Editorial - XTOS und 80er Jahre Serien

Ruhig ist es geworden um das Projekt, das sich eingestellter Atari-Software widmen wollte - durchaus ein löbliches Unterfangen, denn nicht jeder Programmierer ist bereit, sein Programm kostenlos Joakim Högberg mit seiner "Orphaned Projects"-Seite in die Hand zu geben. Lange dauerte es, bis als erstes "gerettetes" Programm Chagall bekannt gegeben wurde.

Auch ein neues Programm wurde in den Vertrieb genommen, das Suchprogramm "Find It".

Nun ist Find It ein schönes Programm und ein Segen für alle, die gerne alles auf eine Partition schaufeln und vor Staunen in Ohnmacht fallen, wie schön doch der eigene Computer 2,5 Millionen Dateien verwalten kann. Natürlich bietet das Programm wie auch einige französische "Kollegen" eine schön eigenwillige Oberfläche, die man einfach lieben/hassen/ignorieren muss. Ein sehr schönes Utility, bloß der Preis ist mit 25 Euro verhältnismäßig hoch.

Das pikante: Eric Reboux hat von dem Geld nach eigener Aussage nie etwas gesehen. Eine Bestellung ist zudem nur noch per Vorkasse möglich. Inzwischen lässt Reboux Find It nicht mehr über XTOS vertreiben, aber die xtos.de-Seite wurde nicht aktualisiert.

Ebenso verloren ist wohl das Geld, das einige Benutzer in die ATSF gesteckt haben. Das ist keine Kommandotruppe, die in den Krisenherden dieser Welt für Frieden und Ordnung sorgt, sondern die Atari TOS Software Foundation.

Diese ist jetzt wohl auch Geschichte und wird wie das Wunderauto K.I.T.T. am Ende des Abspanns in die Wüste geschickt. Schade um ein Projekt, das sogar bei Slashdot erwähnt wurde, was nicht vielen Atari-Nachrichten gelingt.

Und im Hintergrund schickt ein nerviger Dixie-Song dem XTOS ein "Good bye Cowboy" hinterher.

Das Ende naht

Good bye heisst es in der nächsten Ausgabe auch endgültig für die st-computer. Eine Verabschiedung an dieser Stelle wäre etwas verfrüht, aber eines kann ich Ihnen schon versichern: es wird keine Tipps für den Umstieg geben!


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 12 / 2003, Seite

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