Name: Deus ex Machina
Computer: Spectrum 48 KByte
Spieletyp: Geschicklichkeit
Preis: 59 Mark (2 Kassetten)
Besonderes: Erste Computer-Oper
Erster Eindruck: So was war noch nie da. Glückliches Großbritannien, wo auch die verrückteste Idee in die Tat umgesetzt wird.
»Deus ex machina« ist die erste Heimcomputer-Oper: Teil 1 nach vertrauter Load" "Sitte in den Spectrum laden, dann die andere Kassette anhören, am besten mit Stereorecorder und Kopfhörern. Nach genauer Anweisung synchronisiert man Bild und Soundtrack — und ein völlig neues Computererlebnis beginnt, mit einer aberwitzigen Handlung: 1994, die Computer haben die totale Macht übernommen. Alle Kinder sind Retortenbabies. programmiert von der Zeugung an. Da verursacht die letzte lebende Maus (die eindrucksvoll piepsend über den Schirm krabbelt) im Zentralrechner einen Systemfehler: Ein Embryo ohne staatlichen Controllern wächst heran. Der Spieler muß nun mit Hilfe der Tastatur die DNA-Moleküle am Drehen halten, Gedächtniszellen sammeln, Eier aus der Schönheitsbank stiebitzen und dergleichen bizarre Scherze mehr. In großen Prozentzahlen wird der Erfolg angezeigt. Je höher, desto besser wird sich das Retortenkind im harten Science-fiction-Alltag behaupten. Beide Kassetten wenden und weiter: Als Soldat der Fehlerpolizei geht man als Saboteur nun gegen das Techno-Regime vor - - und endet wundersamerweise in einer zweiten Kindheit. Das Spiel kann von neuem losgehen. Was nicht ganz leicht fällt, denn eine Partie dauert wieder knapp 40 Minuten. Das ist die Schattenseite der synchronen Musikshow: Auch der Könner schafft’s nicht schneller, nur mit besseren Prozentwerten. So perfekt die Musik, so humorvoll die Texte — beim vierten Mal geht’s einem denn doch auf den Keks. Aber das geht bei manchem »normalen« Spiel ja oft noch schneller.
(Werner Küstenmacher/wg)