Vom 14.-16.06.96 fand in Göteborg zum wiederholten Male die „Nordisk ATARI Show“ statt. Die Veranstaltung wurde vom Schwedischen ATARI Club (SAK) und der No!Crew organisiert.
SAK war dabei für die kommerzielle Austellung verantwortlich und No!Crew organisierte die Demo Convention. Stattgefunden hat die Veranstaltung in der Kortedalla Schule. Diese Schule ist in Schweden ein Modellversuch. Die Schüler und andere Interessierte haben die Möglichkeit, sich rund um die Uhr in der Schule aufzuhalten, solange sie diese sauber halten. In der Eingangshalle ist ein Internetcafe eingerichtet, so dass man den ganzen Tag im Internet surfen kann. Hochgradig modern also!
Aussteller waren das Falcon Pro Center (ACC Skandinavien). Hier wurden der Hades präsentiert und Anwenderprogramme verkauft. Außerdem konnte man sich Tips und Tricks zu den Programmen geben lassen. Zum ersten Mal auf dem Kontinent war „Positiv Image“ zu sehen, ein 24Bit Bildbearbeitungsprogramm für weniger als 200,- DM. „PI“ bietet Pixel-, Filter-, Block-, Geometrie-, Text-und Retousch-Werkzeuge. Nach Meinung des Herstellers kann dieses Programm mit Softwarelösungen von Digital Arts oder der Computerinsel konkurrieren.
An diesem Stand konnte man Spiele für alle ATARIs kaufen. Besonders wurde der Jaguar präsentiert. An zwei Jags konnte man alle bekannten Spiele ausgiebig testen. Das meiste Interesse galt hierbei dem noch relativ neuen Fight for Life (siehe Test in der Ausgabe 4/96).
Tommy verkaufte alte Restposten und zeigte sein selbstentwickeltes Fastboot Programm. Dieses Programm macht es möglich, einen Falcon ohne IDE Festplatte ca. 10 Sekunden schneller zu booten!
verkaufte alte Ausgaben der ATARI World und Produkte aus dem Vertrieb von Sven Bornemark, einem bekannten schwedischen Händler. Sven ist meiner Meinung nach einer der sympathischsten Menschen in der ganzen (nordischen) ATARI Szene. Es ist immer wieder schön anzusehen, wie er die Anwender nördlich unserer Breitengrade durch sein Engagement zusammenhält. Unter den von ihm zur Verfügung gestellten Programmen war auch Imagecopy 4, ein Programm zur Bildbearbeitung für unter 100,- DM. Mit Imagecopy kann man Bilder aller Formate laden, ansehen und konvertieren. Außerdem ist Imagecopy berühmt für seine phantastische Ausdruckqualität. Daneben kann „10“ Slideshows abspielen sowie bis zu vierzig Bilder auf einer Seite anzeigen und ausdrucken oder zur Weiterverarbeitung in ein DTP Programm abspeichern. Dabei werden die Bilder mittels Rahmen wie in einem DTP Programm positioniert. In England gilt diese Software als Profi-Verschnitt des hierzulande sehr beliebten Gemview.
Außerdem zeigte Solution Software noch die Spiele Tekknoball für den Falcon und Zebuland für alle ATARIs. Tekknoball ist eine Arkanoid Variante mit tollem Sound und 25 schwierigen Levels sowie jeweils 5 Endgegnern. Zebuland ist ein Spiel, bei dem man den Ausgang eines jeden Levels erreichen muss, dabei aber einige Rätsel in Form von zu entfernenden Steinen und Drehtüren zu bewältigen hat.
Eine Demo-Version von Zebuland erhalten alle ATARI-Inside-Leser auf der aktuellen Spezial-Disk Nr. 5.
Hier wurde das Spiel Conquest of Elysium gezeigt. „COE“ ist eine Mischung aus Rollenspiel und Strategiespiel. Man wandert auf einem Kontinent umher (der vorher aber erforscht sein will(ähnlich wie bei Civilisation)) und versucht diesen unter seine Kontrolle zu bekommen. Dazu bestreitet man Kämpfe (vergleichbar mit Phantasie III). Die Zahl der Gegner, gegen die man kämpfen muss, übersteigt insgesamt 300. Außerdem hat man die Wahl zwischen mehr also 20 Charakteren, die man vertreten möchte.
Während der Veranstaltung hat Solution Software sich außerdem den Vertrieb von Rainbow II Multimedia von Addiction Software gesichert. Dieses Multimedia-Programm für den Falcon wird jetzt für nur noch 79,-DM angeboten (ehemaliger Preis 180,- DM). Mit Rainbow kann man Bilder erstellen und diese mit vielen Werkzeugen bearbeiten (Crayonstift, Öl, Airbush, Verschmieren usw.). Außerdem hat man Filterwerkzeuge zur Verfügung, kann Sprites erstellen und kann Samples aufnehmen, die mittels Effekten und Blockwerkzeugen verändert werden können. Alle Komponenten können dann zu einer Slideshow mit Bildern, Samples und Sprites zusammengefügt werden. Dieses Programm ist bisher leider zu Unrecht etwas unbekannt, obwohl es eines der wenigen Programme ist, das die Fähigkeiten des Falcon hervorragend nutzt.
Nick Harlow von 16/32 Systems hatte seine ganze Palette an Spielen (Llamazap, Ishar, Pinball Dreams usw.) mitgebracht, aber auch seine Crawly Crypt und andere CDs aus dem englischsprachigen Raum wurden auf der Show präsentiert. Neu war das Spiel Road Riot 4WD, ein weiteres Spiel, das ATARI seinerzeit bei 16/32 Systems in Auftrag gegeben hatte. Nachdem es lange Zeit nicht fertiggestellt werden konnte, ist es seit der TOS-Computing im Mai diesen Jahres nun doch lieferbar.
Bei dem Spiel steuert man einen Buggy und muss über 11 verschiedene Course flitzen. Nur der Sieg führt zum Weiterkommen. Das Spiel macht graphisch einen ansprechenden Eindruck, könnte spielerisch aber noch etwas besser sein. Es scheint dem bekannten Buggy-Boy ein wenig nachgeahmt zu sein, kann aber technisch leider nicht mithalten. Hierzulande wird es von der Firma WBW-Service, Willi B. Werk (Bremen) vertrieben.
Der SAK stellte natürlich seine Leistungen vor. Dazu gehört ein fantastisches Magazin für Mitglieder, das 4x im Jahr erscheint. Das Magazin hat 30 Seiten und einen farbigen Umschlag. Insgesamt macht es einen sehr professionellen Eindruck und wird komplett auf einem ATARI erstellt. Dieses Magazin informiert die schwedischen ATARI-Fans regelmäßig über neuste Entwicklungen im ATARI-Bereich. Bedenkt man, dass eine ATARI-Zeitschrift aufgrund der geringen Anzahl Leser, die in Schweden zustande kämen, nicht realisierbar ist, stellt dieses Club-Mag eine hervorragende Alternative dar.
Thomas bringt in Schweden ein Calamus Magazin heraus (CAM). Die letzte Ausgabe hatte immerhin 23 Seiten. Leider ist seine Festplatte erst kürzlich abgestürzt, so dass er einige selbsterstellte Fonts auf der Messe nicht zeigen konnte. Er berichtete aber, dass es möglich sei, Corel Draw Fonts mittels des Font-Editors Fonty (vom FaST Club) in Calamus Fonts zu konvertieren. Diese sind anschließend zwar nicht mehr in professioneller Qualität vorhanden, aber bedenkt man, dass dieses bisher nicht realisierbar erschien, ist dies doch schon ein guter Schritt.
In einem eigenen Raum für Midi-Anwendungen führten Line Audio Design ihre bekannten JAM Audio Expander vor. Diese Falcon-Zusatz-Box ermöglicht den Ausgang der Audio-Daten über 8 XLR-Buchsen, was für den Einsatz im professionellen Audio-Bereich sehr wichtig ist. Dieses Gerät wird hierzulande von der Fa. Blow-Up vertrieben. Außerdem waren die Entwickler des bekannten Sampleeditors Zero-X anwesend (siehe Testbericht in der ATARI-Inside Sonderheft 1/96).