Durch die Vorführung auf der Frankfurter Musik-messe neugierig geworden, erwarteten die Notator-Anwender ungeduldig die Freigabe der Version 3.1. Ende Juni gab’s endlich Post aus Hamburg.
Der Inhalt des »3.1 Update-Kit« läßt die Herzen der »Notator«-Freunde höherschlagen: Neben zwei Disketten liefert C-Lab gleich 72 doppelseitig bedruckte DIN A5-Seiten zum Einheften in das Notator 3.0-Handbuch.
Die Neuerungen im Sequenzerteil sind beeindruckend und lassen so manch wehmütigen Blick zu Steinbergs »Cubase« vergessen. In der Pattern-Betriebsart sind nun wahlweise 16 oder 32 Spuren (Tracks) pro Pattern möglich, die Länge eines Pattern ist weiterhin unbegrenzt. Bei 32 Spuren ist die Schrift im Fenster entsprechend kleiner, aber noch gut ablesbar. Der Notator knüpft bei diesen » Doppel -Pattern« immer zwei numerisch aufeinanderfolgende zusammen, zeigt allerdings nur die erste Nummer an. Deshalb sollten Sie beim Anlegen von Doppel-Pattern nur ungerade Nummern verwenden. Bei der Verwendung von Doppel-Pattern stehen im Arrange-Modus leider statt wie gewohnt vier nur zwei Ebenen zur Verfügung.
Ein Druck auf die Taste < K > bringt den Anwender in den »Graphic Arrange«-Modus, kurz GAM:< genannt. GAM stellt die Pattern als vertikale Balken dar, in deren Kopf Name und Nummer des dem jeweiligen Eintrag zugeordneten Pattern stehen. Die GAM-Möglichkeiten sind zwar nicht so umfangreich wie beim Cubase, erlauben aber zügiges und übersichtliches Arbeiten. Der Funktionsumfang ist mit der jederzeit umschaltbaren Listendarstellung nahezu identisch. Fast alle Operationen wie Verschieben, Längen oder Kürzen eines Pattern tätigen Sie bequem mit der Maus. Die Bemaßung läßt sich stufenweise verändern. Während des Spielens zeigt ein wandernder Querbalken die aktuelle Songposition. Praktisch: Der »GAM Scrub Mode« erlaubt einen weichen Suchlauf bei gleichzeitiger Mithörkontrolle.
Die Abteilung »Mute« zum Stummschalten einzelner Tracks arbeitet jetzt flexibler, beispielsweise können Sie zehn Mute-Einstellungen speichern und jederzeit über die Funktionstasten abrufen. Das Löschen einzelner Pattern erfolgt bequem aus dem übersichtlichen »Pattern Overview«-Fenster. Arrange-Listen lassen sich endlich getrennt speichern und laden.
Da die ausführliche Beschreibung aller Neuheiten des Notationsteils den Rahmen dieses Berichts sprengen würde, beschränken wir uns auf die wichtigsten Funktionen. Jedes Einzelsystem führt nun bis zu drei Stimmen, für Drums und Spuren im »Mapped Drum«-Modus stehen Einliniensysteme und ein Percussion-Schlüssel bereit. Die Positionierung einzelner Zeichen und Noten ist flexibler geworden, unter anderem lassen sich grafische und unabhängige Noten als Objekt frei positionieren. Der Notator exportiert einzelne Druckseiten im IMG-Format zur weiteren Verarbeitung beispielsweise in DTP-Programmen. Die Druckroutine wurde um automatische Seitennumerierung und eine Funktion zum Ausgeben aller Einzelstimmen einer Partitur erweitert. Mit der Version 3.1 wertet C-Lab den Notator stark auf. Die zahlreichen Neuheiten und Verbesserungen gestalten die Arbeit mit dem Sequenzer komfortabler und flexibler, und beim Notationsteil bleiben keine Wünsche offen. Schade nur, daß eine Anpassung an Ataris Zugpferd noch nicht in Sicht ist. Hier darf man weiterhin gespannt sein, ob C-Lab oder die Stein berg-Konkurrenz den ersten Schritt in den TT-Markt wagt. Auch der Notator 3.1 ist wieder ohne Notationsteil als Creator 3.1 erhältlich.
Name: Notator 3 1
Hersteller: C-Lab Software
Preis: 798 Mark (Update 45 Mark)
Stärken: Grafischer Arrange-Modus □ Handbuch □ 32 Spuren pro Pattern □ Export von Partituren □ Pattern OverView
Schwächen: Nur zwei Arrange Ebenen im Ooppel-Pattem-Modus
Fazit: Hervorragender MIDI Sequenzer mit leistungsstarkem Notationsteil zum fairen Preis