Soft-News

128er-Spiele von Mastertronic

Endlich gibt es die ersten Spiele für den Commodore 128, die nicht im C 64-Modus laufen. Mastertronic, die Nummer eins bei preiswerten Computerspielen, hat zwei seiner C 64-Programme für den C 128 umgestrickt. Sie sind umfangreicher und nutzen das Extra-RAM aus.

»The last V8« ist ein grafisch eindrucksvoller Geschicklichkeitstest mit dramatischer Rob Hubbard-Musik. Das Spiel ist allerdings unverschämt schwer und hat schon so manchen Nervenzusammenbruch auf dem Gewissen. Bei der C 64-Version gibt es zwei Spielstufen, in der neuen C 12ß-Version gleich deren drei. Man steuert sein V8-Auto nicht auf und unter der Erde, sondern auch auf dem Mars.


»The last V8« gibt Gas: Es ist eines der beiden Mastertronic-Spiele, die in speziellen C 128-Versionen erhältlich sind.

»Kikstart« ist ein Hindernisrennen mit BMX-Fahrrädern. Der Bildschirm ist in zwei Teile gesplittet und erlaubt so spannende Kopf-an-Kopf-Duelle. Man kann sowohl zu zweit als auch gegen den Computer antreten. Bei der C 128-Version gibt es mehr verschiedene Rennstrecken: 27 Kurse stehen jetzt parat.

Beide Spiele sind auf Diskette erhältlich und kosten jeweils um die 25 Mark. Für C 128-Besitzer sind die beiden Programme ein sehr verlockendes Angebot, weil der Computer besser genutzt wird als im C 64-Modus und der Preis sehr günstig ist. Doch damit wird der Commdore 128 noch nicht zum Traumcomputer für Spiele-Fans, denn außer komplexeren Spielfeldern bieten die Mastertronic-Titel nichts Neues. Wer in erster Linie einen Spiel-Computer sucht, kommt auch in Zukunft mit dem guten alten C 64 aus.

Außerdem bietet Mastertronic das erste Spiel seiner M.A.D-Games-Reihe für den Spectrum 128 an. Das 15 Mark teure »Knight Tyme« ist der Nachfolger zum Bestseller »Spellbound«. Besondere Kennzeichen: witzige Action-Adventure-Handlung und ein verbessertes Window-System. Das Spiel soll demnächst auch in einer abgespeckten Version für den 48-KByte-Spectrum erscheinen. (hl)

Mastertronic. Kaiser-Otto-Weg 18, 4770 Soest. TbI (02921) 75028

Nexus von Nexus

In der Überschrift hat sich kein Druckfehler eingeschlichen, denn das Softwarehaus Nexus präsentiert jetzt das Computerspiel »Nexus«. Zu Redaktionsschluß lag uns noch kein fertiges Muster vor; der Test folgt in der nächsten Ausgabe.

Das Spiel soll eine Art Action-Adventure mit Zweikampf-Einlagen werden. Das Programmierteam von »Nexus« gehörte früher zu Beyond, verließ die Firma aber, als Beyond von British Telecom aufgekauft wurde, (hl)

Software-Geschwister

»Paradroid« dürfte allen C 64-Besitzern ein Begriff sein. Dieser Redaktionsliebling gehört mit zum Besten, was es derzeit an Actionspielen gibt. Bei Hewson hat man sich Gedanken über eine Spectrum-Version gemacht, doch die Grafik des Commodore-Originals wäre niemals erreicht worden.

Nun hatten die Knaben eine clevere Idee: Sie versuchten erst gar nicht, eine mäßige Umsetzung zusammenzuschustern, sondern programmierten, basierend auf der »Paradroid«-Idee, ein völlig neues Spiel namens »Quazatron«. Die Grafik ist langsamer, wirkt aber perspektivischer. Beim Herumsteuern des Roboters muß man jetzt durch die 3D-Tücken viel mehr auf der Hut sein. Der C 64-»Paradroid« gefällt mir besser, aber »Quazatron« ist trotzdem ein interessantes Actionspiel, das zu den besseren Spectrum-Neuerscheinungen gehört. (hl)


»Quazatron«, der Spectrum-Bruder des C 64-Hits »Paradroid«

Juni 1986

  1. (2) Winter Games
  2. (14) Ping Pong
  3. (3) Tau Ceti
  4. (-) Das Herz von Afrika
  5. (-) Spindizzy
  6. (10) Rock’n Wrestle
  7. (-) Zoids
  8. (-) Bomb Jack
  9. (1) Yie Ar Kung-Fu
  10. (-) Summer Games
  11. (7) Hanse
  12. (4) Elite
  13. (15) Game Maker
  14. (-) Empire
  15. (-) They sold a Million II

Die Happy-Hits basieren auf den Verkaufszahlen von Ariola-soft, Quelle und Rushware.

Mit reichlich Verspätung ist die Schneider-Version von »Winter Games« erschienen, die den Dauerbrenner prompt wieder an die Hitlisten-Spitze hievte. »Summer Games II« ist endlich aus der Wertung gerutscht, doch dafür meldet sich »Summer Games« überraschend wieder zurück. Die Neuzugänge »Spindizzy« und »Das Herz von Afrika« wird man beachten müssen: Die Programme sind sehr gut und werden ordentlich gepowert. Vielleicht ist einer der beiden Titel in vier Wochen die Nummer eins.

Der Tip der Redaktion: /Two-on-Two Basketball« (hl)

# Sigue Sigue-Software

Wer sich für zeitgenössischen Plastik-Pop interessiert, dem dürfte die englische Gruppe Sigue Sigue Sputnik ein Begriff sein. Die wilden Jungs landeten mit »Love Missiles 1-11« auch in den deutschen Charts einen kapitalen Hit.

Nach dem Vorbild von »Frankie goes to Hollywood« schwebt der Band ein Computerspiel über sich selbst vor. Bislang scheiterte eine Realisierung dieser Pläne aber an den nicht unerklecklichen finanziellen Forderungen des Sputnik-Managers. Man wird sehen, ob ein Softwarehaus doch noch ausreichend Bargeld rausrückt. (L. Bunder/hl)

ST-Spiele von Sierra

Atari ST-Software und kein Ende: Jetzt sind auch die ersten Spiele des amerikanischen Software-Hauses Sierra in Deutschland erhältlich. Activision ist der neue deutsche Vertriebspartner von Sierra und bietet jedes ST-Spiel für 99 Mark auf Diskette an.

Neben The Black Cauldron«, dem Adventure zum Walt Disney-Film /Taran und der Zauberkessel«, ist die ST-Adaption des Rollenspiels »Ultima II« im Angebot. »The King's Quest II« ist ein Grafik-Adventure, bei dem man die Spielfigur mit Maus oder Joystick steuern kann.

Alle drei Spiele laufen sowohl mit einem Farbmonitor als auch mit dem Schwarzweiß-Bildschirm. (hl)

Activision Deutschland. Postfach 76 06 80. 2000 Hamburg 76

Rainbird-News

Rainbird Software, eines der zahlreichen Labels von British Telecom, plant bis zum Jahresende eine Reihe interessanter Veröffentlichungen.

Das vielgelobte Grafik-Programm »OCP Art Studio«, das bislang nur für den Spectrum erhältlich war, kommt nun auch für andere Computer. Bis Oktober sollen Adaptionen für C 64 und Schneider CPC erscheinen. Es ist auch eine spezielle Version für den CPC 6128 geplant, die den zusätzlichen Arbeitsspeicher ausnutzen soll. Das »Art Studio« soll im November auch für den Atari ST veröffentlicht werden.

»The Pawn«, das Mega-Adventure für den Atari ST, erscheint demnächst auch für Amiga und Macintosh, sowie die 8-Bit-Computer C 64, Schneider CPC und Atari XL/XE.

Das sagenumwobene Vektorgrafikspiel »Starglider« geistert schon seit knapp einem Jahr durch die Szene. Der Sternenflitzer scheint sich der Vollendung zu nähern, denn auch hier gibt es nun konkrete Veröffentlichungstermine. »Starglider« soll rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft '86 zunächst für C 64, Atari ST und Apple II erscheinen, (hl)

Happy-Leser-Galerie

Filmstars, Rockmusiker und sogar einige Mitglieder des englischen Königshauses lesen Happy-Computer. Das meint zumindest unser Londoner Mitarbeiter Leslie Bunder, der uns als Beweis einen Schnappschuß des Schauspielers Neil Dickson präsentiert. Neil spielt die Hauptrolle in dem brandneuen Abenteuerfilm »Biggles«, zu dem in diesen Tagen auch ein Computerspiel erscheint. Der Film mit dem Happy-lesenden Filmstar läuft jetzt auch in den deutschen Kinos. (hl)

Boulder Dash III

Aller guten Dinge sind drei: Es gibt einen dritten Teil des Klassikers »Boulder Dash«! Doch der ist reichlich dürftig ausgefallen. Die Grafik von »Boulder Dash III« ist schlechter (!) als beim drei Jahre alten Vorbild. In 16 Spielstufen wird nichts wesentlich Neues geboten. Das Programm ist eigentlich nur totalen »Boulder Dash«-Fans zu empfehlen. Es ist auf Kassette für den C 64 erhältlich. Schade, daß man die Chance nicht genutzt hat, einen originellen, verbesserten Nachzieher mit Construction Set zu programmieren. (hl)


Die Zzap!-Ecke

Die »Zzap«-Ecke: Neues aus England

Jeden Monat berichtet Julian Rignall, Redakteur bei Englands führender Spiele-Zeit-schrift »Zzap! 64«, exclusiv für Happy-Com-puter von der Software-Szene in Großbritannien.

Hallo Freaks!

Diesen Monat gab es mal wieder einen kleinen Einbruch bei den Commodore-Neuerscheinungen. Vielleicht liegt es an der Sommerflaute, daß kaum neue Programme erschienen sind.

Im Mai fand in London die Commodore-Show statt und ich muß gestehen, daß sie eine der enttäuschendsten Messen war, die ich je besucht habe. Nur eine Handvoll kleiner Softwarefirmen stellte aus, und es gab so gut wie keine neuen Produkte zu sehen. Die Abwesenheit der großen Softwarehäuser war besonders bedauerlich, weil sehr viele Leute die Messe besuchten, die sich vor allem für neue Spiele interessierten.

Die größte Attraktion der Messe war die Präsentation des Amiga, doch wurde nicht allzuviel von den enormen Fähigkeiten des Computers gezeigt. Die beste Amiga-Grafik, die ich auf der Messe sah. war auf unserem Nachbarstand zu sehen und stammte von einem Journalisten einer Konkurrenz-Zeitschrift!

Der interessanteste Aspekt der Commodore-Show war die große Anzahl der Amateur-Programmierer, die unseren Zzap-Stand besuchten. Sie zeigten uns ihre Spiele, in der Hoffnung, daß wir einen Kontakt zu einem der großen Softwarehäuser vermitteln könnten. Einige der Programme sind wirklich sehr gut und wenn die Talente dieser Nachwuchskräfte gefördert werden, könnten sie eines Tages die große Hoffnung für die englische Software-Industrie werden.

Zurück zu den Spielen: U.S. Gold haben bekanntlich mit »Americana« ein Label für Billigsoftware ins Leben gerufen. Die schlechte Nachricht ist, daß die »Americana«-Programme allesamt recht betagte amerikanische Spiele sind. Die gute Nachricht ist, daß sie für nur 10 Mark verkauft werden. Bei einigen Titeln ist das ein tolles Angebot. Hervorheben möchte ich hier »Hes Games«, eine starke Sport-Simulation mit sechs Disziplinen, »Slamball«, einen total idiotischen, aber sehr unterhaltsamen, scrollenden Flipper, und »Sentinel«, ein wundervolles Weltraum-Ballerspiel in »Star Raiders«-Manier.

Von Microprose gibt es neben dem Kunstflug-Zehn-kampf »Acro Jet« eine weitere Neuerscheinung. »Solo Flight Plus« ist der Nachzieher zu »Solo Flight«. Obwohl sie sehr ähnlich zum Vorgänger ist, hat die neue Version einige Vorzüge: verbesserte Grafik, ein neues Layout der Cockpit-Anzeigen und vor allem eine klar verständliche Sprachausgabe. Das hört sich nicht nur gut an. sondern ist auch sehr hilfreich, da die Computerstimme quasi als Trainer fungiert und Informationen ausplappert. Wenn man den Flieger erst mal im Griff hat, flitzt man über diverse US-Bundesstaaten, um Post zuzustellen.

Bis zum nächsten Monat. Euer



Aus: Happy Computer 08 / 1986, Seite 155

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