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18.12.01

Icon-Extract 1.1

Icons aus der Windowswelt übernehmen

Von Thomas Kerkloh

Bild: Das Logo von Icon-Extract.
(Das Logo von Icon-Extract.)

Inhaltsverzeichnis:

  1. Einleitung
  2. Komfort
  3. Systemvoraussetzungen
  4. Status
  5. Das Testsystem
  6. Installation
  7. Der erste Programmstart
  8. Der Hauptdialog: Bereich Icons
  9. Der Hauptdialog: Bereich Config
  10. Die Konvertierung
  11. Der Praxistest
  12. Programmfehler und sonstige Unschönheiten
  13. Fazit
  14. Bezug
  15. Der Autor

Einleitung

Bild: Das Logo von Icon-Extract.
(Das Logo von Icon-Extract.)

Icon-Extract 1.1 vom 12.07.2001 von Florent Lafabrie (siehe Autor) verspricht eine Vereinfachung der Übernahme von Icons aus der Windowswelt.

Der Weg bisher:

  • Icon per Screensnapshot vom Bildschirm ablichten
  • Grafikfile auf den Atari bringen
  • Grafikfile in ein Format bringen, das der Resource-Editor laden kann
  • Grafikfile an die Palette des Systems anpassen
  • RSC erstellen mit einem Formular
  • in das Formular ein Farbicon als Objekt bringen
  • in das Farbicon den Auschnitt mit dem Icon bringen
  • Maske und Co. des Farbicons erstellen
  • RSC abspeichern

Icon-Extract verspricht den einfachen Weg:

  • Datei mit dem Icon vom Windows-Rechner auf den Atari bringen
  • Icon-Extrakt den Rest machen lassen

Der folgende Artikel zeigt auf, wie es mit den Versprechungen aussieht.


Komfort

Icon-Extract kommt zeitgemäß daher: GEMSetup zum Installieren aller Komponenten in diversen Sprachen (zur Zeit stehen Englisch, Französisch und Spanisch zur Auswahl). HTML-Hilfetexte, ST-Guide-Unterstützung und BubbleGEM-Hilfetexte runden das Angebot ab. Funktionen können sowohl mit der Maus als auch per Tastatur aufgerufen werden; die Dialoge liegen in Fenstern und Buttons lassen sich per Tastaturshortcuts bedienen.

Die Gestaltung z.B. des Konfigurationsdialoges ist sehr gewöhnungsbedürftig; der Autor hat ausgiebig Iconanleihen bei diversen Windowsapplikationen gemacht.

Die Bedienung ist ebenso wie die Gestaltung der Dialoge gewöhnungsbedürftig; manche mögen das GUI einfach nur als grausig empfinden. Fakt ist aber, dass alle Funktionen klar erkennbar sind und auch dementsprechend funktionieren. Auch Benutzer ohne Englisch-, Spanisch- oder Französischkenntnisse werden das Programm bedienen können.

Der Autor ist via E-Mail erreichbar ( Florent Lafabrie (lafabrie@club-internet.fr)) und es gibt eine Homepage, auf der gegebenenfalls neue Versionen und Zusatzinformationen bereitstehen.


Systemvoraussetzungen

Der Programmautor (Florent Lafabrie (siehe Autor) gibt folgende System-Vorgaben für sein Programm vor:

  • ein Atari mit 68000, 68030 oder 68040 (jeweils mit oder ohne 68881/2)
  • Alternativ einen Mac mit MagiCMac oder einen Intel-kompatiblen PC mit MagiC-PC
  • Bildschirmauflösung mit mindestens 640*400 Pixeln

Status

Icon-Extract 1.1 ist Shareware, die Gebühr beträgt 50 FF (ca. 15 DM beziehungsweise 7,62 EUR).

Bild: Der Registrierungs-Dialog.
(Der Registrierungs-Dialog.)

Auch ohne Registrierung funktioniert Icon-Extract ohne Einschränkungen, einer ausgiebigen Testaktion steht nichts im Wege.

Einer anschließenden Registrierung aber auch nicht...


Das Testsystem

Rechner
Apple Macintosh PPC-Klone von Umax mit 266Mhz-G3-Prozessorkarte
Betriebssystem
MagiCMac 6.1.4 mit 120 MB durchgehendem ST-RAM
Bildschirmauflösungen und Farbtiefe
von 640*400 bis 1280*960, 16, 256 Farben und TC.
sonstige installierte Software
NVDI 5.0.3, Jinnee 2.0, Ratsch, ST-Guide, 1ST-Guide, GrafTool, OLGA, SMU, usw......

Installation

Per GEMSetup 2.01 von Joachim Fornallaz gestaltet sich die Installation sehr einfach.

Neben der französischen und spanischen Version kann auch eine englische installiert werden.

Das Verzeichnis mit den Programmdateien kann auf einen beliebigen Datenträger installiert werden.

Bild: einfache Installation via GEMSetup 2.01
(einfache Installation via GEMSetup 2.01)

Welche Version von Icon-Extract man für seinen Rechner installieren sollte, steht im ST-Guide-Hilfetext. Diese kann man selber auspacken. Sie befindet sich im jeweiligen Sprachen-Ordner (z.B. french oder english) als LZH-Archiv.

Die installierte ST-Guide-Hilfe bezieht sich zwar auf die Icon-Extract-Version 1.0, allerdings scheint es in der Version 1.1 nicht allzuviele Änderungen im Vergleich zur 1.0 gegeben zu haben.


Der erste Programmstart

Nach dem Start von Icon-Extract erhält der unregistrierte Benutzer einen kurzen Moment Zeit, sich die Sache mit der Registration des Shareware-Programms doch nochmal zu überlegen.

Bild: Gedenksekunden in Sachen Shareware
(Gedenksekunden in Sachen Shareware)

Anschließend präsentiert sich Icon-Extract im Desktop-Look. Fenster anderer Applikationen, die geöffnet sind, werden nicht überdeckt. Auch ein Wechsel zu diesen Applikationen ist zu diesem Zeitpunkt noch möglich.

Bild: Icon-Konvertieren als Desktop
(Icon-Konvertieren als Desktop)


Der Hauptdialog: Bereich Icons

Über den Menüpunkt Menu und den Menüeintrag Open (oder per Tastaturkürzel Control-O) wird das Hauptfenster geöffnet und die ersten Einstellungen können vorgenommen werden.

Der Hauptdialog ist als Reiter/Karteikarten-Dialog konzipiert, unterteilt ist dieser in die beiden Bereiche ICONS und CONFIG.

Bild: Der Icon-Bereich des Hauptdialoges.
(Der Icon-Bereich des Hauptdialoges.)

Der Bereich ICONS ist eher der Bereich, der interessant wird, wenn die Konvertierung vorgenommen wird. Zum Zeitpunkt der Konfiguration ist er noch leer.


Der Hauptdialog: Bereich Config

Wichtiger und auch interessanter ist der Bereich CONFIG; hier lassen sich die diversen Voreinstellungen tätigen, die beim eigentlichen Konvertierungsvorgang das Endergebnis bestimmen.

Bild: Der Konfigurationsbereich des Hauptdialoges.
(Der Konfigurationsbereich des Hauptdialoges.)

Eingestellt werden können:

  • Die Art der Datei, die die zu extrahierenden Icons enthält:
    • ICO = Icons
    • CUR = Icons als Cursor
    • ANI = (Cursor)-Animationen
    • ICL = Icons in einer Library
    • DLL = Icons in einer DLL
    • EXE = noch nicht in der 1.1
    • OCX = noch nicht in der 1.1
    • XPM = noch nicht in der 1.1
  • ob die Palette bei jedem Icon neu gelesen werden soll
  • welche Größe von Icons extrahiert werden soll:
    • 16 * 16 Pixel
    • 32 * 32 Pixel
    • 48 * 48 Pixel
    • 64 * 64 Pixel
    • 72 * 72 Pixel
    • 96 * 96 Pixel
    • 128 * 128 Pixel
  • welche Farbtiefe bei den Icons extrahiert werden soll
  • wieviele Icons in ein RSC gepackt werden sollen
  • ob eine automatische Nummerierung erfolgen soll
  • welche Palette zur Konvertierung genommen werden soll
    • die aktuelle des Systems
    • die des Falcon 030
    • die von NVDI
  • ob das RSC als 8 Bit oder als 24 Bit gesichert werden soll
  • ob ein Debug-File angelegt werden soll.

Die Konvertierung

Je nach eingestelltem Originalformat kann man im Hauptdialog Bereich ICONS nun eine Einzelne Datei (File) oder einen ganzen Ordnerinhalt (Directory) auswählen, die konvertiert/extrahiert werden sollen.

Bild: Analyse des Ordnerinhaltes.
(Analyse des Ordnerinhaltes.)

Das Format der gewählten Datei beziehungsweise der Inhalt des Ordners werden nun analysiert und das Ergebnis wird im Dialog dargestellt.

Bild: Das Ergebnis der Analyse.
(Das Ergebnis der Analyse.)

Klick auf den Button Continue startet die Konvertierung/Extraktion. Im nun im Vordergrund liegenden Dialog kann man die Aktionen und den Fortschritt der Konvertierung/Extraktion mitverfolgen.

Leider lässt sich dieser Vorgang nicht abbrechen, andere Applikationen sind währenddessen auch nicht erreichbar.

Bild: Genaue Informationen über den Konvertierungs-/Extraktionsvorgang.
(Genaue Informationen über den Konvertierungs-/Extraktionsvorgang.)

Nach erfolgter Konvertierung/Extraktion liegt im selben Verzeichnis wie die Icons auch eine RSC-Datei, die nun alle konvertierten/extrahierten Icons enthält.

Der besseren Übersicht halber wird für jede Iconauflösung jeweils eine eigene RSC-Datei angelegt. Enthielten die Icondateien Icons im Format 48*48 und 16*16 und 32*32, so findet man nun 3 RSC-Dateien mit den Namen ICO48-01.RSC, ICO32-01.RSC und ICO16-01.RSC.

Icon-Extract bietet nun direkt die Möglichkeit, sich diese im RSC anzusehen.

Bild: Ansicht der Icons nun im RSC.
(Ansicht der Icons nun im RSC.)

Alle RSCs, die während einer Sitzung mit Icon-Extract erstellt wurden, sind über diesen Dialog auswählbar. Er ist erreichbar über das Menu RSC-Files und dem Menüeintrag Display the list und/oder das Tastatur-Kürzel Control-V.

Bild: Die Übersicht über die konvertierten/extrahierten Icons.
(Die Übersicht über die konvertierten/extrahierten Icons.)

Einer weiteren Verarbeitung der so erstellten RSC steht mit geeignetem RCS wie z.B. Interface und ResourceMaster nichts mehr im Wege.

Florent Lafabrie (siehe Der Autor) gibt im ST-Guide-Hilfetext auch diverse URLs an, die für Nachschub an Icons sorgen; ein Test mit einer Auswahl von Dateien einer Standard-Windows-Installation folgt hier im nächsten Kapitel.


Der Praxistest

Die mitgelieferten Icons, die sich im Ordner EXAMPLES befinden, werden von Icon-Extract ohne Probleme konvertiert/extrahiert.

Um zu sehen, wie Icon-Extract mit Dateien aus dem Windowsbereich zurecht kommt, wurde auf einem Windows95-System alles an *.ICO,*.ANI und *.CUR zum Atari transferiert.

Icon-Extract konnte alle Dateien in RSC konvertieren/extrahieren, Probleme gab es nur bei langen Dateinamen und Dateinamen, die Leerzeichen enthalten.

Das Ergebnis einer Konvertierung/Extraktion sieht man hier:

Bild: Ein Beispiel von konvertierten/extrahierten Icons.
(Ein Beispiel von konvertierten/extrahierten Icons.)

Im Bereich der DLL klappte leider nichts, es lagen wohl keine DLLs vor, mit denen Icon-Extract etwas anfangen konnte. Der Autor geht in seiner Programmdokumentation sehr genau auf die Arten der Dateien ein, die per Icon-Extract bearbeitet werden können.

Ein Kurztest mit diversen ICL-, ICO-, CUR- und ANI-Dateien aus dem Internet (einige Adressen/Links sind auch in den Hilfetexten und auf der Homepage von Florent Lafabrie (siehe Der Autor) angegeben) verlief ebenfalls positiv.


Programmfehler und sonstige Unschönheiten

Kein Programm ohne den einen oder anderen Bug - auch Icon-Extract macht da keine Ausnahme, zu kompletten Abstürzen kam es aber in der Testphase nicht! Der Autor beschreibt zwei Fehler, die ihm selbst zur Zeit bekannt sind. Nachvollziehen konnte der Artikelautor diese auf seinem Testsystem allerdings (siehe Das Testsystem) nicht:

  • Im Modus für 256 Farben werden Iconfarben nicht korrekt dargestellt, in Interface lässt sich dies aber beheben.
  • Abstürze (sehr selten) im Bereich des Hauptfensters und beim Schließen des RSC-Fensters.

Des Weiteren sind im Test folgende Punkte aufgefallen:

  • Unter Auflösungen kleiner 800*600 ist der Hauptdialog nicht mehr komplett auf dem Bildschirm.
  • Die Farbpalette wird beim Wechsel zu und von anderen Applikationen nicht mehr korrekt ausgewertet. Dies gilt aber nur für die Darstellung der Dialoge auf dem Bildschirm.
  • Es gibt keine Möglichkeit, den ST-Guide-Hilfetext kontextbezogen aufzurufen.
  • Die Konvertierung/Extraktion dauert selbst auf einem G3 sehr lange.
  • Icon-Extract hat Probleme mit langen Dateinamen und Leerzeichen im Dateinamen.
  • Während der Konvertierung/Extraktion sind alle anderen Applikationen nicht erreichbar.
  • Die Iconnamen aus dem ICL werden nicht mit übernommen.

Fazit

Icon-Extract 1.1 kann man all denen empfehlen, die des öfteren Icons von der Windowswelt übernehmen wollen. Die Zeitersparnis ist doch immens, wenn man das im Vergleich zur manuellen Iconkonvertierung durch Grafikfiles sieht. Trotz der Minuspunkte (gewöhnungsbedürftiges GUI, keine langen Dateinamen, relativ langsam) wird dieses Programm seiner Aufgabe mehr als gerecht.

Gravierende Mängel sind in der Testphase nicht aufgetreten, einige Bereiche wirken noch verbesserungswürdig (z.B. lange Dateinamen), aber insgesamt erscheint die Sharewaregebühr von ca. 15 DM bzw. 7,62 EURO absolut gerechtfertigt.


Bezug

Homepage des Programmautors: http://www.club-internet.fr/perso/lafabrie/


Der Autor

Florent Lafabrie
2 Rue René Byé
65000 TARBES (FRANCE)

E-Mail: Florent Lafabrie (lafabrie@club-internet.fr)
Homepage: http://www.club-internet.fr/perso/lafabrie/

Thomas Kerkloh


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