenster einen Text ein- oder andere Funktionen durch Tastenkombinationen anwählt.

Eine weitere Besonderheit ist die Statuszeile. Sie enthält Informationen über die Arbeitsweise des Programms sowie eine Uhr, die laut Omikron auf eine Zehntelsekunde genau geht.

Wichtig ist auch eine programmierbare Tastenbelegung. So lassen sich die Tasten 0 bis 9 mit jeweils bis zu 255 Zeichen Text belegen. Auch der Puffer kann sich mit seinen 34 KByte sehen lassen. In einem zusätzlichen 7 KByte langen Speicher kann man Texte vorschreiben und bei Bedarf abrufen. So spart man wieder Telefongebühren.

Auf der gleichen Seite findet man noch Commic-Plus, das zwar speziell für den Betrieb mit Datex-P ausgelegt wurde, aber ohne Änderungen auch »normal« arbeitet. Erwähnenswert ist auch CTE, der Commic-Text-Editor, der sich auf der Rückseite der Diskette befindet. Mit ihm erhält man nicht nur einen Editor, sondern ein recht komfortables Textverarbeitungs-Programm.

Fazit: zu einem Preis von 99 DM erhält man ein ausgefeiltes Programm, das keine Wünsche offen läßt.

Udo Reetz

Fachbegriff: NUI und NUA

Damit die Post auch weiß, wer ihr Datex-R-Netz benutzt, gibt es zur Abrechnung eine Teilnehmerkennung, die bei jedem Datex-Gebrauch eingegeben werden muß. Diese sogenannte »NUI« (Network User Identification) besteht aus zwei Teilen: der erste besteht aus einem »d«, dem sechs bis acht Zeichen folgen. Der zweite Teil ist ein Paßwort, das aus sechs Zeichen besteht. Die »NUA« (Network User Address) ist die Adresse der angeschlossenen Teilnehmer. In der BRD sieht sie so aus: XX YYYY ZZZZZ. XX ist 44 oder 45, YYYY ist die Telefonvorwahl ohne die führende Null, der Rest wird mit Nullen aufgefüllt (München: 0089) und ZZZZZ ist die Teilnehmernummer. Ein »R« vor der NUA bedeutet, daß der Angerufene die Gebühr bezahlt. In diesem Fall benötigt man keine NUI. Um ins Ausland zu gelangen, ist eine Auslandsvorwahl nötig. So hat die Schweiz beispielsweise 02284. Eine interessante Nummer in der Schweiz ist 79110650, es meldet sich die Eidgenössische Hochschule in Zürich.



Aus: Happy Computer 09 / 1986, Seite 19

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