Score Perfect Professional 1.4 von Soft Arts: Allegro con moto

So müßte die korrekte Vortragsbezeichnung lauten, sollte man die Update-Frequenz des erfolgreichen Notensatzprogramm Score Perfect Professional mit einer adäquaten Tempobezeichnung versehen. Was nämlich Anno 1990 als einfaches Notendruckprogramm begann, hat sich inzwischen zum praxisorientierten, besonders in Pädagogenkreisen hochbeliebten, Notensatz-Allroundtalent erhoben.

Mit Lineal und Schlüsselwechsel: SPP zeigt sich praxisorientiert

Eines der leidigsten Probleme beim Notensatz am Computer stellt sicherlich das nur begrenzte Fassungsvermögen des Bildschirms dar. Möchte man eine Partiturseite im Ganzen betrachten, muß man zumeist auf die wichtigen Details wie Artikulierungszeichen etc. verzichten, befindet man sich auf der Editierebene, zeigt der Monitor nur einen kleinen Ausschnitt des Arrangements. Linderung schafft hier die Verwendung eines Großbildschirms, dessen Einsatz SPP 1.4 nun voll und ganz unterstützt.

Für mehr Übersicht sorgt auch ein auf der Formatierseite einblendbares Lineal, das Auskunft über die Höhe der jeweiligen Systeme gibt. Praktisch, daß die Funktionen »System zeichnen« und »System spielen« nun direkt durch Buttons neben dem Lineal zugänglich sind. Erfreulicherweise beherrscht Score Perfect Professional nun auch beliebige Wechsel von Notenschlüsseln, auch mitten im System. Zum Lieferumfang unseres Probanden gehört in der Version 1.4 ein kleines Utility mit dem hübschen Namen »MAKE___SPF«, mit dessen Hilfe Sie Signum!2-Fonts für den Betrieb mit SPP konvertieren. In Score Perfect rufen Sie dann die derart vorbereiteten Fonts mit der Funktion »Zeichensatz laden« auf, wobei Sie die Systemfonts »Klein« oder »Titel« durch eine Eigenkreation ersetzen dürfen. Um die Fonts in die richtige Form zu bringen, gibt Ihnen die Funktion »Buchstabenabstand« Gelegenheit, SPP über die korrekte Sperrung der Schrift in Kenntnis zu setzen, da hier eine entsprechende Automatik fehlt.

Kamen im letzten Update die Besitzer eines Atari Laserdruckers zu ihrem Recht, freuen sich diesmal Anwender mit einem HP Deskjet 500 oder HP Laserjet, für die nun ebenfalls Treiber bereitstehen. Unterm Strich bleibt festzuhalten, daß Score Perfect Professional in der aktuellen Version mehr als zuvor seinem Ruf vom praxisorientierten Notendruckprogramm gerecht wird. Man spürt einfach auf Schritt und Tritt, daß der Programmierer, im »Nebenberuf« Musiklehrer, bei der Entwicklung des SPP stets dem Gebot des am eigenen Leibe erfahrenen »real existierenden Bedarfs« folgte und nicht marketing-strategisch wirkungsvollen Featureorgien den Vorrang gab. Daß dabei einige Notensatz-technische Details bislang außen vor blieben, fällt angesichts der einfachen Handhabung des Programms kaum ins Gewicht. Zudem ist man sich bei Soft Arts dieser kleinen Schwächen bewußt und gelobt für die kommende Version Besserung. Wer ein preiswertes, leicht zu bedienendes und trotzdem gutes Notensatzprogramm mit exzellentem Druckbild sucht, darf aber schon jetzt ganz beruhigt zur 1.4 greifen. (wk)

Soft Arts. Postfach 127762, 1000 Berlin 12

WERTUNG

Name: Score Perfect Professional
Preis: 448 Mark
Hersteller: Soft Arts
Stärken: einfache Handhabung, praxisorientiertes Konzept □ sehr gutes Druckbild
Schwächen: einige Sonderzeichen fehlen noch □ Diskettenkopierschutz
Fazit: Notensatz zum konkurrenzlos günstigen Preis.


Kai Schwirzke
Aus: TOS 11 / 1992, Seite 26

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