Tips & Tricks zum Janus

Nachdem wir in der vergangenen Ausgabe Nichts neues zum Janus-Board, dem ATARI-Emulator auf Hardwarebasis, zu berichten hatten, gibt es nun wieder einige interessante und vielversprechende Informationen.

In der Entwicklung: 68030er-Janus

Vor allem Anwender aus dem High-End-DTP-Bereich haben immer wieder darauf gedrängt, Janus insbesondere wieder in der CPU-Leistung noch schneller zu machen und größere Speicherkapazitäten als 14 MB RAM zuzulassen. Derzeit wird bei VHF Computer eine völlig neue Kartengeneration entwickelt, die diese Kriterien erfüllt. Wie zu erfahren war, wird diese Karte zunächst mit einem 68030er Prozessor ausgestattet, RAM und Adreßbus werden mit vollen 13 Bit angesprochen, und die Karte ist intern hardwaremäßig erweiterbar. Durch die Architektur der neuen Kartengeneration werden auch weitere Prozessortypen, wie etwa 68040, nicht lange auf sich warten lassen. Mit der Fertigstellung ist ungefähr bis zum Herbst des Jahres zu rechnen. Über den neusten Entwicklungsstand werden wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden halten.

Schnelles Multitasking mit Janus

Wer auf dem Janus mit Multitasking arbeiten will, mußte sich bisher mit MultiTOS begnügen, das in Bezug auf Geschwindigkeit eine eher beschauliche Angelegenheit ist. Mit der Vorstellung von N.AES, einem neuen Multitasking-Betriebssystem von OverScan, das auf MultiTOS aufbaut, kann sich dies jedoch ändern. Bereits in der Juni-Ausgabe der ST-Computer war zu lesen, wie N.AES prinzipiell funktioniert und welche Features es bietet. Vor allem die Geschwindigkeit erhöht sich beträchtlich.

Was uns auf dieser Seite natürlich am meisten interessiert, ist die Lauffähigkeit unter Janus. Und die ist selbst mit der ersten Version 1.0 von N.AES bereits gut. Leider stand uns die erste Version von N.AES erst kurz vor Redaktionsschluß zur Verfügung, so dass wir hier noch keine umfassenden Erfahrungsberichte veröffentlichen können.

Die Installation gestaltet sich aber sehr einfach. Man muß lediglich einige Ordner kopieren und ein Programm im Auto-Ordner ablegen. Danach läuft Janus bereits mit Multitasking. Auch mit mehreren gleichzeitig gestarteten Applikationen läßt sich noch gut arbeiten und die Umschaltung zwischen den Programmen funktionierten problemlos.

Es gibt lediglich noch ab und zu einige Unsauberkeiten beim Redraw. Diese wurden aber auch schon in der letzten ST-Computer angesprochen und so dürfte es sicher in Kürze ein entsprechendes Update von OverScan geben, so dass man mit N.AES und Janus eine echte Alternative zu MagiC hat.

Janus im Win95-Fenster

Aus der Entwicklung von VHF Computer gibt es noch etwas Neues zu vermelden. Bisher läuft Janus ausschließlich im Vollbild-Modus, wodurch sich auch seine enorme Geschwindigkeit in der Grafikausgabe erklären läßt. Der neue Janus95-Treiber, der momentan entwickelt wird, bietet hier einen sehr guten Kompromiß. Wenn man sich ausschließlich seinen Atari-Programmen widmen möchte (bzw. von DOS aus), kann man im Vollbild-Modus arbeiten. Wenn es jedoch erforderlich bzw. praktischer wird, kann man den Janus in Zukunft aber auch in einem Fenster direkt auf dem Windows 95-Desktop betreiben. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn man ständig zwischen Atari- und Windows-Applikationen umschalten muß. Derzeit befindet sich der Treiber noch im Entwicklungsstadium. Bis zur Auslieferung müssen noch verschiedene Grafiktreiber angepaßt werden, so dass letztendlich alle Auflösungsstufen (bis 1280x1024) und alle Farbtiefen (bis True Color) auch im Windows 95-Fenster laufen. Registrierte Anwender von Janus werden von VHF Computer benachrichtigt aber sie werden sich bis zur endgültigen Fertigstellung wohl noch einige Wochen gedulden müssen.



Aus: Atari Inside 05 / 1996, Seite 30

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