Driller

Bohren Sie nach Erdgas — aber nicht um reich zu werden, sondern um ihren Mond vor der drohenden Explosion zu bewahren

Auf dem Planeten Evath, einer fernen Kolonie der Menschheit, sieht der Wetterbericht gar nicht gut aus. Schwere Niederschläge sind für die nächsten Stunden angesagt. Aber es wird nicht Wasser regnen, sondern riesige Felsbrocken. Grund dafür ist der Mond Mitral, der in wenigen Stunden zu explodieren droht.

Mitral ist reich an Mineralien. Die Bewohner von Evath haben das schnell erkannt und wie wild nach diesen Mineralien gegraben, mit dem Erfolg, daß sich große unterirdische Höhlen gebildet haben. Einige der Chemikalien, die sie in den Minen verwendeten, verwandeln sich nun in Gase, die sich in diesen Höhlen sammeln. Der Gasdruck in den Höhlen steigt und steigt, und schon bald wird der ganze Mond wie ein zu weit aufgeblasener Luftballon platzen.

Die Bewohner von Mitral verließen den Mond schon längst, aber vergaßen auch, ihr Verteidigungssystem abzustellen. Deswegen haben Sie, der einsame Retter in der Not, einen besonders schweren Job. Sie müssen die unterirdischen Gashöhlen finden und anbohren und dürfen sich dabei nicht vom Verteidigungssystem erwischen lassen.

Um sich die Arbeit zu erleichtern haben die Minenarbeiter Mitral mit 18 quadratischen Plattformen umgeben. Unter jeder Plattform, »Sektor« genannt, lagert eine große Gasblase. Sie fahren mit einem Fahrzeug über die einzelnen Plattformen und müssen den besten Punkt für eine Bohrung finden. Wenn Sie durch die Bohrung mindestens 50 Prozent des Gasdrucks in diesem Sektor abgebaut haben, ist er gesichert. Wo diese Stellen genau sind, wissen Sie nicht. Sie können natürlich solange bohren, bis Sie die passenden Stellen finden, allerdings sind in der Anordnung der Gebäude auch Hinweise versteckt, die bei der Suche helfen.

Der knifflige Puzzle-Charakter kommt hauptsächlich durch das Verteidigungssystem, das zum einen den Weg auf bestimmte Plattformen versperrt, zum anderen mit Lasern Ihr kleines Fahrzeug jagt. Überall gibt es Schleichwege, Schalter und Tricks, mit denen sich dieses System überlisten läßt, aber die müssen Sie alle selbst herausfinden, denn Sie sind ganz auf sich allein gestellt. Das Ganze müssen Sie unter Zeitdruck erledigen, denn zu allem Überfluß wird in wenigen Stunden ein Meteor auf Mitral einschlagen, der garantiert die Explosion des Monds auslöst. Nach Spielen wie »Starglider 2« oder »Carrier Command« gibt es mit »Driller« endlich ein Spiel, das 3D-Grafik nicht für schnelle Action-Szenen verwendet, sondern als Grundbaustein für ein spannendes Puzzle einsetzt. Das Spielkonzept hinter Driller ist wirklich neu: Sie fahren durch eine 3D-Welt und versuchen, hinter ihren Aufbau zu kommen und ihre Geheimnisse zu lösen. Dazu gehört auch das Zeichnen von Karten und das ständige Knobeln: »Was hat sich der Erbauer dieser Welt dabei bloß gedacht?« Es gibt zwar auch einen Laser und den einen oder anderen Angreifer, doch die Action tritt bei Driller eher in den Hintergrund. Ausreichend Spannung zum Nägelkauen ergibt sich schon durch die kniffligen Puzzles und das knappe Zeitlimit.

(T. Bosch/hb)

Der Planet ist ein einziges Labyrinth
Vorsicht vor dem Verteidigungssystem

Driller

Hersteller: Incentive

Anbieter: Rushware,

Bruchweg 128-132, 4044 Kaarst 2 Preis: 69 Mark

Funktioniert mit:

Monochrom: nein
Farbe: ja
Blitter-TOS: ja

Stärken:

□ neues Spielkonzept
□ dreidimensionale Puzzles
□ deutsches Handbuch
□ komfortable Steuerung
□ Diskette nicht kopiergeschützt

Schwächen:

□ Knobeleien teilweise konfus
□ nicht sehr umfangreich

Fazit:
dreidimensionales Puzzle für Knobler und Kartenzeichner


Boris Schneider
Aus: ST-Magazin 02 / 1989, Seite 123

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