Exterminator & Galactic Empire

Exterminator - Wo krabbelt noch was?

Spätestens seit dem Kino-Schocker »Arachnophopia« dürfte klar sein, was passiert, wenn wildgewordene Insekten die trauten vier Wände heimsuchen. Für den Ernstfall bietet Audiogenic jetzt mit »Exterminator« einen Schnellkurs für angehende Kammerjäger.

Das Abenteuer beginnt in der Küche des ersten Hauses, wo Fliegen und bissige Spinnen bereits ihr Unwesen treiben. Von dort aus geht es weiter durch Bad, Wohnzimmer und Abstellkammer, bevor im nächsten Gebäude eine noch größere Plage wartet. Auf dem Bildschirm sieht man nur die Hände des Kammerjägers, die sich gegen die permanenten Attacken der kleinwüchsigen Angreifer mit gezielten Schüssen zur Wehr setzen. Darüber hinaus ist es möglich, im rechten Moment nach den Krabbeltierchen zu greifen und diese durch Rütteln am Joystick zu zermanschen.

In der Spielhalle fand Exterminator — zu Unrecht — kaum Beachtung. Das flotte 3-D-Spielchen gehört schon allein wegen seines originellen Szenarios zu den unterhaltsamsten Action-Games der letzten Monate. Die Hintergrundgrafiken vermitteln auf geschickte Weise ein Gefühl für die Tiefe des Raums. Blitzschnell und ohne Ruckeln fegen die Insekten auf den Spieler zu, dem dank unkomplizierter Steuerung stets eine faire Ausweichchance bleibt. Einziger Wermutstropfen: Die rechte Abwechslung fehlt und man verliert bald die Lust am Kerbtiereinerlei.

(Carsten Borgmeier/hu)

Exterminator

Hersteller: Audiogenic
Preis: 74.95 DM
Note: 4 von 6

Galactic Empire - Troubleshooter im Weltraum

Es toben blutige Kämpfe in der Ether Galaxis. Der Finsterling Vollar verbreitet mit seiner Terrortruppe Angst und Schrecken auf allen Planeten des Systems. Doch damit ist jetzt Schluß, denn ein heldenhafter Journalist setzt sich in einen Raumgleiter und düst zum Ort des Schreckens, um den Ereignissen auf den Grund zu gehen.

Zunächst unbewaffnet erkundet er das weitläufige Areal, spürt Hinweise über den Aufenthaltsort seiner Gegner auf, aktiviert nach und nach seine Waffensysteme. Gelegentlich trifft er auf Eingeborene. Mit Hilfe des Bordcomputers wird kommuniziert. Trifft man auf eine Person, wird aus dem 3-D-Action-Adventure ein Frage- und Antwortspiel, in dem es darum geht, möglichst viele Informationen zu erhäschen. Neben der Wahl der Worte ist die Auswahl der Mimik von entscheidender Bedeutung. Ein 3D-Action-Adventure mit Rollenspiel-Einlagen und Dialogen — eigentlich keine schlechte Idee.

Leider scheitert »Galactic Empire« an der technischen Umsetzung. Acht Bilder pro Sekunde, das ist für eine Vektorgrafik viel zu lahm. Kein Wunder, daß es nicht gelingt, die klaustrophobische Atmosphäre der verwinkelten Umgebung einzufangen. Außerdem unterscheiden sich die aus Polygonen zusammengesetzten Objekte nur geringfügig voneinander, so daß man sie ständig aufs neue untersuchen und identifizieren muß. Hinzu kommt, daß die konfuse Kombination aus Tastatur- und Maussteuerung bei Gefechten schon fast ein Garant dafür ist, unnötige Treffer zu kassieren. Auch hat der eingebaute Mini-Parser wenig mit KI zu tun, schon eher mit einem langatmigen Dialogsystem. Galactic Empire ist weder Fisch noch Fleisch und reißt keinen Biber vom Barhocker. (hu)

cb

Galactic Empire

Hersteller: Coktel Vision
Preis: ca. 90 DM
Note: 2 von 6



Aus: ST-Magazin 05 / 1991, Seite 147

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