Beim SOFT-ROM-Modul handelt es sich um eine 8x10 cm große Platine. Auf ihr befinden sich zwei RAM-Bausteine (je 8 KByte), ein Reset-Taster, eine Leuchtdiode, ein Schalter, zwei Batterien und einige andere elektronische Bauteile. Das Modul wird wie alle anderen Erweiterungen in den UserPort an der Rückseite des Spectrum gesteckt. Die Anschlüsse sind leider nicht durchgeführt, so daß der User-Port damit belegt ist. Das Modul wird ohne Gehäuse geliefert; die Platine ist sehr sauber verarbeitet.
Was kann man mit dem Modul nun eigentlich anfangen? Das Gerät ist nur für diejenigen interessant, die Maschinensprache beherrschen. Die zwei RAM- Bausteine überblenden das interne Spectrum-ROM, d.h., man kann nun direkt in dieses ROM poken. Betriebssystemänderungen stellen jetzt kein Problem mehr dar. Wer z. B. ein EPROM mit seinem eigenen Betriebssystem herstellen will, kann dies mit dem SOFT-ROM vorher ausführlich testen und erst nach Beseiti- gung aller Fehler sein EPROM brennen.
Das Gerät ist aber auch für diejenigen ideal, die nur einige vielbenutzte Routinen im SOFTROM ablegen wollen. Diese stehen dann sofort nach Einschalten des Rechners zur Verfügung, so z. B. eine FILL-Routine oder die schnelle LINERoutine aus Heft 4-5/87.
Damit der Inhalt des SOFTROMs nicht bei jedem Ausschalten des Computers verlorengeht, befinden sich zwei Akkus auf der Platine. Sie sorgen dafür, daß der Speicherinhalt auch weiterhin erhalten bleibt, und werden automatisch beim Betrieb des Rechners nachgeladen.
Das SOFT-ROM läßt sich aber auch als RAM-Disk verwenden. Dann kann man dort Basic-Programme, Maschinencode oder Daten bis zu 16 KByte Länge ablegen. Ein Schalter erlaubt die Wahl, ob das Original-Sinclair-ROM oder das SOFT-ROM angesprochen werden soll. Mit ihm ist auch bei Betrieb des Compu- ters ein absturzfreies Umschalten möglich.
Eine Leuchtdiode zeigt die Betriebsart an, die auch vom Basic ausgewählt werden kann. Dazu ist nur ein OUT-Befehl nötig. Zusätzlich läßt sich auch ein Schreibschutz aktivieren, der das überschreiben des SOFT-ROM-Inhalts verhindert. Das Modul verhält sich dann wie ein normales ROM. Es kann zwar ausgelesen, aber nicht mehr überschrieben werden.
Auch der Reset-Taster auf der Platine ist sehr nützlich. Wird er gedrückt, verzweigt das Programm zu einer bestimmten Adresse im ROM. Dort kann dann z.B. eine Hardcopy-Routine stehen. So läßt sich in jedem Programm an beliebiger Stelle eine Bildschirmkopie anfertigen.
Zum Lieferumfang gehören außerdem ein sechsseitiges Handbuch und eine Cassette. Das Handbuch enthält einige nützliche Maschinencode-Programme (z.B. zum Kopieren des SOFT-ROM-Inhalts ins RAM). Die Cassette bietet ein Programm zum Bearbeiten des SOFF-ROM-Inhalts, das es erlaubt, Disassemblerlistings auszugeben, Werte zu ändern und die Z8O-Register zu analysieren.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß man hier für nur 98.DM ein sehr nützliches Zusatzteil erhält. Natürlich ist es sinnvoll, beim Erwerb des Moduls gleich ein Spectrum-ROM-Listing zu kaufen. Dann kann man die ROM-Routinen nach eigenen Bedürfnissen verändern oder einfach sein eigenes Betriebssystem schreiben.
Bezugsquelle:
Micro-Datensysteme
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8723 Gerolzhofen