Hardware-Test: AixTT - die Fastramkarte

Aus dem Hause "Heyer & Neumann" stammt eine neue TT-Fastramkarte, die erstmals auch PS/2-Simms, wie sie im PC verwendet werden, unterstützt.

Die meisten ATARI TT-Besitzer unter Ihnen werden sicherlich wissen, daß es bei diesem Computer möglich ist, neben dem ST-RAM auch ein sog. schnelles TT-RAM auszubauen. Hierfür werden seit einigen Jahren diverse Lösungen verschiedener Produzenten angeboten, die den Ausbau mittels Speicher-Simm-Modulen zulassen. Die Fa. Heyer & Neumann präsentierte in diesem Herbst die neue aix-TT-Karte, die zeitgemäßerweise durch P52-Simms aufgerüstet werden kann.

Grundsätzlich sollte geklärt werden, wozu es sich anbietet, das TT-RAM zu erweitern. Zu erklären ist dies damit, daß ATARI bei den 68030-Rechnern (TT und Falcon) zwei verschiedene RAM-Sorten zugelassen hat. Einerseits das ST-RAM, auf das alle Systemkomponenten Zugriff haben, und andererseits das TT-RAM, das nur von der CPU und einigen anderen Peripherie-Bauteilen angesprochen werden kann. Das ST-RAM hat nun den Nachteil, daß es nur dann von der CPU in Anspruch genommen werden kann (bezüglich des Datentransfers zwischen RAM und CPU), wenn die Video-Operationen dies zulassen. Bei aufwendigen Bildschirmauflösungen wird der Datenaustausch also spürbar gebremst. Das TT- RAM wurde so konzipiert, daß bremsende Peripherie-Bauteile keinen Zugriff auf das RAM haben und somit nicht bremsend wirken können. Ein spürbar beschleunigter Arbeitsgang ist somit möglich.

Die aixTT

Wie einleitend beschrieben, arbeitet die aixTT-Karte mit sog. PS2-Simms, die sich auch auf dem PC-Markt zunehmendst durchsetzten. Der Vorteil: Bei einem eventuellen späteren Umstieg wird man die Simms weiter verwenden können. Insgesamt sind auf der aixTT zwei Simmbänke untergebracht, die einzeln oder im Paar bestückt werden können. PS2-Simms werden derzeit in den Größen 4, 16 oder 32 MB ausgeliefert, so daß die aixTT-Karte mit maximal 64 MB bestückt werden kann. Nun ist die Karte so konzipiert worden, daß sie automatisch den eingesteckten Speicherausbau erkennt, so daß keine Jumper gesetzt oder andere Konfigurationsänderungen vorgenommen werden müssen.

Praxis

Das uns zur Verfügung stehende Testgerät lief tadellos. Der Produzent teilte uns mit, daß es bei der Verwendung einiger Simm-Sorten zu Problemen kommen könne, die jedoch nicht auf Seiten des Herstellers lägen. Und zwar befinden sich auf den PS2- Simms sog. Jumperfelder, die für die Information bzgl. des Speicherausbaus des Simms zuständig seien. Einige der Hersteller würden diese Informationen durch falsche Koordinierung der Jumperfelder fehlleiten, so daß das System abstürzen würde. Man sollte sich also vor einem Kauf bei H&N erkundigen, welche PS2-Simms mit der aixTT-Karte arbeiten, bzw. welche Umstellung man mit Hilfe geringfügiger Lötarbeiten vornehmen müßte.

Fazit

Nachdem wir uns das Problem mit der Erkennung einiger Simms von den Herstellern haben erklären lassen, mußte ich eingestehen, daß der Fehler weder auf Seiten der Hersteller zu suchen ist, noch zu aufwendigen oder gar kostspieligen Problemen führt. Im Herzen eines Redaktions- TT läuft die aixTT-Karte seit nunmehr 6 Wochen stabil, so daß sie unsererseits bedenkenlos weiterempfohlen werden kann. Allerdings sparen Sie ein wenig Arbeit bzw. Kostenaufwand, wenn Sie sich von vornherein erkundigen, welche Simms Sie verwenden können.


Helge Bollinger
Aus: Atari Inside SH / 1996, Seite 62

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