Scanner liefern Pixel-Grafiken, die sich von Grafikern z. B. nicht auf Schneideplottern ausgeben lassen. Auch im DTP-Bereich treten mit diesen Bildern Schwierigkeiten auf, wenn es um Größenänderungen geht. In all diesen Fällen sind Vektorgrafiken gefragt.
Da es sehr rechenintensiv ist, Pixel- in Vektor-Bilder zu wandeln, benötigen Programme relativ lange für diese Aufgabe. Auch lassen die Ergebnisse zuweilen noch Wünsche offen. Hier verspricht »Avant Vektor« Abhilfe. Die Benutzeroberfläche dieses Vektorgrafikeditors mit vollautomatischem und manuellem Echtzeittracer gliedert sich in vier Pull-Down-Menüs und 36 Piktogramme am linken Bildschirmrand. Alternativ erreichen Sie die meisten Funktionen auch über die Tastatur.
Als ersten Schritt lädt man in der Regel eine Rastergrafik als Hintergrundbild. Avant Vektor erkennt automatisch die Formate CEM Image, TIFF, IFF, Megapaint, Stad, Degas und das Screenformat. Danach legt man mit der Maus einen Ausschnitt fest, den das Programm automatisch vektorisiert. Dabei ist es bemerkenswert, daß Avant Vektor Bezierkurven-Crafiken erzeugt. Dies bedeutet, daß Kurven Verläufe nicht durch eine mehr oder minder große Anzahl von Linien generiert werden, sondern durch einige Tangentenpunkte mit zugehörigen Stützpunkten festgelegt sind. Die Ergebnisse und vor allem die Geschwindigkeit überzeugen.
Auch wer das Vektorisieren des Hintergrundbildes lieber manuell erledigt, wird von unserem Testkandidaten nicht enttäuscht. In diesem Modus genügt ein Klick auf eine Kante der Hintergrundgrafik, und Avant Vektor läßt die Bezierkurve in Echtzeit dem Mauszeiger folgen. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, setzt ein Mausklick die Tangenten- und Stützpunkte. Zur besseren Kontrolle läßt sich übrigens das Hintergrundbild jederzeit ausblenden.
Nach der Vektorisierung stehen Ihnen im Vektor-Editor Funktionen wie Drehen, Vergrößern oder Verkleinern zur Verfügung, mit denen Sie die Vektorgrafik nach Ihren Vorstellungen gestalten. Die Vektorgrafiken speichern Sie entweder als GEM Metafile, als EPS-Da-tei (Encapsulated Post Script) oder im CVG-Format, das zum Calamus-CVG-Format kompatibel ist.
Im Programm#sind für die Ausgabe von Grafiken bereits Drucker- und Plottertreiber integriert. An Druckern unterstützt das Programm den Atari-Laser, HP Laserjet, NEC P6 24-Nadler und diverse 9-Nadel-Drucker. Plotter steuert Avant Vektor in den Sprachen HPGL und CPCL. Letztere sprechen Schneideplotter an. Die Plot-Ausgabe läßt sich auch in eine Datei um leiten.
Unser Testkandidat läuft nicht nur auf dem TT, sondern nutzt auch das Fast-RAM und unterstützt sämtliche TT-Auflösungen. Daß Programme auch auf dem ST bis zu sieben Fenster bereitstellen, ist leider noch nicht selbstverständlich. Avant Vektor jedenfalls beschwert sich erst beim Versuch, das achte Window zu öffnen. Überzeugte Avant Vektor schon auf einem Mega ST durch hohe Geschwindigkeit, so ging die Post auf dem TT erst richtig ab. Beim Test auf dem Atari-Flaggschiff mit einem Großbildschirm kam Freude auf.
Die uns zur Verfügung gestellte Version entspricht noch nicht der Verkaufsversion. Es ließen sich die Vektorisierungsparameter noch nicht einstellen. Alle anderen Funktionen arbeiteten aber bereits korrekt.
Trade It, 6112 Groß-Zimmern, Jahnstr. 18,
Name: Avant Vektor
Preis: 698 Mark
Hersteller: Max Böhm
Stärken: Sehr schnell □ im Automatikmodus überzeugende Ergebnisse □ unterstützt den TT in allen Auflösungen
Schwächen: In der Testversion ließen sich die Vektorisierungsparameter noch nicht einstellen
Fazit: Ein Vektorgrafikeditor, der auch Profis zufriedenstellt.