Zu mundgerechten Preisen für den Atari ST gibt es jetzt eine neue, gut integrierte Version des TDI-Modula mit GEM-Shell.
Mit einer GEM-artigen eigenen Benutzeroberfläche wird das Arbeiten mit dem neuen TDI-Modula zum Kinderspiel. Mit einem einzigen Tastendruck können Editor, Compiler und Linker aufgerufen werden. Auf dem Bildschirm werden links Icons für Editor, Compiler, Linker und Debugger angezeigt. Normalerweise aber braucht man diese gar nicht anzuklicken, sondern man deutet auf das Source-, SYM-, LNK- oder PRG-Modul des Programms, das man bearbeiten will. Alle Files zu einem Programm werden in einer Reihe angezeigt. Nach dem Anklicken wird automatisch der Editor, Compiler oder Linker aufgerufen, den Filenamen braucht man nicht mehr einzugeben. Wenn von einem Programm nur die Source vorhanden ist, so erscheint in der Spalte »LINK« kein Pictogramm. Man kann dennoch auf diese Stelle in der betreffenden Zeile klicken und der Compüer startet automatisch und übersetzt den zugehörigen Quelltext.
Nach wie vor kann auch direkt unter GEM gearbeitet werden, doch hat dies den Nachteil, daß die Anzeige der verschiedenen Files zu einem Programm sehr unübersichtlich ist.
Insgesamt vier Pfadnamen für Disketten, RAM- oder Harddisk und Subdirectories können neben anderen Systemeinstellungen in einem Desktop-Accessory (Pull-Down-Menü »Desk«) vorgewählt werden, so daß das System Bibliotheksmodule automatisch in verschiedenen Feldern auch auf verschiedenen Disketten findet. Nach einigen Anpassungen der Systemkonfiguration wurden unser Superfilter sowie der experimentelle GEM-Bagger problemlos übersetzt.
Implementiert sind große Mengen (65000 Elemente), Longcardinal und Longinteger, aber noch nicht Longreal (eine entsprechende Modulschnittstelle ist aber schon vorgesehen). Mit kleinen Abweichungen entspricht die Syntax der 3. Auflage von N. Wirth, es handelt sich aber noch um den alten Fünfpaß-Compiler. Er arbeitet von der RAM-Disk jedoch sehr schnell.
Auch der Editor selbst wurde leicht verbessert, er behält auf Wunsch strukturierte Einrückungen und zeigt bei Druck auf die HELP-Taste die Belegung der Funktionstasten an.
Für 349 Mark, ein RAM-Disk-Programm inbegriffen, erhält man ein bequem und sicher zu bedienendes System, das mit der RAM-Disk außerordentlich schnell arbeitet. Zu empfehlen ist ein Mega-Atari mit ROM-TOS oder mit Festplatte. Ein zusätzliches Paket mit symbolischem Debugger und Resource-Editor (für die GEM-Programmierung) wurde angekündigt.
Ebenfalls von Gerhard Knupe ist jetzt das UCSD-P-System mit Pascal für 349,50 Mark zu haben. Das P-System wird von TOS aus gestartet, läuft dann aber in seiner gewohnten Menüumgebung (ohne GEM). Eine Rückkehr in GEM ist jederzeit möglich. Das P-System installiert automatisch eine RAM-Disk, wenn genügend Speicher vorhanden ist, es kann auch mit der Festplatte arbeiten. Das Pascal enthält Units (ähnlich den Modulen von Modula) und Prozesse, der P-Code kann auch in 68000-Native-Code übersetzt werden, der etwa gleich schnell läuft wie der Code von TDI-Modula.
Zusammen mit der zukunftsorientierten und preiswerten Hardware des ST dürften diese beiden Sprachsysteme besonders für Schulen und Universitäten interessant sein sowie für die zahlreichen Apple-Pascal-Freunde. UCSD-Pascal ist eine modernere Version derselben Sprache Mit der RAM-Disk arbeitet das System fast turboschnell. Die von Apple-Pascal bekannte Turtle-Grafik ist ebenfalls implementiert. Programme können leicht mit unserem Bagger-Programm überspielt werden.
Knupe bietet ferner für 199 Mark ein Datenbank-System namens DATA-AS an. das mit der Maus bedient werden kann. Die Daten werden im Speicher verwaltet, können sortiert und gedruckt und jederzeit geändert werden.