Neues von GFA

GFA bietet neue Programme für den ST. Vor allem die Grafik wird immer komfortabler.

Es war einmal ... So könnte dieser Bericht anfangen, wenn man die Entwicklung des Software-Hauses GFA Systemtechnik verfolgt hat, die ja eindeutig mit der Veröffentlichung des GFA-Basic für den Atari ST begann. An dieser Stelle soll aber nicht die Firmengeschichte beschrieben, sondern auf die neuen GFA-Produkte eingegangen werden. Hier gibt es einiges zu berichten.

GFA-Objekt

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GFA Objekt: drei Dimensionen im Griff

Bereits auf dem Markt ist das neue Programm "GFA-Objekt". Es liegt im üblichen Gewand vor, also im schwarzen Ringordner mit Schuber. Neu ist das Papier für die Anleitung, das bisher in wenig schönem Rot gehalten war, jetzt aber eher konventionell die übliche Schwarzweiß-Darstellung bietet. Zielsetzung bei der Erstellung dieses Programms war es, eine einfache Konstruktion von dreidimensionalen Objekten zu ermöglichen. Dabei können komplexe Gegenstände mit der Maus aus Modulen nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden. Objekte und Teile davon lassen sich als Rotations- oder Translationskörper per Parameter, Tastatur oder mit der Maus erzeugen. Der Anschaumodus erlaubt es, das Ergebnis als Drahtmodell, 'mit Hidden Line oder Hidden Surface zu betrachten. Auch Schattierungen mit wählbarer Lichtquelle sind möglich.

Zahlreiche komfortable Befehle und Optionen erleichtern die Arbeit mit "GFA-Objekt" ungemein. Außerdem lassen sich die hier erarbeiteten Daten an "GFA-Draft plus" oder "GFA-Vektor" übergeben. "GFA-Objekt" wird aber auch mit einem eigenen Animationsprogramm ausgeliefert, das zwar nur für einfache Körper ausreicht, aber als Zugabe zu begrüßen ist. Auf dem Monitor sieht man - neben der bekannten GEM-Darstellung ein großes Fenster, in dem gearbeitet wird, sowie zwei kleinere für verschiedene Blickwinkel auf das Objekt. Die Handhabung ist relativ einfach, die Leistung dafür umso größer.

GFA-Movie

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GFA Movie bringt Bewegung in die Sache

Wenn dieser Artikel erscheint, dürfte auch "GFA-Movie" im Handel erhältlich sein. Mir lag nur eine Demoversion ohne Handbuch vor. Sie reichte aber für den ersten Eindruck aus, der sehr positiv war. Autor des Programms ist übrigens S. Stoske, der ja bereits durch seine Werke "Colorstar" und "Monostar Plus" Furore gemacht hat. "GFAMovie" ist am ehesten mit dem "Film Director" zu vergleichen. Man kann mit ihm Texte und Grafiken zusammenstellen und animieren. Die Länge des so entstehenden Films wird nur durch den Arbeitsspeicher des ST begrenzt. Ob es sich dabei um Trickfilme nach Comicart oder um Lehrfilme handelt, liegt letztlich nur am Benutzer.

"GFA-Movie" bietet zahlreiche Optionen (laut Demo über 200 verschiedene Effekte) zur Gestaltung einzelner Szenen und Filmteile, die sich später miteinander verknüpfen lassen. Wer die oft ruckelige Darstellung beim "Film Direktor" kennt, wird sich bei "GFA-Movie" wundern. Je nach Objektgröße können bis zu 300 Bilder pro Sekunde animiert werden. Alles in allem verspricht dieses neue Programm recht viel, wenn zu Anfang auch nur für Besitzer eines Monochrommonitors. Eine Farbversion soll folgen.

GFA-Basic

Auch für GFA-Basic-Benutzer gibt es Neuigkeiten zu berichten. Sowohl für den Interpreter als auch für den Compiler liegen jetzt neue, überarbeitete Versionen vor, die die gleichlautende Nummer 2.01 tragen. Beim Compiler hat man nur Kleinigkeiten verbessert; so wurde z. B. der auszugebende Code etwas optimiert. Auch das Basic hat sich nur in Details verändert. Neben dem neuen Befehl ON MENU xxx, der eine Timer-Funktion darstellt, wurde auch der Syntax-Check verbessert.

Neben diesen Schönheitskorrekturen für die bekannten Produkte gibt es inzwischen auch das schon angekündigte GFA-Basic 68881, das noch ausführlich zu testen ist. Den interessierten Leser möchte ich aber schon jetzt darauf hinweisen, daß er diesen Interpreter nur einsetzen kann, wenn er auch über den unbedingt benötigten Coprozessor 68881 verfügt. Bei diesem handelt es sich um eine mathematische Unterstützung für den 68000er, der die meisten Rechenoperationen erheblich beschleunigt. Leider wird er zur Zeit für rund 900.DM angeboten; das GFA-Basic 68881 soll ca. 350,- DM kosten.

GFA-Draft plus

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GFA-Draft plus: CAD noch besser

Das CAD-Programm "GFA-Draft" haben wir im ATARI magazin bereits vorgestellt. Mit der Zusatzbezeichnung plus ist jetzt eine neue Version auf den Markt gekommen. Wie üblich sind hier einige Fehler der Erstfassung ausgemerzt. Auffällig ist, daß die Menüs optimiert wurden. Wo man früher für bestimmte Optionen immer hin- und herschalten mußte, kann man jetzt die wesentlichen Dinge schneller eingeben. Alles in allem nähert sich "GFA-Draft plus" langsam einem optimalen CAD-Programm, wenn ich auch "Campus" immer noch vorteilhafter und besser finde. Zwar nicht direkt von GFA Systemtechnik, dafür aber für "GFA-Draft" erhielten wir zum Test diverse Symbolbibliotheken von der Fa. S + S Datentechnik. Folgende Bibliotheken werden angeboten:

Wer sich beruflich oder privat mit diesen Bereichen auseinandersetzen muß und bereits "GFA-Draft" besitzt, kann jetzt die Disketten voller Symbole (je nach Sparte zwei bis drei) erwerben.

Hersteller/Bezugsquelle:
GFA Systemtechnik
Heerdter Sandberg 30
4000 Düsseldorf 11
Für die Bibliotheken:
Michael Hille
Wuppermannstr. 153
5828 Ennepetal


Stephan König
Aus: Atari-Magazin 06 / 1987, Seite

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