Termine hat jeder — im Übermaß. Da noch den Überblick zu behalten fällt schwer. Das Programm »Chronos« unterstützt Sie nicht nur beim Einhalten Ihrer Rendezvous.
Terminplanungsprogramme sind nichts Seltenes und schon gar nichts Neues mehr. Und doch greift man immer wieder zu einem normalen Terminkalender, da viele Programme zu un-flexibel sind als daß man damit arbeiten könnte. Das fangt bei den Feiertagen an und endet noch lange nicht bei den unzureichenden Eingabemöglichkeiten für Termine (zwei Zeilen sind einfach zu wenig). Auf den ersten Eindruck erscheinen viele dieser Verwaltungsprogramme brauchbar, im Alltag versagen sie mangels Praxisorientierung jedoch reihenweise.
Anders bei Daniel Roths »Chronos«, dessen Geschichte 1983 auf einem programmierbaren Taschenrechner Ti-59 in Form von Algorithmen begann. Das Programm wurde also durch jahrelange Praxiserfahrungen geprägt und das merkt man auch.
Chronos ist jedoch nicht nur ein einfacher Terminplaner, sondern verfügt über zahlreiche Funktionen aus dem Bereich »Datum und Zeit«. So etwa die Berechnung der Tagesdifferenz zwischen zwei Daten, Ermittlung des Wochentages zu einem Datum, Berechnung eines Datums plus/minus x Tage, Feststellung der Tages-und Wochenzahl eines Datums, Ermittlung des Beginnes der Jahreszeiten (auf die Minute genau!), Informationen wie Mondphase zu bestimmten Monaten usw. Darüber hinaus enthält Chronos einen Biorhythmus und passend dazu lassen sich auch alle Freitage ausgeben, die auf einen 13. fallen. Etwas deplaziert aber dennoch interessant ist die Funktion »Vorwahlnummern«, mit deren Hilfe sich die Ländervorwahlen zwischen zwei beliebigen Staaten ermitteln lassen.
Ein ganz besonderes Bonbon ist das Feature »Urlaubsplanung«: Stellen Sie sich vor, Sie haben noch fünf Tage Urlaub und möchten damit eine möglichst lange Erholungszeit verbringen. Statt nun stundenlang über einem Kalender zu brüten, geben Sie lediglich den Zeitraum ein, in dem Sie Ihren Urlaub verbringen möchten und in Sekundenschnelle sucht Chronos die günstigsten Termine für Sie heraus. Auch umgekehrt ist diese Funktion zu nutzen: Sie möchten drei Wochen in sonnigen Gefilden verbringen, aber dabei möglichst wenige der Ihnen zustehenden Urlaubstage verbraten. Chronos sucht Ihnen den besten Zeitpunkt heraus — und teilt auch gleich mit, wieviele Arbeitstage Ihnen abgezogen werden. Da es auch Leute gibt, die montags statt sonntags frei haben, lassen sich die Arbeitstage einer Woche individuell einstellen. Bequemer geht’s nicht!
Und da diese Funktionen ohne die richtige Berechnung der Feiertage nur halb so effektiv wären, lassen sich auch sämtliche Feiertage, die von Bundesland zu Bundesland verschieden sind, berücksichtigen. Als kleine Hilfe liegen vorbereitete »Feiertagsdateien« für alle Bundesländer — auch die neuen — bei. Auf diesem Wege wird selbst ausländischen Feiertagsregelungen durch separate Dateien Rechnung getragen.
Doch zurück zur eigentlichen Terminverwaltung Auf dem Bildschirm wird ein Kalender angezeigt, wahlweise in Jahres-, Monats- oder Wochendarstellung. Zur Eingabe neuer Termine müssen Sie lediglich einen Tag mit der Maus anklicken, worauf ein Dialogfenster erscheint, in dem Sie Ihre Termine eintragen. Zeitvorgaben fehlen, das müssen Sie schon selbst wissen. Tage, die mit einer oder mehreren Verabredungen belegt sind, werden hervorgehoben. Wenn sich Termine periodisch wiederholen, können diese auch über einen speziellen Menüeintrag festgelegt werden. Dabei lassen sich Zeiträume auch eingrenzen. Sofern Sie Ihre erledigten Termine nicht zum Nachschlagen benötigen, löschen Sie sie wieder, damit die Termindatei nicht zu »dick« wird.
Um zu erfahren, welche Termine sich an einem Tag befinden, braucht er nur angeklickt zu werden. Dabei können gleich auch neue Termine eingegeben oder bestehende verändert werden. Sie können auch nach bestimmtem Einträgen suchen lassen. Hierzu muß dann nur ein Stichwort angegeben werden. Chronos gibt im Gegensatz zu anderen Terminplanern keine automatischen Meldungen über die Termine des aktuellen Tages beim Programmstart aus. Ob man dies als Vor- oder Nachteil wertet, bleibt jedem selbst überlassen. Bei der Ausgabe eines Termines lassen sich übrigens auch die Mond- und Sonnenaufgänge berechnen. Da dies von der geographischen Lage des Standortes abhängig ist, können die geographischen Daten des eigenen Wohnortes eingegeben und wie auch sämtliche andere Einstellungen in einer Datei gespeichert werden.
Alle Daten, seien es nun die eingangs beschriebenen Berechnungen oder die Termine, lassen sich auch über Drucker zu Papier bringen. Dazu liegen dem Programm bereits verschiedene Druckertreiber bei, die alle gängigen Druckertypen abdecken. Die Form der Ausgabe kann dabei in gewissen Grenzen selbst festgelegt werden.
Insgesamt macht Chronos einen sehr guten Eindruck.
Ein Accessory oder Auto-Ordner-Programm zur Anzeige der aktuellen Termine wäre sicherlich wünschenswert, das Fehlen eines solchen stellt aber keinen so großen Mangel dar. Einzigartig ist die Fülle an unterschiedlichen Funktionen zur Verarbeitung von Daten. Besonders hervorzuheben ist fraglos die integrierte Urlaubsplanung. Auch die Flexibilität in Sachen Feiertage und die Treiber für unterschiedliche Drucker sind keine Selbstverständlichkeit. Nicht zuletzt macht auch die Anleitung einen guten Eindruck, die sogar auf die verschiedenen Kalendersysteme erläuternd eingeht.
Für Leute mit vielen Terminen und wenig Zeit, die darüber hinaus auch Wert auf »Drumherum«-Optionen legen, ist Chronos unbedingt empfehlenswert. — Das Programm ist übrigens echte Shareware (ohne jede Einschränkungen) und die Registrierungsgebühr von 30 Mark allemal wert, (thl)
Daniel Roth, Brücker Mauspfad 448, 5000 Köln 91
PD-ST # 530, Maxon Computer GmbH, Industriestr. 26, 6236 Eschborn