Gute Noten für 8-Bit: Music-Plotter

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Mit dem "Musicplotter" lassen sich saubere Partituren schreiben.

Eine Arbeitshilfe zum Erstellen und Ausdrucken von Notenblättern ist jetzt für alle Musikfreunde unter den 8-Bit-Atari-Usern zu haben. Der "Music Plotter" wird in zwei Versionen (mit unterschiedlichen Notenköpfen) auf einer Diskette geliefert und bietet für seinen Preis eine Menge erstaunlicher Programmierleistung.

Nach dem Laden kann man zwischen einem einfachen und einem doppelten Notensystem wählen. Entscheidet man sich für letztere Option, so stehen zwei Zeilen mit Notenlinien zur Verfügung, um beispielsweise einen Baßlauf unter die Melodie zu legen. Mit der Leertaste wird zwischen zwei Auswahlmenüs umgeschaltet. Hier finden sich alle oten und Sonderzeichen wie Taktstriche, Punkte oder Notenschlüssel. Mit den Buchstabentaten wird das gewünschte Symbol angewählt und dann nach bewährtem "Soundmachine"-Prinzip über Joystick oder Cursorasten in die richtige Position gebracht. Dabei ist pixelgenaues vorgehen möglich. Wurde eine Note falsch plaziert, tritt der 'Radiergummi" in Aktion. Leier arbeitet dieser aufgrund seier Breite nicht sehr exakt; bisweilen wird mehr als gewünscht wegradiert.

Ergänzung finden die Noten und Sonderzeichen durch eine umfangreiche Plot-Funktion. Sie erlaubt es, Bindebögen zwischen Noten zu gestalten, ebenso Crescendi oder Decrescendi. Auch an eine Texteinfügung wurde gedacht. Es ist also alles vorhanden, was des Musikers Herz begehrt. Vorbei sind die Zeiten verpatzter Notenblätter oder handgeschriebener, kaum leserlicher Chorzettel.

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Will sich der Benutzer vor dem Druck nochmals das ganze Notenblatt ansehen, so ist ihm mit CTRL-V gedient. Da sich aber nicht das gesamte Blatt auf einmal anzeigen läßt, kann mit Hilfe des Joysticks gescrollt werden.
Um die Arrangements und sonstigen Werke zu Papier zu bringen, ist eine qualitativ beachtliche Druckausgabe implementiert. Die kompletten Notenblätter können in drei Größen geprintet werden. Um das Bild zu verbessern, läßt sich eine Doppeldruckoption einschalten. Vor allem bei altersschwachen Farbbändern ist dies von Vorteil. "Music Plotter" unterstützt nur Epson-kompatible Geräte. Auf diesen bringt das Programm Ausdrucke von ungewöhnlich professionellem Aussehen hervor. Natürlich können die musikalischen Werke auch auf Diskette abgespeichert werden. Im entsprechenden Menü stehen alle wichtigen DOS-Funktionen bereit. Auch die RAM-Disk läßt sich ansprechen.

Die Anleitung ist übersichtlich und gut gegliedert. Leider ist sie auf rotem Papier gedruckt. Das erschwert nicht nur, wie vielleicht beabsichtigt, das unerlaubte Kopieren, sondern auch das Lesen.
Der "Music Plotter" ist ein hervorragendes Programm, professionell und mit Liebe zum Detail gemacht. Der Anwendungsbereich erstreckt sich vom Erstellen eigener Arrangements über die vielgeliebten Hausaufgaben im Gitarrenunterricht bis zum Layout eines eigenen Musikheftes. Mit dieser originellen Idee und ihrer guten Ausführung wird sich der junge Erlanger SoftwareAutor sicher viele Freunde machen. "Music-Plotter" kostet 34.50 DM plus Nachnahmegebühr.

Bezugsqelle: Michael Schellong Am Europakanal 6 8520 Erlangen


Martin D. Goldmann
Aus: Atari-Magazin 06 / 1988, Seite

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