Lange ist es her, dass wir einen ausführlichen Bericht über Aniplayer - die Referenz in Sachen Multimedia - veröffentlicht haben. In regelmäßigen Abständen versorgt uns der französische Programmierer Didier Mequignon mit neuen Versionen, um das Programm komfortabler zu gestalten und dem Stand der Technik anzupassen.
Lange ist es her, dass wir einen ausführlichen Bericht über Aniplayer - die Referenz in Sachen Multimedia - veröffentlicht haben. In regelmäßigen Abständen versorgt uns der französische Programmierer Didier Mequignon mit neuen Versionen, um das Programm komfortabler zu gestalten und dem Stand der Technik anzupassen.
Die größte Neuerung nach der Unterstützung von MP3-Dateien war die Playlist. Diese zunächst rudimentäre Funktion wurde im Laufe der Zeit reichlich erweitert, sodass dem Benutzer heute fast keine Wünsche mehr übrig bleiben dürften. Neben Zufallswiedergabe, Introfunktion, Drag & Drop, Spielzeitanzeige oder frei wählbarem Zeichensatz übernimmt Aniplayer automatisch die Songinformationen wie z.B. Titel und Interpret von MP3-Dateien für die Listeneinträge. Als besonders angenehm erweist sich die Option, von der Festplatte gelöschte Dateien, die in einer Playlist aufgeführt sind, automatisch zu überspringen.
Das anfänglich etwas altmodische Benutzerinterface wurde im Laufe der Zeit vollständig modernisiert. Nach dem Einbau von erweiterten MagiC-Objekten wurden alle Dialoge in Fenstern verfrachtet, sodass die Wiedergabe von Dateien nicht mehr blockiert wird. Sogar Kontextmenüs wurden als Fenster implementiert: Bei einem Rechtsklick auf das Player- oder Playlist-Fenster werden Animationen nicht unterbrochen und spielen ungestört weiter.
Als kleines Zückerchen kann seit der neusten Version ein Bild als Hintergrundmuster für die Fensterhintergründe des Players und der Playlist eingesetzt werden.
Als Atari-Programm hat es Aniplayer nicht ganz leicht, mit modernen, rechenintensiven Video- oder Audio-Codecs (Komprimier-Algorithmen) mitzuhalten. Im Audio-Bereich ist man mit dem MP3-Format zwar gut versorgt, doch was den Video-Bereich angeht, so sieht die Lage ganz anders aus. Mit steigenden Prozessorleistungen anderer Plattformen erschienen in letzter Zeit immer rechenintensivere Videoformate. Zwar unterstützt Aniplayer in der aktuellen Version das DivX-Format und MPEG2 mit Ton, doch ist keine noch so schnelle TOS-kompatible Maschine in der Lage, solche Dateien in voller Größe flüssig abzuspielen. Bei anderen Formaten wie QuickTime 4 oder 5, Real Video oder WindowsMedia kommt das Problem hinzu, dass diese Codecs urheberrechtlich geschützt sind und nur durch teure Lizenzgebühren in Aniplayer integriert werden könnten.
Um das Leistungsproblem zu mindern hat der Programmautor eine Sparversion für MPEG-Wiedergabe eingebaut. Durch Überspringen diverser Daten kann bei kleinerer Bildgröße ein MPEG-Movie auf schnelleren Maschinen ruckelfrei abgespielt werden.
Eine der wichtigsten Neuerungen der Version 2.16 war die Implementierung des MP3-Exports. Dazu nutzt Aniplayer die unter Open Source erhältliche Lame-Library, die an das Shared Library (SLB) Format von MagiC angepasst wurde. Neben MagiC bieten auch MiNT ab Version 1.15.3 oder MetaDOS ab Version 2.74 die benötigten Systemfunktionen, um die Library nutzen zu können. Ferner wird eine FPU für den Betrieb des MP3-Exports vorausgesetzt. Bei der Codierung von MP3-Dateien ist viel Geduld angesagt, da die komplexen Kodier-Algorithmen extrem viel Rechenzeit benötigen.
Ein anderes interessantes Feature ist der Export der Tonspur von MPEG-Videos ins MP2-Format. Dafür ist weder Library noch FPU nötig, zudem ist der Rechenaufwand erheblich kleiner.
Die größte Neuerung der neusten Version ist die Möglichkeit, Bilder in alle möglichen Varianten des JPEG Formats -darunter auch das Progressiv-Formal -zu laden und zu speichern. Dafür nutzt Aniplayer wie schon beim MP3-Export oder bei der DivX-Wiedergabe eine Library im SLB-Format. Die Systemvoraussetzungen entsprechen denjenigen der anderen zwei Funktionsbibliotheken - mit dem Unterschied, dass hier keine FPU zwingend vorausgesetzt wird.
In der Version 2.1 3 wurde das GEMScript-Protokoll implementiert. Hiermit können andere Applikationen oder Benutzer mit Hilfe eines Skriptinterpreters wie z.B. dem ASH-Scripter den Multimedia-Player in weiten Teilen fernsteuern. Erfreulicherweise liegen dem Programm über 20 Skripte bei, sodass man ziemlich schnell einen Überblick gewinnt, was mit GEMScript alles angestellt werden kann.
Aniplayer ist seinem Ruf als Multitalent treu geblieben und ermöglicht allen Atari-Anwendern, in Sachen Bild und Ton weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben - immer im Rahmen der Leistung der 68k-Prozessoren.
jf.omnis.ch/aniplayer.shtml perso.wanadoo.fr/didierm