Space Gunner (XL)

"Planet Erde wird angegriffen! Fliegende Untertassen von Procryn 5 assimilieren ihre molekulare Struktur, um diese zurück auf eigenen Planeten zu verwenden. Sie müssen aufgehalten werden! Eingeschnallt in deinen Raketenanzug fliegst du hoch in der Stratosphäre, um die feindlichen Raumschiffe in tausend Stücke zu zersprangen, achte jedoch auf RAM STAR, wenn du mit deinem Leben davonkommen willst."

Diese Zeilen habe ich wörtlich dem Cassetteneinleger zum Programm "Space Gunner" entnommen. Darüber hinaus ist kein Wort über das Spiel zu finden. Da auch keine Screen Shots vorhanden waren, wußte ich zunächst nicht, was mich erwartete. Nach beendetem Ladevorgang sah es schon anders aus. Obwohl ich schon jahrelang Programme aller Art teste, bin ich hin und wieder doch über die Frechheit einiger Software-Häuser erstaunt. Das ist auch hier der Fall. Es handelt sich bei diesem Spiel um die Urversion des Oldies "Breakout", der ja gerade erst durch "Arkanoid" eine phantastische Wiederbelebung erfahren hat.

Anders als bei "Arkanoid" wurde bei "Space Gunner" auf jede Neuerung verzichtet. Man sieht am oberen Bildschirmrand mehrere Reihen rechteckiger Steine, am unteren Rand einen Schläger und dazwischen kurz nach dem Programmstart eine Kugel, die mit dem Schläger nach oben abgelenkt werden muß. Trifft sie einen Stein, verschwindet dieser. Ziel ist es, alle Steine abzuräumen, um in den nächsten Level zu gelangen.

Der Sound beschränkt sich auf ein fades Bub beim Aufprall, ansonsten herrscht Schweigen. Die Grafik ist extrem einfach gehalten. Da fragt man sich wirklich, was das alles mit den fliegenden Untertassen von Procryn 5 zu tun hat. Als Bonus ist übrigens auf der B-Seite "Mutant Bats" abgespeichert, das bei meinem Testexemplar aber leider nicht zu laden war. Da mit "Arkanoid" ein hervorragender Vertreter dieser Spielart zur Verfügung steht, kann man "Space Gunner" getrost vergessen.

System: Atari 8 Bit
Hersteller: Red Rat
Bezugsquelle: Diabolo


Rolf Knorre
Aus: Atari-Magazin 06 / 1987, Seite

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