ReSolution: Regenbogen für den Mega ST

Auf den bewährten Grafikchip »ET 4000« hat GengTec bei der Produktion des leistungsfähigen und hoch kompatiblen Farbgrafiksystems »ReSolution« zurückgegriffen.

ET 4000 ist ein Grafikkontrollerbaustein, der vor zwei Jahren von Tseng Labs in Taiwan entwickelt wurde und durch ideale technische Daten auf sich aufmerksam machte. Bei einem Pixel-Takt von 65 MHz und einem 1 MByte großen Video-RAM stellt er 1024 x 768 Punkte in 256 Farben und einer Bildwiederholfrequenz von 70 Hz dar. So drückte der ET 4000 kräftig die Preise für VGA-Karten und -Monitore.

Das deutsche Unternehmen GengTec schloß den Grafikchip mit zusätzlicher Hard- und Software an einen Atari an. Mittlerweile liefert GengTec das VGA-Farbgrafiksystem »ReSolution« für den Mega ST aus. Auf Wunsch produziert das Unternehmen auch passende Adapter als externe Lösung für 260/520(+/M)-Rechner und für 1040 STs(f/m). Das mitgelieferte Adapterkabel ist doppelt gepuffert. Dadurch können auch größere Strecken überbrückt und die Karte muß nicht unmittelbar neben dem Rechner plaziert werden. Auch für Geräte mit VME-Bus-Slot (Mega STE und TT) gibt es einen passenden Adapter. Wie bei den 260/520/1040-ST-Rechnern ist auch diese Adapter-Karte eine externe Lösung. Sie kann auf 8 MByte RAM aufgerüstet werden.

ReSolution ist schnell und einfach zu installieren

Die Installation der GengTec-Grafikkarte im Mega ST ist einfach: Der Anwender muß lediglich Gehäusedeckel und Abschirmbleche entfernen, die Karte auf den Mega-ST-Bus stecken und mit Schrauben an der Unterseite des Rechners befestigen. Dann wird die Stromversorgung wieder hergestellt und ReSolution ist betriebsbereit. Die entsprechende Treibersoftware besteht aus einem 640-EMU-Programm, das eine feste Auflösung von 640 x 400 Punkten beim Booten des Rechners zur Verfügung stellt und dem VGA Setup-Prg. Dadurch können die Auto-Ordner-Programme die entsprechenden Meldungen auf dem VGA-Monitor ausgeben. Die gewünschte Auflösung wird dann mit dem VGA-Setup-Prg geschaltet, das seine Daten für den angeschlossenen VGA-Monitor aus der DEFAULT-MTR-Datei holt. Diese wiederum befindet sich im Ordner VGA des Root-Verzeichnisses und enthält Definitionen der acht Betriebsmodi, also der verschiedenen Auflösungen bei bestimmten Bildwiederholungsfrequenzen. Der VGA-Ordner bietet für die verschiedensten Monitore vorgefertigte Treiber. Falls man jedoch keinen passenden Treiber für den eigenen Monitor findet, kann man problemlos mit Hilfe des mitgelieferten MODEEDIT. PRG (siehe Abb.) eigene MTR-Dateien schreiben.

Nach dem Programmstart gibt man dazu die Monitordaten aus dem entsprechenden Betriebshandbuch an. Im Einstellungsmenü lassen sich maximal acht verschiedene Betriebsmodi definieren. Der Betrieb des MODE-EDIT.PRG erfordert allerdings einen Monitor am Ausgang der ReSolution-Karte und einen weiteren am ST-Ausgang. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn wer sich nicht ganz genau auskennt, der kann schnell seinen teuren Bildschirm zerstören!

Zusätzlich zum eigentlichen Treiber liefert GengTec ein Auto-Ordner-Prg für auflösungsunabhängige monochrome Bildschirm-Dumps mit. Darüber hinaus bekommt der Käufer ein Accessory, in dem sich die aktuelle Farbpalette einstellen, laden und sichern läßt.

Während der Computer das VGA-SETUP-Programm abarbeitet, wählt der Anwender die entsprechende Auflösung und die Farben per Hotkey aus. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, unterstützt der ReSolution-Treiber den eingebauten Blitter sowie ein eventuell eingebautes Beschleuniger-Board; allerdings mit Ausnahme des SST-Boards (68030 und 68882 mit 33 MHz).

S.Steinberger

Vertrieb: GengTec, Teichstr. 20, 4020 Mettmann

WERTUNG

ReSolution

Hersteller: GengTec

Preise:
Mega-ST-Version: 698 Mark
ST-Version: 896 Mark
VME-Bus-Version: 946 Mark

Stärken:
hohe Kompatibilität, Mac-Emulator Spectre GCR läuft problemlos in monochromen Auflösungen, unterstützt Blitter-Chip sowie Hard- und Softwarebeschleuniger (NVDI = v2.01), für 260/520/1040 STRechner gepufferter Mega-ST-Bus-Adapter verfügbar

Einschränkungen:
256-Farben-Darstellung noch nicht möglich, kein Sockel für Coprozessor 68881, VME nur extern möglich


Guido Stumpe
Aus: ST-Magazin 06 / 1992, Seite 125

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