AMC-PrintStar (XL)

Mal- und Zeichenprogramme gibt es ja einige auf dem XL/XE. Um so größer ist das Bedürfnis nach einem Programm, das die künstlerischen Ergüsse nach erfolgtem kreativem Akt auch adäquat zu Papier bringt. Wie aber bringt man einen von Natur aus nur schwarzweiß beherrschenden Drucker dazu, farbige Bilder zu drucken?

Eine Antwort auf diese Frage ist der "PrintStar" vom AMC-Verlag. Bei diesem sehr empfehlenswerten Programm (das sei schon vorweggenommen) handelt es sich um eine UtilitySammlung für den Drucker, die in einem Programm zusammengefaßt wurde.

Als Erstes fällt schon einmal positiv auf, daß der "PrintStar" sowohl das (schwierigere) Koala-Format als auch das simple (62-Sektoren) Micropainter-Format beherrscht. Auf diese Weise lassen sich auch "DesignMaster"-Bilder und die Bilder der meisten anderen Malprogramme laden. Sogar an den GTIA-Modus (also z. B. Graphics 9) hat der Programmierer gedacht.

Hat man erst einmal ein solches Bild geladen, kann man noch ein paar Voreinstellungen machen, bevor der eigentliche Druck losgeht. Eine sehr wichtige Funktion des Programms ist das Zuordnen von Helligkeitsstufen zu den einzelnen Farben. Schließlich ist nicht immer Farbe I die hellste und Farbe 4 die dunkelste. Außerdem sieht ein gedrucktes Bild prinzipiell anders aus als ein Bildschirmbild, allein schon, weil beim Papier die Umrahmung weiß ist, während sie beim Bildschirm schwarz ist.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Bild auszudrucken. Handelt es sich um ein Graphics-8-Bild (z. B. Design-Master), sollte man die Option "Drucke B/W" anwählen. Hier wird jedes Bit des Bildes als Punkt interpretiert, wie das bei Graphics 8 so üblich ist. Farbbilder sollte man mit der Option "Drucken mit Hellwerten" zu Papier bringen. Die hier erzielten Ergebnisse sind wirklich hervorragend! Als letztes gibt es noch die Möglichkeit, im GTIA-Modus auszudrucken, was z. B. bei "Scantronic"-Bildern anzuraten ist.

Man darf von seinem Drucker allerdings keine Wunderdinge erwarten. Wirkliches "Drucken mit Hellwerten" beherrscht kein normaler Nicht-Farb-Drucker. Das Programm setzt deshalb die Grauwerte des Bildes in Grauraster mit unterschiedlicher Dichte um. Das Ergebnis kann sich aber durchaus sehen lassen.
Apropos Farbdrucker: Auch dieses Programm unterstützt keinen Ausdruck in Farbe auf einem Farbdrucker. Besitzer von Farbdruckern haben also wieder mal Pech gehabt!

Zum "PrintStar" werden gratis noch ein paar Zusatzprogramme geliefert. Als Erstes gibt es ein Utility, das das Senden von Atari-Zeichensätzen zum Drucker ermöglicht. Auf diese Weise kann man auch auf dem Drucker die selbstgenerierten Zeichensätze benutzen. Ein Beispielzeichensatz befindet sich auf der Rückseite der Diskette. Ein Druckerzeichensatz ist allerdings ganz anders aufgebaut als ein Bildschirmzeichensatz, hier kann es also manchmal zu (kleineren) Problemen kommen.

Außerdem gibt es noch einen sogenannten "Spickzettel-Printer" und ein "Picture-Such-Programm", nette Ergänzungen, aber wahrscheinlich werden solche Utilities nur von sehr Wenigen benutzt.
Bei allen Programmen fiel die gute Menüsteuerung auf. Gut fand ich auch die Möglichkeit, Bilder in verschiedenen Größen (bis DIN A 1 im Charakterdruck) auszudrucken. Wer einen Epson-kompatiblen Drucker besitzt und Graphiken ausdrucken will, sollte sich unbedingt einmal "PrintStar" anschauen. Es gibt in diesem Bereich zwar auch gute PD-Programme, aber der "PrintStar" ist deutlich besser.


Arnd Rosemeier
Aus: Atari-Magazin 04 / 1989, Seite

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