Teleoffice 3.0 + MultiTerm + Turboline Modem
Mit Teleoffice und Multiterm stellt die Firma TKR hervorragende Software für das Betreiben von Computerfaxen und BTX zur Verfügung. Wir testen ein komplettes DFÜ-Set
Passend zu unserem DFÜ-Special wurde die neue Version des Fax-Programmes Teleoffice von dem Telekommunikations-Spezialisten TKR herausgebracht. Wir haben das Programm im Zusammenhang mit einem DFÜ-Bundle, welches neben Teleoffice 3.0 aus dem bekannten Modem Terboline und der Datex-J-Software Multiterm pro besteht, einem Praxistest unterzogen.
Das gelieferte Paket bestand aus 3 Komponenten: den beiden Software-Paketen Teleoffice und Multiterm sowie das Modem. (TKR terboline 19K2). Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein BZT zugelassenes HighSpeed Modem. Neben den bekannten Übertragungsgeschwindigkeiten von 300 bis 14.400 Bit/s, bietet das Modem auch die V 32terbo-Norm an, welche die Datenübertragung mit 19.200 Bit/s zulässt. Im Fax-Betrieb leistet das Modem bis zu 14.400 Bit/s nach Class 2.
Genug der grauen Theorie. Anschluß findet das Modem mitels Strippen per seriellem Kabel (Achtung: zum Anschluß an einen Mega STE, TT oder Falcon wird zusätzlich ein Adapter für die 15 pol. Schnittstelle am Rechner benötigt, das mitgelieferte Kabel ist für den Anschluß an eine 25 pol. Schnittstellenbuchse vorgesehen.) an den Computer, per TAE-kabel an Ihrer Telefondose.
Womit wir auch schon auf der Software-Seite der Installation angekommen wären. In dem Modem-Karton befanden sich 2 Utility-Disketten. Für den Einsteiger/Nicht-Profi sehr hilfreich ist das Programm M-Init, welches die Initialisierung des Modems für den Betrieb am Atari vornimmt. Das erspart einem die mühsame Einstellung durch Steuercodes per Hand. Wer dennoch diese Einstellungen selber vornehmen möchte, findet in dem deutschsprachigen Modemhandbuch die nötigen Hinweise. Das bewährte Shareware-DFü-Programm Rufus, sowie Schnupperversionen von Teleoffice und Multiterm ergänzen die Modem-Disketten.
Wir wollen uns nun genauer mit den professionellen Versionen der zu unserem Paket gehörigen Software beschäftigen. Multiterm pro ist die bekannte Software für Datex-J (ehem. BTX). Da der Schwerpunkt dieses Berichtes dem neuen Teleoffice 3.0 gilt, seien die Fähigkeiten von Multiterm hier nur kurz umrissen: Nach Installation des Programmes auf Ihrer Festplatte empfielt sich eine Anpassung an Ihre Hardware-Umgebung. Als erstes sollten Modem und Druckertyp eingestellt werden. Für die verschiedenen Modemtypen findet man die passenden Parameter-Dateien auf der Multiterm-Diskette. Den Drucker benötigt man für Ausdrucke der BTXSeiten (z.B. Ihren Zugfahrplan). Neben den verschiedenen Druckertypen (Nadel, Laser...) ist auch der Ausdruck direkt über GDOS möglich. Außerdem ist es sinnvoll, die Funktion Autologin zu aktivieren. Dazu müssen Sie einmalig Ihre Anschlusskennung und Ihr Passwort eingeben. Damit ersparen Sie sich jedoch künftig bei jedem Einwählen in das BTX-System die lästige Eingabe dieser (ziemlich langen...) Kennungen. Zur Vereinfachung Ihrer Arbeit mit BTX bietet Multiterm 2 weitere Möglichkeiten: Funktionstasten und Makros. Makros dienen der Automatisierung von häufig aufgrufenen BTX-Angeboten.
Beispiel:
Ihre Kontoführung bei der Postbank: Sie besteht aus der Anwahl des Postbankrechners, der Auswahl Ihrer kontoführenden Bank, Eingabe Ihrer Kontonummer und der persönlichen Geheimnummer. Solche lästigen Routinearbeiten können Sie per Makro auf einen einfachen Aufruf reduzieren. Per Makro-Recorder werden diese Aktionen aufgezeichnet und können später von Ihnen jederzeit wieder aufgerufen werden. Die Funktionstasten bieten Ihnen den direkten Zugriff auf immer wieder benötigte Eingaben. Das können einfach Floskeln sein, die Sie für Nachrichten an andere BTX-Teilnehmer benötigen oder auch BTX-Befehle, Makroaufrufe etc. Für komplexere Anwendungen beinhaltet Multiterm pro MPL, MultiTerm Programming Language, eine Sprache zur Programmierung von BTX-Anwendungen. Für Sie besonders interessante BTX-Anbieter können Sie in das Kurzwahlregister aufnehmen und so künftig sehr einfach erreichen.
Teleoffice 3 dient dem Versenden und Empfangen von Telefaxen ohne den Umweg ’Papier’ direkt aus dem Computer. Installieren können Sie Teleoffice entweder als Programm oder, was sicherlich für viele Anwender interessanter ist, als ACC. Das bietet den entscheidenden Vorteil, dass man Faxe nicht nur mit dem Layout-Modul von Teleoffice erstellen kann, sondern auch mit externen Anwendungen. Hierfür bietet Teleoffice eine ganze Reihe an Treibern für aktuelle Software-Pakete. Als Beispiele seien hier 1st Word, Calamus, Papyrus, Signum 2 und 3, Script, Tempus Word, Speedo, That’s Write und TeX genannt.
Die Faxgestaltung mit Teleoffice erfolgt über das Layout-Modul. Hier können Sie Texte und IMG-Grafiken zu einem Fax zusammenstellen und direkt versenden. Noch mehr Möglichkeiten bietet die externe Faxgesteltung mit einem Programm wie Calamus, an dem exemplarisch der Faxvorgang erläutert werden soll: Mit Calamus wird, wie Sie es gewohnt sind, das zu versendende Dokument erstellt. Um die Fax-Daten an Teleoffice zu übertragen, drucken Sie die Datei einfach aus. Nicht mit dem normalen Druckertreiber, sondern mit dem installierten Faxtreiber für Calamus. Teleoffice empfängt das Fax und versendet dieses dann mit den von Ihnen vorgegebenen Vorgaben für Auflösung, Empfänger und Sendezeit.
Telefaxe können grundsätzlich in 2 Auflösungen, die der G3-Standard bereitstellt, versandt werden. Die Standard-Auflösung beträgt 100 dpi, der Fine-Modus entspricht 200 dpi. Die höhere Auflösung ist besonders bei Detailreichen Zeichnungen zu empfehlen, muss aber mit der doppelten Sendezeit bezahlt werden. Bei der Adressauswahl für ein zu versendendes Fax können Sie aus ihrer Adress-Datei beliebig viele Empfänger auswählen, die von Teleoffice dann mit Ihrem Fax versorgt werden. Sie können Ihren Adresstamm auch in verschiedene Dateien, die nach Ihren Kriterien sortiert sind, unterteilen. Zum Beispiel eine Datei für private Bekannte und eine für Geschäftspartner. Die Auswahl der Empfänger können Sie direkt vor dem Versenden des Faxes in der von Teleoffice angebotenen Auswahlbox vornehmen.
Das Versenden des Faxes erfolgt entweder sofort nach Fertigstellung oder zu einem späteren, einzugebenden Zeitpunkt. Teleoffice kümmert sich dann selber darum, dass die Faxe zeitrichtig versandt werden. Dadurch kann man während des Tages die Faxe anfertigen und dann zum günstigen Nachtarif versenden.
Zu jedem Fax können sie eine Coverpage (Titelseite) versenden. Hier können zum Beispiel zusätzliche Informationen zu dem empfangenen Fax, z.B. Seitenzahl des folgendes Faxes, persönliche Ansprache des Empfängers oder andere Erläuterungen untergebracht werden.
Neben dem Versenden von Faxen können Sie mit Teleoffice auch Faxe empfangen. Außer dem normalen Empfang beherrscht Teleoffice 3 jetzt auch Abruf-Faxe. Damit können Sie sich von den zahlreichen Fax-Informations-Stellen sehr schnell Produkt-Informationen, technische Daten etc. schicken lassen. Bei vielen Computer-Herstellern findet man inzwischen auch den technischen Support in dieser Form (z.B. HP, Maxtor). Ihre Faxe (empfangene und versandte) können Sie mit Teleoffice archivieren und/oder ausdrucken. Der Ausdruck erfolgt über GDOS, welches zum Lieferumfang des Programmes gehört. Aber auch über Speedo GDOS oder NVDI ist der Ausdruck möglich.
Mit diesem Paket ist man für alle aktuellen DFÜ Anwendungen (Datenübertragung, Fax und BTX) bestens gerüstet. Es gibt mittlerweile zwar noch schnellere Modems (28800), die jedoch einerseits deutlich mehr kosten, andererseits ist die Anzahl der entsprechend schnellen Gegenstellen noch nicht gerade hoch. Multiterm pro und Teleoffice stellen - jeweils für Ihr Anwendungsgebiet - für den Einsteiger einfach zu bedienende Programme dar, die jedoch auch für den professionellen Einsatz genügend Leistungsreserven bieten. Gerade mit Teleoffice 3 erhält man ein programm, welches sich dank Serienfax und zeitversetztem Senden auch bei großem Faxaufkommen bewährt.
Preise:
Teleoffice 3: 99.- DM
Multiterm pro: 69.- DM
Terboline 19K2 Modem: 298.- DM
Bundle : 438.- DM
Bezugsquelle: Softwareservice Seidel