»T-Cache«, ein Programm zur Beschleunigung von Lese- und Schreiboperationen auf Speichermedien, hat auch im Zeitalter schneller Festplatten seine Daseinsberechtigung.
Obwohl es schon diverse Cache-Programme gibt, um die Arbeit mit externen Speichermedien zu beschleunigen, sollten Sie sich T-Cache einmal genauer ansehen. Der Autor Ralf Biedermann hat es geschafft, die Zahl der Zugriffe auf die Speichermedien so zu minimieren, daß schnelleres Arbeiten ermöglicht und außerdem die Hardware geschont wird. Dies wurde durch die Implementierung verbesserter Cache-Algorithmen erreicht. Beispielsweise werden bei Lesezugriffen auf einzelne Sektoren des Speichermediums gleich folgende Sektoren mit eingelesen, so daß bei Anforderung des nächsten Sektors nicht nochmals auf das Medium zugegriffen werden muß. Der folgende Sektor befindet sich ja bereits im Cache und muß somit nur noch ins RAM kopiert werden. Weiterhin werden bei Schreibvorgängen nur diejenigen Sektoren auf das Medium geschrieben, deren Inhalt sich wirklich geändert hat. Noch schneller geht’s, wenn Sie in T-Cache auch noch eine Schreibverzögerung aktivieren, wodurch die zu schreibenden Sektoren im Cache zwischengespeichert werden und erst nach einer bestimmten Zeit in einem Rutsch auf das Medium geschrieben werden. Diese Option ist allerdings aus Gründen der Datensicherheit mit Vorsicht zu genießen.
Um T-Cache zu installieren, werden einfach TCACHE.PRG in den AUTO-Ordner und das zum Konfigurieren notwendige Accessory ins Wurzelverzeichnis der Bootpartition kopiert. Beim Warm- oder Kaltstart des Rechners verankert sich T-Cache dann resident im System. Zu Testzwecken können Sie sowohl das Programm, als auch das Accessory, nach Umbenennung in TC___ACC.PRG, direkt vom Desktop aus starten.
Da T-Cache so voreingestellt ist, daß zunächst keinerlei Zugriffe auf die angemeldeten GEMDOS-Laufwerke gepuffert werden, sollten Sie zunächst das Konfigurations Accessory aufrufen. Mit dessen Hilfe können Sie unter der Option »Parameter« globale Einstellungen ändern. Zu ihnen gehören z. B. die Größe des Cache-Speichers, die Zeitspanne der Schreibverzögerung und auch die maximale Anzahl der Sektoren, die bei einem Schreib- bzw. Lesevorgang gepuffert werden sollen. In dieser Dialogbox läßt sich der Cache auch deaktivieren, um beispielsweise bei der Benutzung kritischer Festplatten-Utilities auf Nummer Sicher zu gehen. T-Cache bietet unter der Option »Einstellungen« allerdings auch die Möglichkeit, den Cache für jedes Laufwerk einzeln zu (deaktivieren. Hier können Sie außerdem die Schreibverzögerung, den Schreibschutz und die Anzahl der zusätzlich einzulesenden Sektoren konfigurieren.
Außerdem läßt sich eine Checksummenüberprüfung der gepufferten Daten hinzuschalten, die allerdings merklich auf die Arbeitsgeschwindigkeit drückt.
Neben den diversen Konfigurationsmöglichkeiten des eigentlichen Caches wartet das Gespann außerdem mit einem erweiterten Funktionsumfang auf. Dazu gehört auch das Erstellen einer Statistik über die Anzahl der gesamten und der eingesparten Lese- und Schreibvorgänge, sowie über Abweichungen bei der Checksummenüberprüfung. Des weiteren wird es möglich, einzelne Laufwerke vor dem Beschreiben zu schützen, oder den Zugriff auf sie mit einem Paßwort ganz zu sperren. Auch können Sie Betriebssystemzugriffe von Laufwerk A auf andere Laufwerke umleiten und so Programme, die ständig auf Laufwerk A zugreifen wollen, jetzt auch auf Festplatte installieren. Zur Abrundung ist auch noch eine — allerdings nicht resetfeste — RAM-Disk implementiert, deren Größe und Laufwerkskennung Sie frei wählen können. Für die Programmierer unter Ihnen sei noch angemerkt, daß T-Cache einen »TCRB«-Cookie anlegt, über den es möglich ist, T-Cache aus anderen Programmen heraus zu konfigurieren. Ein kleines Beispielprogramm, das Dateien resident in den Cache lädt, liegt dem Programmpaket bei. Außerdem sind die Quelltexte aller Programme über den Autor zu beziehen.
Unterm Strich: positiv, da das Programm bei uns im normalen Arbeitsalltag keine Schwächen oder gar Fehler erkennen läßt. Vor allem der Zeitgewinn bei der Bearbeitung kleinerer Datenblöcke und die daraus resultierende hörbare Schonung der Speichermedien sprechen für sich. Die vorhandenen Zusatzfunktionen sind ihr Geld wert. Jedoch sollte sich T-Cache, angesichts der RAM-Disk, nicht zum Allroundgenie entwickeln, (thl)
Das Programmpaket (ohne Quelltexte) ist über diverse Mailboxen zu beziehen. Der Autor gestattet auch den Vertrieb über PD-Versender. Gegen Einsendung einer Diskette mit frankiertem Rückumschlag, sowie der Spendenquittung eines Tierschutzvereins (auf den Namen des Autors), erhalten Sie die Quelltexte und die jeweils aktuellste Version.
Ralf Biedermann, Ortfeld 3, W-2815 Langwedel