AlberTT/IISAC-Grafikkarte: Kartengrüße aus den Staaten

Dover Research Corp. entwickelte die AlberTT/IISAC-Grafikkarte in zwei Versionen: für ältere Mega-ST-Systeme mit Mega-ST-Systembus (IISAC-Grafikkarte) sowie als VME-Version (AlberTT-Grafikkarte) für die Mega-STE-(TT-)Reihe.

Die serielle Schnittstelle kann weiter genutzt werden

Im Gegensatz zu anderen Grafikkarten kommt die AlberTT/IISAC-Grafikkarte ohne Grafikchip aus. Sie verfügt über einen eigenen Bildschirmspeicher, der durch Standardelektronikbauteile angesprochen wird. Damit kann die AlberTT/ IISAC-Karte leider immer nur eine Auflösung darstellen. Deshalb wird sie in zwei verschiedenen Ausführungen angeboten: mit 1024 x 768 und 800 x 600 Bildpunkten (VGA-Modus).

Beide Auflösungen können jeweils in 2 oder 16 Farben dargestellt werden. Nachdem AlberTT im VME-Slot des Atari-STE/TT-Rechners installiert und der VGA-kompatible Monitor angeschlossen ist, kann's losgehen. Erfreulich: Die serielle Schnittstelle (Serial 2 beim Mega STe) geht nicht — wie bei anderen Grafikkarten — verloren. Man zieht den Schnittstellenstecker einfach aus der Abdeckung und plaziert ihn in die freie Buchse der AlberTT-Karte. Zum Betrieb benötigt die Karte lediglich ein rund 3 KByte großes Treiberprogramm, das die Bildschirmdaten vom Rechner zur AlberTT-Karte umlenkt. Unsaubere Programme wie z.B. DMC Laserbrain, die direkt in den Bildschirmspeicher schreiben, versagen hier allerdings den Dienst. Der Treiber ändert nämlich lediglich die Vektoren des Betriebssystems. Dadurch ist AlberTT zu den meisten Programmen kompatibel. So arbeitet z. B. der Macintosh-Plus Emulator Spectre GCR auf Anhieb. Auch Bildschirmbeschleuniger wie z.B. QuickST oder NVDI funktionieren mit der Karte reibungslos. Gerade in der 16-Farbdarstellung — insbesondere bei der Mega-ST-Version — empfiehlt sich wegen des größeren Bildschirmspeichers der Einsatz eines Bildschirm- bzw. Hardwarebeschleunigers.

Das Umschalten zwischen monochromer- und farbiger Bildschirmdarstellung geschieht einfach durch Umbenennen des im Auto-Ordner befindlichen Treibers. Auf der Treiberdiskette findet man darüber hinaus auch zwei Programmierbeispiele in GFA-Basic zum Ansteuern einer 4096-Farbpalette und einen »GIF-Viewer« mit einigen GIF-Bildern. Die AlberTT, die ja ohne Grafikprozessor auskommt, ist eine überaus leistungsfähige Karte, die sich praktisch mit allen Programmen verträgt. Störend ist lediglich die fest verankerte Auflösung. Außerdem wird kein Treiber für 256 Farben mitgeliefert. Zudem ist der Preis doch relativ hoch, (mn)

WERTUNG

AlberTT/IISAC

Hersteller: Dover Research Corporation
Preis: 998 Mark
Adapter: 49 Mark

Vorteile: kommt ohne Grafikprozessor aus, nur Standard Elektronikkomponenten, kein VDI-Treiber erforderlich, serielle Schnittstelle (Serial 2 beim Mega STe) geht nicht verloren, kompaktes Treiberprogramm, kompatibel zu Spectre GCR, Bildschirmbeschleuniger.

Einschränkungen: nur eine Auflösung (1024 x 768 oder 800 x 600 bei 2 oder 16 Farben), keine 256 Farbdarstellung, Auflösungswechsel nur durch Austausch von PALs und Quarz möglich, Wechsel von monochrom nach Farbe nur durch Umbenennen des Treibers.

Vertrieb: Makro C.D.E., Schillerring 19, D-8751 Großwallstadt, sowie alle Atari-Fachhändler


Guido Stumpe
Aus: ST-Magazin 09 / 1992, Seite 52

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