Mini OCR: Diskettenarchiv per OCR

Schrifterkennung ohne Scanner: Mit einem verblüffend simplen Trick liest »Mini OCR« Texte und Dateiverzeichnisse direkt vom Bildschirm und schreibt sie in ASCII-Dateien.

Haben Sie schon mal versucht »Ist Wordplus«-Spalten- oder Tabellensatz rückgängig zu machen? Don’t worry — auch wenn alle Versuche scheitern. Hier hilft nur noch konsequentes Löschen. Die schlechteste aller Methoden, zeitaufwendig und unproduktiv, wie Programmautor Dietmar Schell meint. Das Accessory »Mini OCR« sorgt für Abhilfe.

Mini OCR identifiziert den Atari-Systemzeichensatz und schreibt erkannten Text in eine ASCII-Datei — auch GDOS-Schriften. Einzige Einschränkung: Fette oder kursive Darstellung bleibt vorerst noch unberücksichtigt.

Mit der bewährten Atari-Gummibandfunktion grenzen Sie lediglich den entsprechenden Textbereich auf dem Bildschirm ein. Alles andere können Sie Mini OCR überlassen. Die Software ermittelt automatisch Zeilenabstände und konvertiert Bildschirmzeichen in ASCII-Codes, die vom Drucker erkannt und umgesetzt werden.

Neben Tabellen und Spalten liest Mini OCR auch Disketten-Inhaltsverzeichnisse aus dem Desktop-Fenster. Zur Archivierung leitet es die Daten in ein File, das von fast jeder Datenbank akzeptiert wird. Die Sache hat jedoch noch einen Haken: Zur Zeit lassen sich keine zusätzlichen Angaben zu Diskettenlaufwerk und Disknummer einfügen. Dafür entfallen künftig Screen-Copies, die ohnehin Farbbänder arg strapazieren. Die Grenzen des ACC-Verfahrens: Bei gesperrter Menüleiste bleibt auch das Accessory inaktiv. Fazit: Die Chance für ein ordentliches Diskettenarchiv, (mn)

Mini OCR

Disk-Nr. 465 (Maxon)

Genre: Bildschirm-Schrifterkennung
Registrierung: gegen 20 Mark
Autor: Dietmar Schell, Gabriel Biel-Str. 5, 7400 Tübingen


Detlef Fabian
Aus: ST-Magazin 02 / 1992, Seite 36

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