Seit Jahren gibt es ATARI-Clubs im gesamten Bundesgebiet. In dieser Ausgabe stellt sich der PAC vor. Lesen Sie, welche Service-Leistungen uvm. diese Vereinigung zu bieten hat.
Wir, Marco Steinhauser und Peter Kotulla, möchten Euch hier den Pro Atari Computerclub, kurz PAC genannt, vorstellen.
Als ich einmal unverbindlich bei der Atari-Inside angerufen habe, um mich nach einer Möglichkeit für Club-Werbung in diesem Heft zu erkundigen, wurde dies sehr positiv entgegengenommen und man sagte gleich: „Stellt Euch doch einfach selbst vor." Nun das ist schnell gesagt - aber wo fängt man an und wo hört man auf? Was ist wichtig? Was interessiert einen Atari-User an einem Atari-Club? Diese Fragen sind nicht gerade leicht zu beantworten, so dass ich am besten beim Entstehen des Clubs anfange und mit den Plänen für die Zukunft aufhöre. Dann kann sich jeder selbst ein Bild über uns machen und vielleicht bei uns Mitglied werden.
Der Pro Atari Computerclub wurde im Juli 1991 in Mannheim gegründet. Ziel der ersten 11 Mitglieder war das Erstellen eines Atari-Disketten- Magazins. Die Idee des Clubs fand rasch Verbreitung, so dass wir immer mehr Interessenten gewinnen konnten. Ende 1991 kamen auch mehr Aktive hinzu und so konnten wir eine PD-Sammlung anbieten, die am Anfang einen Um- fang von ca. 2500 Disketten aufwies. Durch diesen PD-Service und das monatliche Clubmagazin wuchs der Club ständig, bis er Anfang 1992 so groß wurde, dass die Organisation von einer einzigen Person nicht mehr zu bewältigen war. So wurde der Regionalleiter-Posten geboren. Mitte 1992 hatten wir ca. 80 Mitglieder. Durch die steigenden Mitgliederzahlen kamen auch immer mehr Aktive - so konnte ein Service nach dem anderen ins Leben gerufen werden.
Der Club sollte alle Atarianer ansprechen und für jeden etwas Brauchbares beinhalten. Ein wichtiger Punkt war der Hardwareservice, der im Jahr 1992 gegründet wurde. Im September 1992 wurde dann das erste überregionale Clubtreffen durchgeführt. Diese Veranstaltung, die in Mannheim stattfand, war ein voller Erfolg. Hier konnten wir uns das erste Mal der Öffentlichkeit zeigen und dem interessierten Publikum vorfuhren, was in einem Atari so alles steckt. Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Eine Tombola mit gestifteten Preisen von verschiedenen Firmen, die mit uns teilweise zusammengearbeitet haben, war damals der Höhepunkt des Meetings. Im Oktober 1992 wurde dann die Club-Mailbox eröffnet und somit ein weiterer Service ins Leben gerufen. Anfang 1993 übernahm Peter Kotulla den Hardwareservice, der bald zu einer bekannten und vielgeschätzten Leistung des Clubs avancierte, denn viele Anwender hatten hauptsächlich Schwierigkeiten damit, geeignete Ansprechpartner für Probleme zu finden; auch spielten die finanziellen Überlegung bei anstehenden Rechnerreparaturen Oder Umrüstungen durch die 'Großen' am Markt eine nicht unerhebliche Rolle.
Der Hardwareservice konnte da halt wesentlich unkomplizierter und weitaus kostengünstiger helfen.
Auch die PD-Sammlung des Clubs stieg ständig an, so dass wir 1993 einen Umfang von über 3000 Disketten vorweisen konnten. Ende 1993 hatte der Club schon mehr als 250 Mitglieder. Im Jahr 1994 war dann das absolute Hoch erreicht - mit über 300 Mitgliedern und einer PD-Sammlung von mehr als 4000 Disketten war der PAC nun eine etablierte Größe in der Atari- Scene.
Ende 1994 kam dann eine schwere Zeit für den PAC. Durch private Probleme und krankheitsbedingte Ausfälle in der 'Führungsetage' war es nicht mehr möglich, den Club in bestehender Form weiterzuführen. Der Club hatte in '94 noch ca. 280 Mitglieder, 210 davon waren auch über das Jahr hinaus noch dabei. Es half nichts: der Club wurde aufgelöst. Die meisten Aktiven jedoch waren von der Auflösung mehr als überrascht worden; außerdem war vielen nicht klar, warum nun das Ende so abrupt eintreten musste. Februar 1995 führten Peter Kotulla und ich Gespräche über die Auswirkungen der Auflösung. März 1995 stand dann fest, dass wir den Club übernehmen und weiterführen würden. Alles den Bach runtergehen zu lassen erschien den Mitgliedern und der Sache bei weitem nicht angemessen.
Ende März wurden alle Clubmitglieder per Rundschreiben über diese Umstände informiert. Die Reaktion darauf zeigte, was wir so nicht erwartet hatten. 110 Mitglieder waren sofort wieder dabei, ca. 15 ehemalige Mitglieder kamen dann noch in den nächsten zwei Monaten hinzu. Im Juni 1995 lag der Stand dann wieder bei 128 Mitgliedern. Mit Stolz können wir nun auf eine Zahl von über 165 Mitgliedern blicken.
Der jährliche Clubbeitrag liegt bei 50 DM - es handelte sich hierbei um den Einsteigerbetrag, da wir anfangs nicht wußten, welche Kosten so im Laufe der Zeit anfallen würden. Nun sind wir schlauer geworden: Durch die steigenden Kosten und Leistungserweiterung erhöht sich der Jahresbeitrag auf 72 DM, wobei es für Schüler, Studenten, Rentner und Arbeitslose einen reduzierten Beitrag von 48.- DM gibt. Die Skeptiker mögen gleich mal nachrechnen: das entspricht 6 DM bzw. 4 DM pro Monat!!
Das Clubmagazin, mit dem alles angefangen hat, erscheint viermal im Jahr und wird per Diskette versendet. Darin enthalten sind, abgesehen von den Clubinternen Angelegenheiten, jede Menge Infos zum Thema Atari, Reportagen, Testberichte, Empfehlungen usw. von Mitgliedern für Mitglieder.
Dazu kommen immer (als Beilagen) neue Software oder auch Updates aus den PD/Shareware- Bereich, die im Magazin genauer erklärt werden. Sonderbeilagen und Tips runden das Magazin ab.
Dieses dient der Kommunikation darüber hinaus bietet der Club verschiedene Leistungen an, die durch aktive Mitglieder eigenverantwortlich geleitet werden.
Hier eine Übersicht: Hardwareservice, DFÜ-Service, Falcon-Service, TT-Service, DTP-Service, Programmier- Service, Modem-Service, Midi-Service, Laminier-Service, Nachrichtentechnik-Service, BOX- PD-Versand-Service, Software-Hotline-Service, Falcon-Utility-Disk, PD-Library usw.
Es stehen für jeden Service ein oder mehrere Fachleute zur Verfügung.
Der eine oder andere der Leser fragt sich nun, was sich hinter den verschiedenen Leistungen verbirgt, so z.B. beim Software-Hotline-Service. Dieser Service wurde neu gegründet und stellt eine Anlaufstelle für hilfesuchende Softwarebenutzer dar. Bei Problemen kann man den Serviceleiter anschreiben oder anrufen und bekommt dann die nötige Hilfestellung geboten. Bei Problemen, die ins Eingemachte gehen und bei denen unser Serviceleiter nicht mehr umfassend helfen kann, wendet sich der Leiter dann direkt an die Programmierer des jeweiligen Programms.
Der Hardwareservice z.B. bietet den Mitgliedern einen kostengünstigen Aufrüst- und Reparaturservice. Die meisten Services sind nur für Clubmitglieder verfügbar, ein paar wenige können auch von Nichtmitgliedern in Anspruch genommen werden, jedoch dann zum vollen Handels- oder Gewerbepreis.
Außerhalb dieser Leistungen sind wir ständig in Verbindung mit allen möglichen Hard- und Softwarelieferanten. So konnte z.B. das Einkommensteuerprogramm 1994 von Olufs-Software im Frühjahr 1995 über den Club bezogen werden. Hier ist eine Kostenersparnis von 40.- DM erreicht worden.
Zusätzlich zu den Ansprechpartnern für die verschiedenen Leistungen haben wir - bedingt durch die Größe des Clubs - auch mehrere Aktive, die die Mitglieder direkt betreuen. Diese sind zur Zeit 4 Regionalleiter, die immer für die Mitglieder in der jeweiligen Region zuständig sind. Der Versand des Clubmagazins erfolgt z.B. über diese Regionalleiter.
Nun habt Ihr Euch ein Bild der Vergangenheit und der Gegenwart machen können - was aber bringt die Zukunft?
Dies ist eine wichtige Frage, denn in Zeiten, in denen man meinen kann, dauernd würde ein Atari-Zelt nach dem anderen abbauen, ist es ja wichtig zu wissen, was die Zukunft bringt. Der PAC denkt nicht daran abzubauen - im Gegenteil: "jetzt erst recht". Das wichtigste Ziel ist es, den PAC noch bekannter zu machen und der immer noch großen Zahl der Atari-User durch die Zur verfügung stellung unseres bundesweiten Mediums ein weiteres Arbeiten mit diesem System zu ermöglichen. So treten wir verstärkt in die Öffentlichkeit durch Werbung, Anwesenheit auf Computermessen, mit Präsenz und Erreichbarkeit in Mailboxsystemen und E-Mail-Netzen. Auch sollen in Zukunft die Leistungen ausgebaut werden, so zum Beispiel der Software-Hotline- Service oder eben die Zusammenarbeit mit Hard- und Softwareentwicklern. Eine weitere Entwicklung ist schon in Arbeit... Die PAC-Mailbox bekommt nun nach 3 Jahren Lokaldasein einen Netzanschluss. Geplant ist, dass alle für Atari wichtigen Bretter aus den verschiedenen Netzen in der PAC-Box zur Verfügung stehen und man zusätzlich einen Internet- Zugang bekommt. FTP und ZConnect stehen dann ebenfalls zur Verfügung - damit es mit der Übertragung schneller klappt, gibt es irgendwann einen ISDN-Anschluss - dies zum sagenhaften Nulltarif, also ohne Mehrkosten für Mitglieder. Wir waren und bleiben damit ein Forum für alle Atari-User. Die Reaktionen auf die Clubübernahme zeigten uns, dass der PAC benötigt wird. Denn je mehr die festgeglaubten Säulen der Atari-Scene wackeln, um so wichtiger ist es zusammenzuhalten. Nur so kann man mit einem guten Gefühl in die Zukunft blicken, wissend, dass man nicht alleine ist. So macht es dann wieder Spaß, ein Individualist zu sein, der nach Meinung der meisten Computeranwender gegen den Strom schwimmt. Nun, die Meinung der Mehrheit muss nicht immer die richtige sein. Und wenn wir unsere Aktivitäten bündeln, dann wird es auch leicht sein, gegen den Slogan "höher, schneller, teuerer" zu bestehen. Wer nun Interesse am Pro Atari Computer Club hat, kann sich eine Info-Diskette für 2,50 in Briefmarken bei folgender Adresse bestellen:
PAC-CLUB Marco Steinhauser Friesenheimer Str. 32 67069 Ludwigshafen oder per BTX *444001040#