Fastcopy 3: Eine neue Dimension

»Fastcopy 3« — komfortabler; leistungsfähiger und schneller

Bild 1. Schon das Hauptmenü wartet mit vielen neuen Funktionen und Einstellungen auf

Vergessen Sie »Fastcopy 2«. 'Denn mit dem neuen »Fastcopy 3« liegt nicht nur eine neue Version, sondern auch ein gänzlich neu entwickeltes und überarbeitetes Programm vor. Verbesserungsvorschläge und Anregungen vieler Anwender der vergangenen zwei Jahre machen das neue Fastcopy zu einem noch leistungsfähigeren, schnelleren, zuverlässigeren und ausgereifteren Kopierprogramm.

Laden Sie Fastcopy 3, so fällt Ihnen sicherlich sofort das überarbeitete bedienungsfreundliche Menü (Bild 1) auf. Darin finden sich neben allen alten Menüpunkten auch viele neue Einstellungen und Funktionen. Die wichtigste neue Einstellung ist mit »Get Sectors« bezeichnet. Sie schalten diese entweder auf »all« oder »used«. Ist letzteres ausgewählt, so beachtet Fastcopy beim Lesen (Kopieren, Scannen etc.) nur die belegten Sektoren auf den Disketten. Dies beschleunigt die Arbeit enorm. Denn kaum eine Diskette ist randvoll, und deswegen finden sich fast immer viele unbelegte Sektoren. Ist dagegen »all« selektiert, liest Fastcopy alle Sektoren. Mit der Einstellung »Multiply Copy« sagen Sie Fastcopy, daß Sie eine Diskette öfters kopieren wollen. Durch »Verify Destination« schalten Sie bei allen Schreib-Operationen (Kopieren, Formatieren etc.) eine Überprüfung auf korrekte Durchführung hinzu.

Für alle Schreib-Operationen ist zudem die Einstellung »Format Destination« bzw. »Fast Format Dest.« von Bedeutung. Ist sie selektiert, formatiert Fastcopy vor einem Schreibzugriff (Kopieren und Formatieren) den Track. Klicken Sie direkt auf den »Fast.. .«-bzw. »Format.. .«-Knopf, so schalten Sie zwischen dem Schnell- und dem Normalformatiermodus um. Normalerweise befinden Sie sich im Schnellformatiermodus. In diesem benötigt Fastcopy zum Formatieren einer zweiseitigen Diskette mit neun Sektoren pro Track 32 statt wie bisher 65 s.

In der mittleren unteren Box stellen Sie das Quell- (Source) und Ziellaufwerk (Destination) und deren Steprate ein. Die Steprate nimmt die Zeiten 2, 3, 6 und 12 ms an. Normale Laufwerke funktionieren mit 3, einige gute sogar mit 2 ms. Viele 5,25-Zoll-Laufwerke benötigen 6 ms. Im 40-Track-Modus (MS-DOS-Modus) arbeiten viele sogar nur mit 12 ms. Die Stepraten teilt Fastcopy übrigens auch dem Betriebssystem mit, so daß Sie auch nach der Arbeit mit Fastcopy keine Probleme mit Ihrem Laufwerk haben.

In der rechten unteren Box stellen Sie die Disketten-Parameter Seitenanzahl, Sektorenanzahl sowie Start- und Endtrack ein. Fastcopy erlaubt nun neben dem 10-Sektoren- auch das 11-Sektoren-Format. Damit erzeugen Sie eine Diskettenkapazität über 900 KByte. Die Parameter verwendet Fastcopy zum Formatieren. Zum Scannen, Kopieren und für die anderen Funktionen ist die Einstellung »Read Disk Conf.« entscheidend. Ist sie selektiert, liest Fastcopy die Parameter von der eingelegten Diskette.

Dazu muß diese allerdings ein TOS-, MS-DOS- oder dazu kompatibles Diskettenformat besitzen.

Doch nun zu den Funktionen. Die obere Reihe der Funktionen entspricht der von Fastcopy 2 — allerdings mit vielen neuen Features. Mit »Format Disk« formatieren Sie eine ganze Diskette (Starttrack 0) oder nur Bereiche (Starttrack ungleich 0). Dabei beginnt Fastcopy mit dem höchsten Track. Dies läßt Ihnen Zeit, im Falle einer Fehlentscheidung abzubrechen, bevor Fastcopy das Inhaltsverzeichnis und die FATs löscht. Findet Fastcopy fehlerhafte Sektoren, so gibt es eine Informations-Box (siehe Bild 2) aus. Darin entscheiden Sie zwischen einem weiteren Versuch (»Retry«), einem Abbruch (»Abort«), einem Übergehen des Fehlers (»Continue«) und einer Fehlerregistrierung (»Best Match«), Klicken Sie »Best Match« an, so schreibt Fastcopy alle fehlerfreien Sektoren auf den Track. Fehlerhafte Sektoren werden ignoriert und in der FAT als defekt markiert. Dies gewährleistet, daß auch das Betriebssystem diese Sektoren nicht verwendet. Die Funktion »Scan« sucht nach fehlerhaften Sektoren und markiert diese in der FAT. Der Zugriff auf die FAT sowie das Beachten nur belegter Sektoren erfolgt in Fastcopy allerdings nur, wenn Sie die Einstellung »Read Disk Conf.« selektiert haben. Denn nur in diesem Fall ist Fastcopy sicher, daß es sich um eine TOS-kompatible Diskette handelt. Die »Directory«-Funktion zeigt Ihnen das aktuelle Inhaltsverzeichnis an.

Bild 2. Tritt während der Arbeit ein Diskettenfehler auf, so haben Sie eine vielfältige Auswahl an Funktionen, um diesem entgegenzutreten

Dabei erlaubt Ihnen die neue Version jetzt sogar, in der Box herumzuscrollen und auch in Ordner zu verzweigen.

Mit der neuen Funktion »New Conf« kopieren Sie eine Diskette und ändern gleichzeitig das Format. In der rechten unteren Box stellen Sie dabei das zu erzeugende Diskettenformat ein. Diese Funktion ist sehr nützlich, um beispielsweise einseitige Disketten auf ein doppelseitiges Format umzukopieren oder um aus einer 9- eine 11-Sektoren-Diskette zu machen. Mit »Virus?« testen Sie Ihre Diskette auf Boot-Viren und eliminieren diese gegebenenfalls. Dabei zeigt Ihnen Fastcopy auf Wunsch auch den Boot-Sektor an. Durch die Funktion »Soft Format« löschen Sie das Inhaltsverzeichnis und die FATs auf der Diskette. Dies ist äußerst praktisch, um volle Disketten schnell zu löschen. Zudem können Sie bei dieser Gelegenheit ein neues Diskettenformat im Boot-Sektor eintragen und so etwa schnell zwischen ein- und zweiseitigen Formaten umschalten. Die Funktion »Streamer« kopiert eine Festplatten-Partition auf eine oder mehrere Disketten und umgekehrt. Dabei kopiert Fastcopy nach Wunsch alle oder nur die belegten Sektoren. Für eine Sicherheitskopie einer vollen 10-MByte-Partition auf 14 Disketten benötigt Fco-py nur etwa 15 min. Sollte der Anwender Probleme mit der Handhabung von Fastcopy haben, so steht ihm die Funktion »Help« zur Seite, die alle wichtigen Einstellungen und Funktionen kurz erklärt.

Neben der Erweiterung und Verbesserung der Funktionspalette in Fastcopy 3 wurden auch die Diskettenroutinen erheblich beschleunigt. Die neuen 9- und 10-Sektor-Formate verschnellern durch eine ideale Kombinierung von Interleave und Spiralisierung das Lesen und Schreiben der Disketten um fast 100 Prozent.

Fastcopy 3 läuft als Programm (.PRG) und als Desk-Accessory (.ACC), arbeitet in monochromer und mittlerer Auflösung und benötigt mindestens 40 KByte freien Speicherplatz. Die Funktionen und Einstellungen selektieren Sie nicht nur per Maus, sondern auch über die Tastatur. Die zehn Funktionen sprechen Sie durch die Funktionstasten an, alles übrige mit dem ersten Buchstaben des entsprechenden Textes. Beispielsweise aktivieren Sie das Verify mittels »v« und scrollen im Inhaltsverzeichnis mit den Cursortasten.

Nahezu zwei Jahre Entwicklungszeit stecken in Fastcopy 3. Dennoch ist es Freeware. Sie können es somit kopieren und kostenlos benutzen. Spenden an den Autor sind allerdings herzlich willkommen. Für 40 Mark erhalten Sie die neueste Version von Fastcopy, eine gedruckte ausführliche und deutschsprachige Anleitung und werden in den Update-Service aufgenommen. Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß leider diverse manipulierte Fastcopy-Versionen im Umlauf sind. So auch eine Version namens »Fastcopy 3.00«. Diese hat allerdings nichts mit dem neuen Fastcopy 3 zu tun. Das originale neue Fastcopy erkennen Sie am neuen Hauptmenü und am Entstehungsdatum 26. 12. 89. (ba)

Bezugsadresse: Martin Backschal, Bergstr.16, 8071 Hepberg

Bild 3. Fastcopy 3.0 beachtet auf Wunsch nur die belegten Sektoren. Dadurch kopieren und scannen Sie Disketten besonders schnell.

Martin Backschat
Aus: ST-Magazin 02 / 1990, Seite 28

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