Kampfhubschrauber Gunship

Schnelle 3D-Grafik, schwere Hubschrauber, strategisches Denken: Die Flugsimulation »Gunship« setzt neue Maßstäbe.

Langsam schweben Sie an Ihr Ziel heran, ein feindliches Munitions-Lager. Ihr Radar-Schirm zeigt eine heranrasende Boden-Luft-Rakete. Schnell betätigen Sie das Radar-Stör-Gerät. Die Rakete kommt von ihrer Flugbahn ab und trifft einen nahe gelegenen Berg. Sie feuern mit ihrer computergesteuerten 30-mm-Kanone, zerstören das Ziel innerhalb von Sekunden. Ihre Mission ist erfüllt. Doch in der Freude übersehen Sie den feindlichen Hubschrauber, der wenige Kilometer entfernt aufgestiegen ist und nun mit Hitze-suchenden Raketen auf Sie schießt. Und dummerweise ist Ihr Infrarot-Ablenk-System ausgefallen...

»Gunship« von Microprose ist eine militärische Flug-Simulation. Simuliert wird ein AH-64-A-Hubschrauber, der als Schlachtschiff der Lüfte gilt. Sie können sich mit der Simulation in verschiedene Krisengebiete unserer Erde versetzen und dort unterschiedliche Missionen ausführen. Als Anfänger lohnt sich der Flug über ein amerikanisches Trainings-Gelände, denn hier schießt man nur mit Platzpatronen auf Sie. Mit steigendem Schwierigkeitsgrad können Sie dann Süd-Ost-Asien, Mittel-Amerika und den Nahen Osten besuchen. Wer es ganz gefährlich liebt, darf auch Einsätze in West-Europa fliegen — nachdem die rote Armee einmarschiert ist!

Einige grafisch ansprechende Menüs begleiten Sie durch die Flug-Vorbereitungen. Gunship speichert auf der Programm-Diskette die Daten von bis zu zehn verschiedenen Piloten. Der Computer führt darüber Buch, wie viele Missionen Sie schon geflogen sind, auf welchen Rang man Sie befördert hat und welche Orden Ihnen verliehen wurden.

Neben dem Fluggebiet bestimmen viele andere Faktoren den Schwierigkeitsgrad. So läßt sich das Flug- und Landeverhalten des Hubschraubers variieren (von sehr einfach bis sehr realistisch) und auch die Stärke und Intelligenz der gegnerischen Truppen ist veränderbar. Zu guter Letzt können Sie die Bewaffnung des Hubschraubers nach Ihren Wünschen zusammenstellen.

Den Hubschrauber steuern Sie mit einem handelsüblichen Joystick und Tastatur. Wer keinen Joystick hat, kann auch die Maus verwenden, doch die Joystick-Steuerung ist bei Gunship wesentlich angenehmer. Auf der Tastatur liegen etwa 30 verschiedene Funktionen. Damit hier nicht der Überblick verlorengeht, liegt dem Programm eine Tastatur-Schablone bei.

Während des Fluges werden Sie von verschiedenen Computersystemen unterstützt. Da gibt es zum Beispiel ein ausgefeiltes Navigations-System, bei dem Sie auf einer Landkarte lediglich Ihr Ziel mit einem Cursor markieren und dann auf einer Cockpit-Anzeige die Richtung zum Ziel ablesen. Die elektronische Landkarte zeigt auch, wo sich freundliche und feindliche Truppen befinden.

Die Waffensysteme sind computergesteuert. Ein spezieller Zielcomputer markiert automatisch feindliche (aber manchmal auch freundliche) Objekte und zeigt eine vergrößerte Video-Aufnahme auf einem kleinen Bildschirm an. Dort ist auch die Entfernung zum Ziel abzulesen.

Um die vielen Funktionen des Gunships zu verstehen und den vollen Spielspaß zu genießen, hat Microprose auf ein ausführliches englisches Handbuch Wert gelegt. Auf über 80 Seiten beschreibt der Autor detailliert die Hubschrauber-, Waffen- und Flugtechnik.

Gunship ist eine anspruchsvolle Simulation, bei der fleißig geschossen wird. Für pazifistische Naturen ist es weniger geeignet, aber auch nicht für Aclioii-Spieler, die nur wild ballern wollen. Denn es gehört viel Strategie und auch Geschick dazu, den Hubschrauber unbeschadet heimzubringen.

(Boris Schneider)

Im Visier des Gunship: ein Panzer im Schutz der Berge

Gunship

Hersteller: Micro Prose

Anbieter: Ariolasoft, Postfach, 4830 Gütersloh

Preis: etwa 80 Mark

Funktioniert mit

Monochrom: Nein

Farbe: Ja

Blitter-TOS: Nein

Stärken:

komplexe und actionreiche Hubschraubersimulation □ 3D-Grafik □ hohe Spielmotivation □ läuft von der RAM-Disk

Schwächen:

englisches Handbuch □ bedenkliche Hintergrundhandlung

Vor dem Einsatz: Ober die Bewaffnung entscheiden Sie

Boris Schneider
Aus: ST-Magazin 05 / 1988, Seite 113

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