Die Qualifikation zur EM ist fast vorbei, Atarianer kicken am Computer mit.
Emlyn Hughes ist ein englischer Fußballspieler. Als Audiogenic eine deutsche Version veröffentlichten, wurde aber kein deutscher Spieler verpflichtet. Ob dies der Grund dafür war, das International Soccer im Vergleich zu Kick Off, Sensible Soccer und Microprose Soccer relativ wenig bekannt ist, sei dahingestellt. Das Spiel startete auf dem C64 als grafische Kopie des Commodore-Klassikers International Soccer. Die Möglichkeiten wurden natürlich erheblich erweitert.
Die Atari ST-Version hat natürlich erheblich bessere Grafiken. Aus der Seitenansicht wird fröhlich auf die beiden Tore gebolzt. Beim Regelwerk wurde das alte Vorbild zum Glück überflügelt: Abstoß, Eckball, Freistoß und Elfmeter gibt es.
Die Steuerung ist relativ einfach. Mit der Feuertaste wird geschossen, je länger sie festgehalten wird, desto stärker der Schuss. Die Richtung, die man drückt, sobald der Feuerknopf losgelassen wird, spielt ebenfalls eine Rolle. So sind dann auch Querpässe, Hoch- und Flachschüsse möglich. Die Steuerung erlaubt sogar Hakentricks und Kopfbälle.
Wer vom einfachen Spiel genug hat, kann auch eine Saison im Liga- oder Pokal-Modus spielen. Die Liga besteht immer aus acht Teams, der Computer übernimmt davon diejenigen, bei denen kein menschlicher Spieler mitspielt. Die Teamnamen sind änderbar und ein Spielstand lässt sich abspeichern. Die Stärke der Mannschaften kann festgelegt werden.
Kleine Besonderheit: es können auch zwei Spieler kooperativ in einem Team spielen. Dann muss jeder Spieler aber während des Spiels immer nur einen Spieler steuern - die anderen werden vom Computer gesteuert.
Im Vergleich zu den anderen Fußballspielen geht es bei Emlyn Hughes gemächlicher zu. Das Spiel ist kein Action-Fußball, allerdings auch keine Krücke, wie etwa „Bodo Illgners Super Soccer“.
Einer der ST-Spieleklassiker und gleichzeitig eines der besten Lynx-Spiele: Nagetiere auf Abwegen.
Als Psygnosis 1990 Lemmings vorstellte, war es einer der ersten Titel der Firma, der nicht übermäßig auf schicke Grafik setzte. In Lemmings geht es um die niedlichen Lemminge. Diese haben in der freien Natur die Angewohnheit, sich in Massen über die Klippe zu stürzen, sobald zu viele von ihnen vorhanden sind und das Futter knapp wird. Wie die Lemminge nun genau herausfinden, wer Selbstmord begehen soll und wer nicht, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall stürzt sich immer nur ein Teil ins Verderben.
In Lemmings müssen diese Tierchen nun gerettet werden. Leider sind sie extrem dumm und würden ohne mit dem Näschen zu zucken in einen Abgrund laufen. Glücklicherweise gehorchen sie jedoch Befehlen. Durch die Kombination der verschiedenen Befehle können fast alle Lemminge zum sicheren Ausgang gebracht werden.
Am Anfang von jedem Level gibt es eine Übersicht. Dabei kann man sich schon einmal Gedanken machen, wie die Lemminge sicher zum Ausgang kommen. Von den Aktionen gibt es nur eine begrenzte Zahl. An ihnen ist eigentlich auch fast immer erkennbar, welche Befehle notwendig sind. Ein Lemming nach dem anderen ploppt nach kurzer Zeit heraus. Eine bestimmte Prozentzahl muss in einer bestimmten Zeit gerettet werden.
Es gibt Aktionen wie Graben, Stopper oder Regenschirm (sanftes Abgleiten aus der Tiefe). Tödlicher Knalleffekt: auf Befehl explodieren auch alle Lemminge.
Im Spiel gibt es auch einen Zweispieler-Modus, der mit Splitscreen arbeitet. Beide Spieler versuchen so viele Lemminge wie möglich in den eigenen Ausgang zu retten. Dabei dürfen auch die Tiere des Gegners umgeleitet oder sogar in den sicheren Tod gelenkt werden.
Die Grafik besteht aus sehr nett animierten Lemmingen und guter, aber nicht berauschender Level-Grafik. Musikalisch werden diverse schräge Melodien gespielt, von Mozart bis zu Werbejingeln.
Es gibt für Lemmings nicht nur Erweiterungen, sondern auch einen Nachfolger und diverse Clone („Humans/Evo Dino Dude“, „Krusty’s Fun House“).
Die Redaktion der st-computer und der IDG Verlag stellen klar, das sie mit dieser Rubrik keinesfalls zum Raubkopieren aufrufen wollen.