Computer und Modem alleine nutzen bei der Datenfernübertragung relativ wenig. Erst ein geeignetes Terminalprogramm sorgt für eine gute Verbindung zu Mailboxen und anderen DFÜlern. Daß es sich dabei nicht immer um teuere kommerzielle Produkte handeln muß. stellt CoNnect eindrucksvoll unter Beweis.
Der Programmierer Wolfgang Wander ersann für sein Shareware-Programm »CoNnect« ein neues Vertriebskonzept. CoNnect ist für einen Monat voll funktionsfähig. Nur beim Programmstart erscheint jedesmal der Hinweis, daß es sich um eine nicht registrierte Demoversion handelt. Nach einer Testphase von vier Wochen stehen dann diverse Funktionen nicht mehr zur Verfügung.
Nach dem Start meldet sich der leere CoNnect-Desktop mit seinen Menüs. Beim Öffnen eines Terminalfensters fällt sofort auf, daß diese jeweils mit einer eigenen Menüleiste ausgestattet sind. Da sich so viele Fenster öffnen lassen, wie das Betriebssystem zur Verfügung stellt, und jedes Terminalfenster eine Schnittstelle bedient, können Sie sich gleichzeitig mit mehreren Modems in verschiedenen Mailboxen tummeln.
CoNnect arbeitet auflösungsunabhängig und ist multitaskingfähig. So läßt sich in jedem Terminalfenster eine TOS-Shell starten. Unter MiNT und MultiTOS entwickelt sich CoNnect sogar zur grafischen Benutzeroberfläche für den Multitaskingbetrieb. Auf Wunsch zeigt das Programm im Terminalfenster auch einige Statusanzeigen an. Als besonders nützlich erweist sich hier eine Online-Uhr und ein automatischer Cebührenzähler.
Bevor Sie das erste mal loslegen, sind noch verschiedene Parameter wie Geschwindigkeiten der Schnittstellen, Terminalemulation oder das gewünschte Übertragungsprotokoll festzulegen. An Emulationen bietet CoNnect einiges: Es beherrscht neben VT52 auch noch VT220 mit 7 und 8 Bit, VT102/ANSI und VT100. Bei den Protokollen ist CoNnect auf XYZ-Modem und Kernnit als externe Module angewiesen. Auch »GSZRZACC«, die Accessory-Version des weitverbreiteten GEM-ZModem von Michael Ziegler, wird korrekt unterstützt. Leider gehören die nötigen Protokoll-Programme nicht zum Lieferumfang, so daß Sie sich diese separat besorgen müssen. Es fällt also eine weitere Shareware-Gebühr an. Alle Einstellungen lassen sich speichern, damit sie CoNnect bis zur nächsten Sitzung nicht vergessen hat. Nun kann es losgehen: In einem Telefonbuch verwalten Sie die Nummern Ihrer Mailboxen. CoNnect kennt bereits die Maus-Boxen. Zusammenführen, Laden und Speichern von Telefonbüchern wird unterstützt. Eine Box wählen Sie an, indem Sie den Eintrag auf das Telefon-Icon ziehen. Der Rest läuft automatisch, wenn Sie bei der Telefonnummer eine Scriptdatei angegeben haben.
Eine der Stärken des Testkandidaten ist die interne Shell »CoSHy« mit eigener Scriptsprache. Unter CoSHy starten Sie Shellscripte, die wiederkehrende Befehlssequenzen, wie beispielsweise das Login in einer Mailbox, automatisch abarbeiten. Obwohl Beispielscripts zum Lieferumfang gehören und die Befehle der Sprache in der Kurzanleitung angerissen werden, kommt man hier ohne Handbuch nicht weiter. Da sich viele »nur Anwender« ohnehin nicht in eine Programmiersprache einarbeiten wollen, besteht die Möglichkeit, alle Benutzeraktivitäten zu protokollieren. Dieses Protokoll übersetzt CoNnect dann automatisch in eine Scriptdatei.
Aber nicht nur wegen CoSHy sollte man die Shareware-Gebühr von 50 Mark an den Autor entrichten. Als Gegenleistung erhalten Sie einen Code-Schlüssel, der CoNnect als Vollversion installiert, ein wirklich gelungenes Handbuch und die Möglichkeit, günstig Updates zu bekommen. Als Fazit läßt sich feststellen, daß sich CoNnect sicher nicht hinter kommerziellen Programmen verstecken muß.
Bezugsadresse Wolfgang Wander, Sandhauser Str. 9 6900 Heidelberg
Name: CoNnect V 1.54
Kategorie: Terminalprogramm
Status: Shareware
Registrierungsgebühr: 50 Mark
Programmierer: Wolfgang Wander