12.12.01 Ataripark in KölnKlein, aber fein!Von Thomas Burow, Ingo Schmidt, Benjamin Kirchheim, Thomas Kerkloh, Holger Herzog Atarianwender haben es nicht leicht. Der Markt fällt immer mehr auseinander, etliche Projekte wurden eingestellt und auch bei den wenigen Hoffnungsträgern geht es nur spärlich voran. Von einer Messe kann da eigentlich nicht die Rede sein. Um so erstaunter war die Atarigemeinde, als vom falkemedia-Verlag eine Messe noch in diesem Jahr angekündigt wurde.
Diese Messe fand vom 17. - 18.11.2001 in Form eines Atari-Parks innerhalb der Messe Amiga 2001 in Köln statt. Die Bezeichnung Atari-Park war auch treffend, denn alle Atariaussteller versammelten sich auf ca. 150 - 250 qm. Was es im Einzelnen zu bewundern gab, erfahren Sie im Folgenden:
16/32-Bit Systems16/32-Bit Systems war aus dem fernen England zum Atari-Park gereist. Der Stand war nicht direkt auf dem Atari-Park angesiedelt, sondern lag am Rand. Dafür war der Stand etwas größer und es gab Tische und Regale, auf denen die zahlreichen Atari-Artikel präsentiert wurden. In der Hauptsache waren dies Jaguar- und Lynx-Konsolen mit Zubehör und vielen Spielen. Es handelte sich mehr um einen Verkaufstand, Neuheiten werden nicht entwickelt und konnten somit auch nicht gezeigt werden.
Der Jaguar war mit 80 DM günstig zu bekommen und so sah man viele mit der 64-Bit-Konsole unterm Arm den Stand verlassen. Spiele gab es in reicher Auswahl, allerdings verlockten hier die Preise nicht zu Großeinkäufen. Der Lynx kostete gar nur 60 DM, auch reichhaltiges Zubehör gab es, allerdings waren hier wenig Schnäppchen dabei. Spiele gab es viele, die meisten zwischen 30 und 100 DM pro Stück. Übrigens werden immer noch Jaguar- und Lynx-Spiele entwickelt; diese werden dann (u.a.) von 16/32-Bit Systems vertrieben, ein Blick auf die Webpage lohnt also. Auch für die Spielernaturen unter den Atari-Anwendern fanden sich einige Schnäppchen. Mehr oder weniger gebrauchte Spiele für Atari ST, STE und Falcon gab es zum Schnäppchenpreis. 16/32 Systems35 Northcote Road Strood Rochester Kent ME2 2DH UK Tel: 0044 (1) 634 710788
E-Mail: nick@1632systems.co.uk
Atari Club Colonia e.V. (Kölner Atari-Usergruppe)Der Atari Club Colonia e.V. präsentierte sich auf dem Atari-Park und informierte interessierte Messebesucher über seine Leistungen im Bereich Hilfestellung, Rechnerverleih, PD-Service und weiteres für Mitglieder und Nichtmitglieder.
Wer wollte, konnte sich eine kostenlose Messe-Ausgabe einer Informationsbroschüre mitnehmen, die gab alle Informationen noch einmal ausführlich wieder nebst Satzung, Kontaktadressen, Clubbeitrag und Terminen für die Clubtreffen. Die monatlichen Clubtreffen finden übrigens immer am letzten Mittwoch eines jeden Monats von 18:00 bis 21:00 Uhr statt. Adresse: Jugendzentrum Lucky's HausAm Bilderstöckchen 58 50739 Köln
E-Mail Club:
Iris Blasberg (iris-blasberg@netcologne.de) ATOS-MagazinAuch wir, das ATOS-Magazin, präsentierten uns in Köln und zeigten somit, dass es uns noch gibt und dass wir weiterhin aktiv tätig sind.
Eine CD-ROM hatten wir auch wieder im Gepäck, die zum Preis von nur 5,00 DM auf der Messe erworben werden konnte. Diese CD enthält alle Artikel, News, Reportagen und sonstige Beiträge, die es jemals von der ATOS gab; darunter auch etliche neue Artikel, die noch in keiner Offline-Ausgabe erschienen sind. Wer auf der Messe keine CD-ROM kaufen konnte, kann dies nachholen, indem er sie über unsere Homepage bestellt. Allerdings kostet sie dann 10,00 DM (incl. Versandkosten). Homepage: http://www.atos-magazin.de/ Elmar HilgartElmar Hilgart war erst am Sonntag auf der Messe anwesend, direkt neben dem Stand von Frontier Systems, was nicht weiter verwunderlich ist, da er sich schließlich um die Produktion der Deesse-Karte kümmert. Die Karte war auf der Messe jedoch leider nicht zu sehen. Was es aber gab, war sein altbekanntes YAMI-Interface, mit dem sich serielle PC-Mäuse am Atari betreiben lassen.
Wesentlich interessanter dürfte aber sein aktuelles Projekt sein: Eine Ethernet-Karte für den ACSI-DMA-Port. Noch gibt es keinen vernünftigen Namen für die Karte, momentan heißt sie einfach ACSI-Adapter II und ist eine komplette Eigenentwicklung. Die Hardware ist bereits fertiggestellt und war auf der Messe zu sehen. Besonders erwähnenswert ist sicherlich, dass die Karte nur aus Standardbauteilen besteht. Damit ist sichergestellt, dass es nicht wieder ein solches Dilemma geben wird, wie es beim Pocket-Ethernet-Adapter war: dafür besteht immer noch große Nachfrage, er ist aber leider nicht mehr lieferbar. Wer sich einen LAN-Adapter selbst besorgt (darauf achten, dass ein RTL8012-Chip drin ist; es gibt auch welche mit anderem Chip, die laufen aber nicht mit der Treibersoftware), kann das Parallelport-Interface für den ROM-Port auch einzeln bei Elmar Hilgart bekommen. Auch die Tatsache, dass diesmal die Karte an den ACSI-DMA-Port angeschlossen wird, ist insofern positiv, als dass die Übertragungsrate dadurch wesentlich höher sein wird als bei der ROM-Port-Lösung. Der Nachteil ist aber auch klar: Falcon-Besitzer bleiben außen vor, da der Falcon keinen ACSI-Port besitzt. Aber auch hier hat Elmar eine Lösung parat, denn es wird auch eine Version für den ROM-Port geben. Gute Nachrichten also für Besitzer originaler Ataris! Jetzt fehlen nur noch die Treiber, welche aber bereits in Arbeit sind. Obwohl sich Elmar auf keinen festen Erscheinungstermin festlegen wollte, darf man dennoch sicherlich damit rechnen, dass die Hardware mitsamt Treiber im ersten Quartal des kommenden Jahres erhältlich sein wird. Hilgart Hard- und SoftwareKropfersrichter Str. 6-8 92237 Sulzbach-Rosenberg Tel: (0 96 61)90 82 20 Fax: (0 96 61)90 81 00
E-Mail: elmar.hilgart@asamnet.de
EW SoftBesondere Erwähnung sollte sicherlich der Stand von EW Soft finden. Zum einen dürfte EW Soft in Atari-Kreisen noch weitgehend unbekannt sein, zum anderen war Emanuel Welter eigens aus der Schweiz angereist. Und drittens hatte er eigentlich gar keinen eigenen Stand, sondern wurde freundlicherweise von RGF aufgenommen, so dass die beiden einen Gemeinschaftsstand bildeten. Doch was gab es dort nun zu sehen? Wie der ein oder andere vermutlich schon weiß, ist Emanuel der Autor des Programmes Train-Commander, mit dem sich die Märklin Digital-Eisenbahn steuern lässt. Zu diesem Zweck hatte Emanuel auch ein kleines Stück Schiene aufgebaut, auf dem eine Lokomotive rangierte. Zu mehr als diesem guten halben Meter war auf dem sehr kleinen Atari-Park leider kein Platz. Dennoch ließ sich auch auf dieser Kurzstrecke das Programm vorführen. So konnte man die Lok einwandfrei in verschiedenen Geschwindigkeiten steuern und auch ein Pfeifton ließ sich dann und wann vernehmen. Nur das mit den Weichen ließ sich unmöglich vorführen, was nicht heißt, dass es noch nicht funktioniert. Es war eben kein Platz für ein großes Schienennetz. Ein solches kann man aber mit dem eingebauten Editor erstellen und später mit Train-Commander verwalten. Wer eine Märklin Digital-Eisenbahn sein eigen nennt und dann noch einen Atari besitzt, der sollte unbedingt mal einen Blick auf Train-Commander werfen. Emanuel WelterBasler Str. 1 CH-4103 Bottmingen
E-Mail: info@ewsoft.ch
falkemediaDer Stand von falkemedia war im Zentrum des Atari-Parks angeordnet. Hier wurden die Atari-Produkte präsentiert und verkauft, auch die von falkemedia angebotenen Mac-Clones wurden vorgeführt und zahlreich verkauft. So gab es die aktuelle STemulator-Version mit Gutschein auf die neue Version 2.0 zu kaufen. Diese 2.0 soll unter anderem einen NVDI-Emulator enthalten, auch lange Dateinamen sollen nun mit MiNT möglich sein. Weiterhin wird mit der neuen Version ein 68040er mit Koprozessor emuliert. Das bietet bisher kein Emulator. Die neue Version arbeitet mit verschiedenen Modulen, die die Funktionalität erweitern; entsprechende Dokumentation der Schnittstelle wird beiliegen, so dass sich jeder seine eigenen Module schreiben kann. Der STemu 2.0 gestattet erstmals die Verwendung von TOS 4.04. Weiterhin gab es CDs und Bücher zu kaufen, z.B. Hackerland und Hackertales. falkemediaAn der Holsatiamühle 1 Albert Einstein Haus 24149 Kiel Tel: (04 31)27 36-5 Fax: (04 31)27 36-8 Homepage: http://www.falkemedia.de/ Frontier Systems (Oliver Kotschi)
Frontier DSP-KarteDas bereits heiß erwartete Produkt, die Frontier DSP-Karte, war leider in Köln noch nicht zu sehen. Die Entwickler arbeiten aber in der Tat weiter an der Karte und es ist höchstwahrscheinlich, dass die Karte kommen wird. Wenn sie produziert wird, dann werden die Vorbesteller in jedem Fall eine Karte erhalten. Zweitranging werden dann diejenigen beliefert, die anschließend noch bestellen. Kotschi betonte an dieser Stelle im Gespräch noch einmal, dass die Vorbestellungen unverbindlich sind. Vor der endgültigen Produktion der Karte wird jedem Vorbesteller ein endgültges Angebot unterbreitet werden, dass natürlich auch abgelehnt werden kann. Sinn ist aber dennoch, wenigstens einigermaßen zuverlässige Erstbestellerzahlen zu erhalten. EclipseSehen konnte man hingegen Eclipse. Hier ist Nomen zum Glück nicht Omen, denn bei Eclipse handelt es sich um einen PCI-Adapter für den Falcon, der aktuell dazu genutzt wird, PCI-Grafikkarten an diesen Rechner anzuschließen. Benutzer der Hardware-Erweiterung hoffen also auf Erleuchtung, nicht auf Verfinsterung ihres Monitors. Die Hardware besteht aus zwei Teilen: Während das sog. PCI-Interface im Falcon auf den Erweiterungsslot gesteckt wird und somit auch im Originalgehäuse Platz findet, werden die PCI-Slots über ein Flachbandkabel an das Interface angeschlossen und können gegebenenfalls in einem externen Gehäuse untergebracht werden. Unterstützt werden derzeit ATI-Karten mit Rage-II-Chip. Entsprechend Grafikspeicher auf der Karte vorausgesetzt lassen sich auch bei 16,7 Millionen Farben noch Auflösungen bis 1152x864 Pixel erzielen. Bei niedrigeren Farbtiefen, etwa 16 Bit, kommt man derzeit auf Auflösungen bis zu 1280x1024 Pixel. Als Treiber für die Karte dient das fVDI, welches als Open Source-Projekt entwickelt wird. Darauf aufsetzend kann auch weiterhin z.B. das NVDI als GDOS Verwendung finden. Bis das VDI geladen ist und die Ausgaben auf dem entsprechenden Monitor erscheinen, landen alle Meldungen natürlich auf dem Falcon-Monitor. Hier kann eine Monitor-Umschaltbox aber sehr nützlich sein, so dass man ein und den selben Monitor an beiden Grafikkarten betreiben kann. Die Installationsprozedur ist zur Zeit noch etwas hakelig, gesteht Oliver Kotschi. Hier arbeitet man aber an einem Installationswerkzeug. Mit Eclipse kann man aber nicht nur auf Grafikkarten zugreifen, der PCI-Adapter bietet auch die Möglichkeit, Ethernet-Karten oder auch (hoffentlich) die kommende DSP-Karte von Frontier-Systems anzuschließen. Es wird schon jetzt an Treibern gearbeitet. Oliver KotschiFürther Str.1 69509 Mörlenbach Fax: (0 62 09)71 37 96
E-Mail: oliver@frontier-systems.de
Mia JaapAuch unsere ATOS-Comiczeichnerin Mia Jaap hatte einen Stand auf der Messe, allerdings natürlich in eigener Sache. Wer die ATOS-News der letzten Zeit aufmerksam verfolgt hat, wird ebenfalls bemerkt haben, dass Mia Jaap einige alte Programmiersprachen für den Atari ausgegraben bzw. angepasst hat. Dies war Anlass genug, eine weitere CD zu erstellen, die Software Development Kit CD, kurz NewSDK-CD, die alle möglichen (und unmöglichen) Programmiersprachen für Atari-Computer enthält. Außerdem gibt es auf der CD die Sourcen von diversen Atari-Programmen, hier seien stellvertretend nur BoinkOut, qed oder XaAES genannt. Auch diese CD bietet, zumindest für einige Teile, eine eigene HTML-Oberfläche. Als Schmankerl konnte man bei Mia Jaap sogar eine Alpha-Version von Adamas, dem Browser von Jens Heitmann (der übrigens auch auf der Messe war), bewundern. Das wohl beeindruckendste neue Feature ist der CSS-Support. Leider lief die Alpha-Version noch nicht so stabil, wie man sich das gerne wünscht, doch was anderes kann man von einer Alpha-Version auch sicher nicht erwarten. Angekündigt sind ferner SSL sowie ein komplett überarbeitetes JavaScript-Modul. Letzteres ist sicherlich dringend nötig, da sich JavaScript in der letzten Version als äußerst unstabil erwies. Während der Messe programmierte Matthias an HTML-Help 2.3 herum. Das Programm wird unter anderem eine verbesserte Konvertierung von ST-Guide-Texten bieten. Der HomePage Penguin wird nun durch Mia direkt vertrieben, eine aktuelle Version ist zur Messe leider nicht fertig geworden. Mittlerweile ist jedoch ein Update über das Netz verfügbar, an einem größeren Update wird gearbeitet.
Homepage: https://www.mia-jaap.de/software/ PAC (Pro Atari Computer Club e.V.)Den PAC gibt es in der Atari-Landschaft nun schon eine ganze Weile. Letztes Jahr feierte man das zehnjährige Bestehen. Dennoch ist der Club eher unbekannt, zumindest hört man nicht allzu viel von ihm (wenn er nicht gerade selbst eine Messe veranstaltet). Da kommt eine Messe gerade recht, auf der man sich vorstellen kann.
So hat der Club momentan immer noch über 200 Mitglieder. Die Idee des Clubs ist die, dass sich die Mitglieder so gut es geht einbringen, so dass verschiedene Services angeboten werden, wie zum Beispiel der Hardware-Reparatur-, Calamus-, Scanner-Service und viele andere. In der Hauptsache jedoch erstellt der Club vierteljährlich ein Clubmagazin, das seit Anfang 2001 in gedruckter Form vorliegt. Wie uns der Clubvorstand unter vorgehaltener Hand mitteilte, könne sich das Heft durchaus mit der st-computer messen, wenn nicht gar diese übertreffen. Inwieweit dies wahr ist, können wir an dieser Stelle natürlich nicht überprüfen, denn das Clubmagazin wird nur an Clubmitglieder ausgeliefert. Pro Atari Computer Club e.V.
E-Mail: Vorstand@pac-club.de
Patrick EickhoffPatrick Eickhoff zeigte an seinem Stand das Videobearbeitungsprogramm FunMedia sowie ein Preview seines 3D-Spiels Legends of Espen. Wobei das nicht ganz stimmt, sein Spiel hätte er gerne gezeigt, wenn nicht sein Milan passend zu Messebeginn seinen Geist aufgegeben hätte. Er konnte zwar einen Ersatzmilan besorgen, wo er FunMedia präsentierte, das Spiel blieb jedoch außen vor. Das ist eigentlich sehr schade, denn laut Patrick hat das Spiel einige Fortschritte gemacht. So kann man sich mittlerweile in der 3D-Landschaft bewegen, Feuerbälle abschießen, Türen öffnen und Gegenstände aufnehmen. Dabei handelt es sich um eine echte 3D-Landschaft, in der man sich auch auf und abwärts bewegen kann (z.B. Treppen steigen). Ferner sind die Gegner voll animiert und es gibt auch sonst einige Animationseffekte, wie beispielsweise Regen oder ähnliches. Außerdem sind noch Soundeffekte hinzugekommen. Das Spiel kann man in verschiedenen Auflösungen spielen. Ab 800*600 Pixel sinkt die Frame-Rate allerdings auf unter 6. Viel mehr kann man von einem 68040er auch nicht erwarten. In der niedrigsten Auflösung erreicht man jedoch Frameraten jenseits der zwanzig. Wie die weitere Zukunft des Spiels aussieht, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, weil Patrick auf der Messe seinen Milan verkauft hat. Dies heißt jedoch nicht, dass er die Entwicklung des Spiels einstellen wird. Jetzt, wo der STemulator eine 68040 CPU emuliert, kann in Zukunft auf dem PC unter der Emulation entwickelt werden. Über FunMedia wollen wir an dieser Stelle nicht so ausführlich berichten, da in naher Zukunft ein eigenständiger Artikel geplant ist. Es sei nur so viel gesagt, dass Patrick über den Sommer einiges an FunMedia geändert und neu geschrieben hat, und dass auf der Messe eine Reihe von Bugs aufgespürt wurden, die im Laufe der nächsten Tage und Wochen der Vergangenheit angehören werden. Außerdem soll die Video-Schnittstelle offen gelegt werden, so dass auch andere Autoren eigene Module und Plugins schreiben können. Patrick EickhoffFelsenstraße 37 59602 Rüthen Tel.: (0 29 54)92 40 36
E-Mail: P.Eickhoff@DerPatriot.com
RGF SoftwareRichard Gordon Faika teilte sich seinen Messestand mit EW Soft aus der Schweiz. Richard zeigte seine neuesten Entwicklungen von Luna und Arthur 2001. Arthur hat einen neuen Look und eine neue Datenbank bekommen; eine fertige Version wird demnächst erscheinen. U.a. wird auch daran gedacht, Arthur mit Luna zu verbinden, das heißt: Arthur liegt im Hintergrund und in Luna wird ein englischer Text markiert und an Arthur geschickt, der markierte Text wird dann durch das deutsche Äquivalent ersetzt.
Die neueste Beta von Luna beherrschte u.a. das farbige Hervorheben bestimmter Wörter (Syntax-Highlighting). So wurden z.B. in einem C-Quelltext Schlüsselwörter in Blau und Rot hervorgehoben. Eindrucksvoll zeigte Richard auch, wie schnell Luna im Vergleich zu anderen Texteditoren auf dem Atari ist: eine große Textdatei wurde um ein Vielfaches schneller geladen und gescrollt als mit QED. Richard Gordon FaikaRichard Sorge Str.24 10249 Berlin Homepage: http://www.rgfsoft.com/ Pink Panther Productions (Gunnar Gröbel)Gunnar Gröbel ist ein Münchner, der sich durch seine immer zahlreicher werdenden kleinen, liebevollen Progrämmchen inzwischen einen Namen gemacht hat. Er vertreibt seine Software unter dem Label Pink Panther Productions, kurz PPP. Alle Programme von PPP bestechen durch ihre nette Aufmachung: bunt, verziert, aber nicht nervig im Design. Es handelt sich um überschaubare Anwendungen mit kleinem Funktionsumfang, die in der Regel auf einen großen Datenbestand zurückgreifen. Sein neustes Werk Trailer ist so groß geworden, dass es bislang nur über eine CD erhältlich ist, die man zum Beispiel in Köln erwerben konnte. TrailerTrailer kennt unzählige bekannte Zitate und Jingles, meist aus Filmen. Man kann sich die Zitate im Original anhören und dabei auch den entsprechenden Text dazu lesen. Gedacht ist das Tool, um den Rechnerstart zu versüßen. Eine zweite Neuheit war das Programm Chrysalis. ChrysalisChrysalis liefert zu jedem Datum (z.B. dem Geburtsdatum eines Freundes) interessante Daten zu diesem Termin. Es informiert über Sternkreiszeichen, brühmte Persönlichkeiten, die mit dem Termin in Verbindung stehen, das Weltgeschehen, Namenspatrone, Feiertage, oder aber es liefert einen pfiffigen Spruch dazu. Zusammen mit Vorlex, der Namensdatenbank von PPP, wird Chrysalis zu einem netten Werkzeug, um Geburtstagsurkunden zu erstellen. Chrysalis kann solche Urkunden direkt via GDOS-Drucker drucken, oder aber ein RTF-Dokument erstellen, welches man dann z.B. mit Papyrus nach Belieben editieren kann - eine äußerst praktische Funktion. Gunnar Gröbel führte natürlich auch seine Klassiker dem interessierten Publikum vor, z.B. Cocktail (unverzichtbar auf jeder Cocktailparty) oder Express (zum Bedrucken von Paketkarten). Gunnar GröbelFreisinger Landstraße 157 80939 München
E-Mail: gunnar.groebel@epost.de
R.O.M. logicware
Ebenso wie bei Thomas Göttsch gab es auch bei R.O.M. Logicware keine neue Software zu sehen. Nun, keine stimmt nicht ganz, denn Papyrus 9 wurde in der Windows-Version vorgeführt. Auf die TOS-Version, die bereits für März 2001 angekündigt war, wartet man leider noch immer. Wenn die Zeit genutzt wird, um ein wirklich stabiles Papyrus zu erhalten, dann warten wir gerne auch noch ein wenig länger. Aber auf der Messe hatte auch das Windows-9er zumindest noch einige Bugs von der 8.23er, die uns sponten eingefallen waren. Bei R.O.M. nimmt man aber weiterhin gerne Bugreports entgegen. Immerhin wird in Berlin ja noch gearbeitet, und wir werden auch hier gerne über die neue Version berichten - sobald sie erschienen ist. R.O.M. logicwareSoft- & Hardware GmbH Raschdorffstraße 99 13409 Berlin Fax: (030)49 99 73 72 Tel: (030)49 99 73 73 Homepage: http://www.rom-logicware.com/ st-computerDie st-ccmputer war mit am Falkemedia-Stand auf dem Atari-Park vertreten. Thomas Raukamp (Chefredakteur der st-computer) war höchstpersönlich angereist und präsentierte sein Magazin.
Die vier letzten Ausgaben konnte der interessierte Besucher zu einem günstigen Preis mitnehmen; auch Abo-Verträge konnten abgeschlossen werden. Ansonsten wurden aktuelle News von der Messe gleich auf die st-computer-Homepage gestellt. Das lockte am Sonntag nochmal einige Besucher an. Außerdem gab es noch die üblichen CDs, die mit der st-computer verkauft werden, wie z.B. eine CD mit allen Spezialdisketten drauf. thomas raukamp communicationsOhldörp 2 24783 Osterrönfeld Tel: (0 43 31) 84 93 37 Fax: (0 43 31) 84 99 69
E-Mail: info@st-computer.net
STemulator (Thomas Göttsch)Thomas Götsch kündigte für März 2002 eine neue Version des STEmulators an: STemulator 2. Der neue STEmulator wird modular aufgebaut sein, so dass man unabhängig voneinander etwa das TOS, das GEMDOS, das VDI oder auch den emulierten Prozessor austauschen kann. Es befindet sich sogar eine 040er-Emulation in Arbeit. Auch für den Anwender wird sich einiges verbessern, etwa sollen lange Dateinamen, 32-Bit-Farbtiefen und einiges mehr Unterstützung finden. Wir werden zu gegebener Zeit gerne über das Produkt berichten.
E-Mail: support@stemulator.net
woller systemeAuf keiner Atari-Messe darf woller systeme fehlen und so waren sie denn auch aus Berlin angereist. Diesmal muss man aber durchaus nach dem Sinn dieser langen Anreise fragen, denn entgegen den Angaben auf der Homepage der st-computer gab es eben kein N.AES-3-Preview. Dies ist zwar nicht die Schuld von woller systeme, sondern eher die der publikumswirksamen Schreibweise der st-computer, aber dennoch gleichermaßen schade. Gleich mit vier Leuten und drei Rechnern kam Woller-Systeme aus Berlin angereist. Sie belegten drei Rechnerplätze und präsentierten neue Entwicklungen.
Frank Naumann führte auf seinem 060er Milan das aktuelle MiNT-System vor, mit dem sich viel anfangen lässt. Vor allem Sparemint wird immer mehr zum Renner. Sparemint liegt der Red Hat Packet-Manager (rpm) zu Grunde, mit dessen Hilfe sich die MiNT-Programme spielend einfach installieren, deinstallieren, pflegen und updaten lassen. Es gibt inzwischen über 300 Pakete, die programmiert oder von anderen Systemen portiert wurden. Ganz neu ist auch Easymint. Dabei handelt es sich um einem Installer, der das gesamte MiNT-System mit einfachen Handgriffen installiert. Damit ist endlich eine der größten MiNT-Schwächen (die schwere Installierbarkeit für Neueinsteiger) ausgeräumt. Das Motto von Easymint lautet: Zuerst installieren, dann lernen. Sparemint wird übrigens gleich mit installiert, so dass nach der Installation von Easymint einfach beliebige Sparemint-Pakete eingespielt werden können. Sowohl Easymint als auch Sparemint wurden von Frank als Doppel-CD verschenkt (!). Wer keine CD ergattern konnte, kann sie jederzeit bei Frank bestellen: fnaumann@cs.uni-magdeburg.de . Rainer Mannigel (Igel) zeigte auf dem woller-Stand seine Projekte. So konnte der aufmerksame Besucher die optischen Veränderungen an N.AES sehen (kleines-Programmicon links im Fenstertitel), ansonsten gab es aber kein N.AES 3.0, wie es auf der st-computer Homepage angekündigt wurde. Auch was NDialog, den Ersatz für das berüchtigte WDialog, betrifft, blieb alles beim Alten. Nach wie vor fehlen die Druckdialoge und auch das Cursorproblem, das bei einigen Applikationen auftritt, ist noch nicht gelöst.
Ein weiteres Programm von Igel ist GEM-TV, das mit Hilfe einer TV-Karte den Milan zum Fernseher macht. Als Quellsignal diente ein Atari Jaguar, so dass man auf dem Milan im Fenster Jaguar spielen konnte. GEM-TV lief stabil und zeigte eine gute Geschwindigkeit und Bildqualität. Leider verweilt die Software weiterhin bei der Versionsnummer 0.27, welche sie mittlerweile fast ein geschlagenes Jahr hat. Änderung: nicht in Sicht. Somit fehlen noch einige von den Benutzern gewünschte Features (z.B. Grabben von Einzelbildern). Ebenso lässt die Auslagerung des kartenspezifischen Teils der Software in einen externen Treiber immer noch auf sich warten. Ansonsten verkaufte Woller auf der Messe die altbekannten Versionen von Rational Sounds und N.AES sowie den Milan Soundblaster und die TV-Karte. Interessiert zeigte sich Woller in Gesprächen an neuen Entwicklungen bezüglich Atari-Clones. So wolle man zum Beispiel einige der neuen Power-PC Boards von bplan kaufen und versuchen, ein TOS (bzw. N.AES/MiNT) darauf zum Laufen zu bringen, eine eventuelle gute Alternative zum xTOS-Projekt. Leider müssen wir kritisieren, dass Worte wie: Dies sei eben alles nicht so einfach am Stand von woller systeme immer wieder zu hören waren. Alles in allem musste jemand, der bislang glaubte, Atari sei immer noch nicht tot, am Stand von woller doch diese Einsicht erlangen. In Anbetracht des Stillstandes in der Entwicklungsabteilung von woller fragt man sich unweigerlich, ob es nun gut oder schlecht ist, dass auch jetzt noch ein Treiber für die ATI Rage Grafikkarten für den Milan entwickelt werden soll. Denn wenn schon die anderen Projekte auf der Stelle treten, wie muss das erst für ein weiteres, vollkommen neues Projekt aussehen! Aber nicht, dass uns jemand falsch versteht: Wir wollen nichts und niemanden kaputt reden! Wir lassen uns jederzeit gerne vom Gegenteil überzeugen. woller systemeGrunewaldstraße 9 D-10823 Berlin (Schöneberg) Tel: (0 30)21 75 02 86 Fax: (0 30)21 75 02 88 Homepage: http://www.woller.com/ xTOS
Interessant auf der Messe war vor allen Dingen das xTOS-Entwicklertreffen. Hardware-Entwickler Fredi Aschwanden von Medusa kam Sonntags extra zu diesem Treffen aus Uster in der Schweiz angeflogen. Am Treffen teil nahmen neben xTOS (Ulrich Gössel) und Medusa (Fredi Aschwanden) u.a. Frank Naumann (MiNT), Richard Gordon Faika (Tos-Group), Thomas Raukamp (st-computer), Oliver Kotschi (Frontier Systems) wie auch einige aus unserem Team, etwa Ingo Schmidt und Holger Herzog (ATOS bzw. RUN! Software). Man unterhielt sich über aktuelle Probleme und deren mögliche Lösungen. Genaueres darf - so ist die xTOS-Philosophie nunmal - noch nicht öffentlich verraten werden. Mit Fredi Aschwanden als Board-Entwickler stehen die Chancen aber in der Tat äußerst gut, dass die Hardware tatsächlich realisiert wird. Unter anderem nahm man auch das in jüngster Zeit immer wieder angesprochene PowerPC-Board von bPlan unter die Lupe. Man erkannte aber bald, dass das Board nicht den Wünschen entspricht. Hauptgrund ist tatsächlich der PowerPC. Die darauf laufende 68k-Emulation schafft laut bPlan gerade mal 3fache 060er-Geschwindigkeit (060er bei 50 MHz). Durch den Preis (EUR 1000,-) für ein noch nicht TOS-kompatibles System wird diese Lösung für xTOS wohl nicht interessant. Auch nur das Board zu verwenden und statt des PowerPCs über ein Adapter-Board den Coldfire aufzustetzen, ist leider aus technischen Gründen nicht möglich. Allgemein war das Auftreten der Firma bPlan etwas unprofessionell, wie man z.B. an den zahlreichen Druckfehlern auf den Prospekten erkennen konnte. So wird der xTOS-Rechner wohl, wie bislang diskutiert, über ein hauseigenes Board verfügen. Auf Software-Seite, so war unser Eindruck, scheint es sehr schwierig zu werden, die Entwicklung aufzuteilen. Der Grund könnte hier nicht etwa sein, dass zu wenig Entwickler da wären, als viel mehr, dass (wie leider im TOS-Bereich typisch zu sein scheint) Meinungsverschiedenheiten nicht aufgelöst werden können. So fiel uns beispielsweise. auf, dass zu der ein oder anderen grundsätzlichen Frage, die während des Treffens erörtert wurde, einige Stunden nach dem Treffen schon wieder einige Entwickler auf eine andere Lösung zusteueren wollten, die auf dem Treffen argumentativ ausgeschlossen wurde. Wir hoffen sehr, dass die Entwickler es schaffen, sich auf eine Lösung zu einigen, und dann auch an einem Strang zu ziehen. Hier könnte die TOS-Group vielleicht ihre erste Bewährungsprobe durchlaufen.
E-Mail: webmaster@xtos.de
FazitSicherlich kann sich diese Messe nicht mit großen Ereignissen aus vergangenen Zeiten messen. Ob man überhaupt von einer Messe reden kann, ist fraglich, aber sinnvoll war diese Veranstaltung allemal. In erster Linie wurde der Atari-Park auch als Treffen engagierter Entwickler und Anwender aufgenommen, die allesamt mit der Veranstaltung zufrieden waren. Erstaunlich und lobenswert ist es, dass, obwohl die Zeit für die Vorbereitung recht knapp war, so viele Atari-Enthusiasten vor Ort waren. Auch die Art der Ausführung stieß auf positive Resonanz bei allen Beteiligten. Da alle Atari-Aussteller auf einer Fläche zusammengefasst waren, kam schnell eine familiäre Stimmung auf. Abschließend kann man den Atari-Park innerhalb der Amiga 2001 also als gelungen bezeichen und es bleibt nun nur die Hoffnung auf noch mehr Veranstaltungen solcher Art. |
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