Tips zu That’s Write

Jeder, der die Textverarbeitung That's Write 4 für seine kleinen oder größeren Zwecke nutzt, hat bei einigen Problemen schon einmal vergeblich nach einer Lösung im Handbuch gesucht oder er hat sie an einer unerwarteten Stelle gefunden.
Dieser Artikel basiert auf Erfahrungen aus der täglichen Arbeit und soll Tips vom Anwender für den Anwender geben. Er soll über die Themen des Handbuchs hinaus helfen, sich in das Programm besser einzuarbeiten.
Da es unter den That's Write-Anwendern einige gibt, die mit einer Disketten- Installation arbeiten, muss gesagt werden, dass die genannten Tips und Vorschläge sich ausschließlich auf eine Festplatten-Installation beziehen und nicht unbedingt auf die Diskettenversion zutreffen.

Probleme mit dem no!System

Die Idee des no!System ist, eine gemeinsame Library als Grundlage für verschiedene Programme zu schaffen und somit Speicherplatz zu sparen. Die Einführung eines neuen Standards ist immer schwierig, was insbesondere die Kompatibilität betrifft.
Bei der Verwendung von "NO!SYS.PRG" mit älteren TOS-Versionen (gestestet auf dem Blitter-TOS 1.02) ergaben sich Probleme mit anderen Programmen, die sich auch im Auto-Ordner befanden. Wenn sich noch weitere Programme in diesem Ordner befinden oder Accessories auf der Boot-Partition, kommt es nicht zum Aufruf des Programms "NO!SYS.PRG" und danach, beim Start von That's Write, zur Fehlermeldung "NOPRGLIB.100 nicht gefunden". Eine Möglichkeit das Problem zu umgehen ist, nach Auskunft der Compo-Hotline, dass die Dateien "NOPRGLIB.100" und "NOSYSLIB.OVL" auf die gleiche Ebene kopiert werden, wie "TWRITE4.PRG"; das Programm "NO!SYS.PRG" können Sie dann aus dem Auto-Ordner löschen.

Die Geschwindigkeit

Wenn That's Write Ihrer Eingabe zu langsam folgt, insbesondere wenn sie ohne Speedo-GDOS 5.0 arbeiten, sollten Sie auf alle grafischen Besonderheiten, die Ihnen das Programm "NOCONFIG.PRG" bietet, verzichten.
Stellen Sie die Dialoggestaltung auf "klassisch schwarz-weiß" ein, da die Emulation anderer grafischer Oberflächen die Bildschirmkorrekturen behindern oder verlangsamen kann.
Sie haben auch die Möglichkeit, in der Option "Voreinstellungen", den Punkt "schnelle Bildschirmausgabe" anzuwählen, was die Arbeitsgeschwindigkeit noch zusätzlich erhöht.

Einbindung von True Type- und Typel-Fonts

Mit der Version 4 ist es möglich TrueType-Schriften und Type 1-Schriften zu verwenden. Viele TrueType-Fonts sind im Druck etwas kantiger als die mitgelieferten Speedo-Schriften, was gerade bei Nadeldruckern auffällt. Um die, aus der Windows-Welt üblichen Schriften zu verwenden, bedarf es ein wenig Einstellungsarbeit. Der sehr einfache Weg zur Einbindung ist im Handbuch leider erst nach ausgiebiger Suche zu finden. - Richten Sie sich, um den Überblick zu behalten, einen speziellen TTF-Font-Ordner im TWRITE- Hauptverzeichnis ein und kopieren Sie die TrueType- oder Type1- Schriften in diesen Ordner. - Wählen Sie in That's Write 4 nun die Option "Voreinstellungen" an und klicken Sie auf den Button "ausgelagerter Fontordner". Benutzen Sie dann die Auswahl "suchen" und stellen Sie den Pfad auf ihren TTF-Ordner ein. Bestätigen sie mit "OK" und sichern sie ihre Voreinstellungen. That's Write sollte nun alle Fonts aus ihrem Font-Ordner erfassen und in der Fontliste anzeigen.

Eine wesentlich unelegantere Methode ist es, wenn Sie Ihre True Type-Fonts oder Typel-Fonts in den BTFONTS-Ordner (Speedo-Font-Ordner in That's Write) hineinkopieren. Der BTFONTS-Ordner ist eigentlich nur für Speedo-Schriften gedacht (eigentlich). - Wählen Sie in der Menüleiste die "Font" an und klicken Sie auf den ersten Menüpunkt "Font". Es erscheint das Fenster "Font einstellen", das unter der Überschrift "Familie", alle bisher installierten Schriften anzeigt. - Klicken Sie die Überschrift "Familie" an, woraufhin die Meldung "Fontliste erneuern" erscheint. Wenn Sie nun mit "ja" antworten, durchsucht das Programm den Font-Ordner nach allen vorhanden Schriften und erstellt eine neue Liste.

Layoutanwendung

Den Eindruck, den ein Text macht, hängt meist von der richtigen Wahl des Absatzlayouts ab. Wenn Sie sich während der Textarbeit weniger mit der Form, als mit den Inhalten beschäftigen wollen, ist es sinnvoller vorher die Layouts an ihre Vorgaben anzupassen. Der Vorgabe ihrer Seitenlayouts passen sich die voreingestellten Absatzlayouts an; Sie können aber auch individuell entworfene Layouts verwenden, besonders wenn es um die Verwendung außergewöhnlicher Schriftfamilien geht.

Beispielsweise war es beim Gebrauch des TrueType-Fonts "Musical" (musikalische Symbole) im Normaltext sinnvoll, ein eigenes Absatzlayout mit zweizeiligem Abstand und entsprechender Namensgebung zu erstellen, da sonst der Überblick über die musikalischen Symbole erschwert wurde.

Der Printercache

Die Geschwindigkeit beim Ausdruck erhöht sich gewaltig, wenn die Cache-Einstellungen optimal angepasst sind. Wie bei der Einbindung von Schriften bereits erwähnt, sollten die Cache-Werte für alle skalierbaren Schriften einige Punkte über der tatsächlichen Größe der Schrift liegen. Der Schrift-Cache sollte erst nach dem Druck der jeweiligen Schrift definiert werden, da bei dem Versuch, sie abzuspeichern, erst die Einstellungen abgespeichert wurden und die Werte bei erneutem Druck verwendet werden können. Falls Sie Ihren Drucker wechseln, müssen alle Werte noch einmal von neuem berechnet werden, da die Werte druckerspezifisch und nicht beliebig anwendbar sind.

Mehrspalten-Satz

Manche Texte werden übersichtlicher, wenn sie in mehrere Spalten gesetzen werden. Die Programmstruktur von That's Write kann aber bei der Texteingabe die Spalten in der Bildschirmanzeige nicht parallel darstellen, so dass jeweils nur eine Spalte in der linken Hälfte der Textseite erscheint. Sie können das Ergebnis aber durch den Aufruf der Druckbild-Funktion überprüfen.

Probleme beim Druck

Bei manchen Geräten kann es Probleme beim Druck geben, falls Sie bei der Verwendung der Schrift "Times" den Stil "doppelt unterstreichen und fett" anwählen. Manche 24-Nadel-Drucker haben Probleme in der Ausführung, denn durch den geringen Abstand der beiden Linie und dem fetten Druck entsteht eine dicke schwarze Linie, die das Gesamtbild des Dokuments stören kann. Zudem kann es auch zu einer Überlastung der Nadeln im Druckkopf kommen, die eine Dejustierung der Druckkopfposition nach sich ziehen kann (basiert auf Erfahrungen mit einem Star LC 24-10, Epson LQ-550 und LQ-1050). Verwenden Sie, wenn möglich, eine Form des Layouts, die das doppelte Unterstreichen in ihrem Text nicht notwendig macht. Dieses Problem taucht aber nicht nur speziell bei That's Write auf, sondern auch bei Programmen, wie WinWord 6, die einen höheren Anspruch haben. Eine Ungenauigkeit birgt leider noch der Umgang mit der Druckbild-Anzeige, die die Verkleinerung nicht hundertprozentig 1:1 darstellt, was bei der Überprüfung von Formulardrucken störend sein kann.

In der nächsten Ausgabe...

der Atari Inside werden wir uns noch weiter in die Funktionen vertiefen und uns insbesondere den Makros und dem Editieren von Makros zuwenden, die die Textarbeit noch weiter vereinfachen. Ein weiteres Thema wird außerdem auch die Einbindung von Grafiken in Pixel- oder Vektor-Formaten sein, die zum Teil die Verwendung von SpeedoGDOS vorraussetzen.

Frank von Häfen
Leon Steffen



Aus: Atari Inside 03 / 1995, Seite 54

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