Intelligenz und Persönlichkeit: Ich denke, also bin ich

Vier Programme zu den Themen Intelligenz, logisches Kombinationsvermögen und Persönlichkeitsstruktur bietet diese neue PD-Diskette aus der 5000er Serie des PD-Pools. Wir beleuchten für Sie: Genius 2.0, IQ-Test, Persönlichkeitstest und Quizmaster.

Zwel der Programme sind nur zum einmaligen Gebrauch zu empfehlen, denn die Fragestellungen sind immer die gleichen, die anderen beiden Programme jedoch variieren mit jedem neuen Durchlauf und verlieren auf diese Artnicht ihren Reiz.

Genius 2.0 ist der Logik auf der Spur

Genius 2.0 ermittelt mit Hilfe von zehn Einzeltests Ihre aktuelle intellektuelllogische Konstitution und weist sie am Ende grafisch (Balken- oder Liniendiagramm) als Quotienten aus. Das Programm kann verständlicherweise nur die unmittelbar meßbaren Logikfähigkeiten wie Kombinationsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen erfassen. Kreativität muß hier außen vor bleiben. Jedoch soll laut dem Autor eine stetig wiederholte Nutzung des Programms helfen, die logischen Fähigkeiten zu trainieren und zu verbessern. Das mag insbesonders für Personen interessant sein, die unmittelbar vor einem Eignungstest stehen und sich eine gewisse Sicherheit verschaffen möchten.

Der erste Test fordert das Kurzzeitgedächtnis. Hier müssen 52 unterschiedlich dimensionierte Rechtecke, in deren Mitte Zahlen stehen, in der richtigen Reihenfolge angeklickt werden. Es empfiehlt sich, sich möglichst jeweils ganze Zahlenblöcke zu merken, anstatt sich nur von einer Zahl zur nächsthöheren zu hangeln. Beim zweiten Test gilt es, sich an sich zusammenhangslose Wortpaare mittels mnemonischer Assoziation zu merken, d.h. diese bildhaft zu verbinden.

Eine Linie, die durch Ellipsen und Kreise unterbrochen wird, mit den Augen verfolgen, muß man dann in der dritten Übung. Bei der vierten Aufgabe sollen zwei Buchstabenreihen verglichen werden. In der zweiten Reihe unterscheidet sich ein Buchstabe von dem entsprechenden in der ersten Reihe. Der fünfte Test ist, bis auf die Tatsache, daß hier Buchstaben an der Stelle von Zahlen stehen, identisch mit dem ersten. Die Zeit ist hier knapper, d.h. es entsteht eine Streßsituation. Als nächstes müssen mehrstellige Zahlen nachgetippt werden, die während der Eingabe verschwinden. Das Kurzzeitgedächtnis ist hier wieder gefragt. Siebtens soll man per Mausklick (rechts oder links) entscheiden, ob eine abgebildete Zahl gerade oder ungerade ist. bas hört sich leichter an, als es ist, denn die Belegung der Maustasten ändert sich von Mal zu Mal, und so verlangt es ungeheure Konzentration, will man sich bei der Eingabe nicht irritieren lassen. An achter Stelle folgt ein Reaktionstest. Vorgegeben wird eine geometrische Figur mit einem bestimmten Muster. In schneller Reihenfolge werden nun weitere Figuren eingeblendet, und es muß so schnell wie möglich die Maustaste geklickt werden, wenn Form und Muster mit der Vorgabe identisch sind und zusätzlich ein akustisches Signal ertönt.

Schnelligkeit ist keine Hexerei

Anschließend folgt ein Schnellesetest. Worte erscheinen für Sekundenbruchteile und müssen in dieser Zeit erkannt und eingegeben werden. Der letzte Test ist wohl jedem nur zu gut bekannt: Es wird eine Folge von Zahlen vorgegeben, zwischen denen ein mathematischer Zusammenhang besteht. Die letzten beiden Stellen der Folge müssen ergänzt werden. Hat man alle Übungen überstanden, zeigt das Programm die Wertung. Eine Quote von 25 Prozent soll laut Autor eine durchschnittliche Leistung sein, befindet man sich jenseits der 15-Prozent-Marke, sollte dies Anreiz sein, sich um seine Intelligenz zu sorgen. Man kann die Wertung abspeichern, und sich so den persönlichen Fortschritt im Laufe mehrerer Durchgänge vor Augen führen. Genius 2.0 ist ein interessantes Programm, das Spaß macht und das sicherlich einen gewissen Nutzen hat.

Zwanzig Fragen stellt IQ dem Anwender, um Intelligenz und logisches Denkvermögen zu ermitteln. Es gilt, Folgen und Reihen zu ergänzen, Worte, die nicht in die Gruppe passen, zu entdecken, Textaufgaben zu lösen und Familienverhältnisse zu analysieren. Am Ende nennt Ihnen das Programm Ihre Durchschnittsleistung, die durchschnittlich benötigte Zeit und Ihren IQ. Der Nachteil des Programmes liegt darin, daß die 20 Fragen fix sind, d.h., daß sie sich immer wiederholen.

Quizmaster - fast wie im Fernsehen

800 Fragen und 30 Rätsel stehen zur Auswahl, um in drei Spielrunden gestellt zu werden. Man kann sowohl alleine spielen, als auch zu zweit gegeneinander antreten. In der ersten Runde werden dem (den) Spieler(n) jeweils zwölf Fragen gestellt, von denen fünf beantwortet werden müssen. Gelingt dies, gelangt man in die zweite Runde, um dann unter Zeitdruck fünf weitere Fragen zu beantworten. Sollte auch dies geschafft sein, stellt das Spiel ein Rätsel. Der Weise, der es schafft, auch dieses zu lösen, darf sich nicht ohne Grund »Master of Quiz« nennen, denn die Fragen, die er bis dahin beantwortet hat, .waren ungemein schwer.
Inhalt der Fragen sind, ähnlich wie bei »Trivial Pursuit«, Themen aus allen Bereichen, wie Geschichte, Sport, Naturwissenschaften usw. Beantwortet werden sie im Multiple-Choice-Verfahren.

Persönlichkeitstest mit Pfiff

Das letzte Programm auf dieser Diskette erhebt laut Autor einen psychoanalytischen Anspruch. Es gliedert sich in vier Tests von je acht bis zwölf Aufgaben. Jeder Test durchleilchtet eine andere Facette des Egos.
Man kann die Tests (unzureichend) gliedern in: Wie verhalten Sie sich in bestimmten Situationen? Wie sehen Sie bestimmte Dinge und Sachverhalte? Wie verhalten Sie sich unter Streß, bei Belastung und bei Mißerfolgen? Wie erfolgreich sind Sie in den Augen anderer? Nach jedem dieser vier Frageblöcke erfolgt eine Analyse und Sie erhalten, ein wenig verklausuliert, eine Interpretation Ihrer charakterlichen Struktur. Ob diese stimmt oder nicht, sei an dieser Stelle nebensächlich, das obliegt Ihrer persönlichen Beurteilung. Immerhin ist der Autor ein Prof. Dr. der Medizin (eigene Angabe).

Auch dieses Programm stellt immer dieselben Fragen und ist damit in der Anwendung sehr eingeschränkt. (mb)


Klaus Schultheis
Aus: ST-Magazin 06 / 1990, Seite 121

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