Stewart 1.05

Die Freeware-Welle im Atari-Markt rollt ungebrochen weiter. Nun hat auch John McLoud seine ehemaligen Shareware-Programme frei gegeben. Wir stellen Ihnen an dieser Stelle Stewart genauer vor.

Stewart erweitert MagiC um die verschiedensten Möglichkeiten. Ein komfortabler Voreinstellungsdialog hält alle Leistungen parat.

Stewart ersetzt das MagiC-Logo um eine farbige Variante, setzt Menüs grau und hält auch gleich die richtige Desktop-Uhr parat.

MagiC noch schöner

MagiC ist an sich schon ein recht komfortables Betriebssystem. Es gibt allerdings nichts, was nicht noch irgendwie verbesserungswürdig wäre. Das hat sich auch John McLoud gedacht, als er vor einigen Jahren die Betriebssystemerweiterung Stewart entwickelt hat, die das beliebte Multitasking-OS um einige Features erweitert. Zwar ist die letzte offizielle Version 1.05 aus dem Jahr 1997, da das Programm jedoch nun als Freeware sicherlich viele neue Freunde finden wird, stellen wir es Ihnen an dieser Stelle nochmals vor.

Was ist's?

Stewart erweitert MagiC um einige Funktionen, die in erster Linie vom Apple Macintosh her bekannt sind. Einige dieser Features sind schon von anderen Systemerweiterungen bekannt, andere haben seit der Veröffentlichung im Winter 1997 bereits in neue MagiC-Versionen standardmäßig Einzug gehalten. Trotzdem ist eine derart vollständige Erweiterung von nützlichen und optisch ansprechenden Leistungen immer noch einzigartig.

Was braucht's?

MagiC läuft auf jedem Rechner, auf dem auch MagiC seinen Dienst tut. Voraussetzung ist MagiC ab der Version 3.x. Wir testeten die Betriebssystemerweiterung auf einem Milan 040, einem Falcon 030 und einem Macintosh G4, wobei wir jeweils MagiC in der Version 6.1 x benutzten.

Alle seine Fähigkeiten nutzen kann Stewart ab einer Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten in mindestens 16 Farben.

Wie kommt's rein?

Die Installation von Stewart ist denkbar einfach und orientiert sich an den bekannten Systemerweiterungen. Wenn Sie das Programm permanent benutzen möchten (was sich anbietet), so sollten Sie Stewart mitsamt seiner Ressource-Datei in den START-Ordner von MagiC kopieren. Ab dem nächsten Systemstart steht das Programm dann bereit.

Während die Bootphase sich auf einem schnellen Rechner nicht merkbar verlängert, bleibt z.B. ein Falcon 030 bei Hochfahren ca. 2 Sekunden länger zur Initialisierung der neuen Erweiterung stehen. Aber keine Sorge: der Rechner ist nicht etwa abgestürzt, sondern setzt das Booten fort.

Nach dem ersten Hochfahren sollten Sie Stewart registrieren, damit sich das Programm nicht nach einiger Zeit selbst beendet. Dies erreichen Sie, indem Sie in die Menüleiste bei gedrückter [Alternate]- und [Shift]-Taste klicken. Nun öffnet sich ein Dialog, in dem Sie die freien Registrierungsdaten eintragen, die Sie zusammen mit dem Programm entweder auf der Homepage des Autors [1] oder auf unserer aktuellen Spezialdis-kette finden.

Was kann's?

Nach der Installation von Stewart sollten Sie einmal ein Fenster öffnen. Nun sehen Sie die erste Auswirkung von Stewart: das Fenster öffnet sich aus einer sich drehenden Spinbox heraus, die die Atari-typischen Grow- und Shrinkboxen durch diese elegantere Variante ersetzen.

Wer unter MagiCMac oder einer älteren MagiC-Version arbeitet, wird aus-, serdem registrieren, dass die Menüleiste nun elegant in grau erscheint. Auch ältere Programme stellen ihre Menüs nun mit "Nicelines", also mit optisch schöneren Trennlinien, dar. Auf Wunsch können die Texte in den Menüs mit einem 3D-Effekt dargestellt werden.

Ein unpolitisch motivierter Blick nach rechts außen lässt den Anwender außerdem auf ein zweifarbiges MagiC-Logo blicken, unter dem sich wie gewohnt die laufenden Tasks befinden. Wer auf das Logo verzichten will, kann es auch gänzlich abschalten. Individualisten können das Logo mittels eine Ressource-Editors auch durch ein eigenes Bildchen ersetzen.

Gleich daneben hat Stewart eine neue Menüleistenuhr eingetragen, die selbstverständlich mit dem grauen Menühintergrund zurecht kommt.

Wie geht's?

Wird bei gehaltener [Alternate]-Taste in die Menüleiste geklickt, so öffnet sich der (leider modale) Konfigurationsdialog von Stewart. Alle genannten Leistungen lassen sich hier zu- bzw. abschalten. Außerdem lässt sich festlegen, welche Farbe in invertierten Menüs benutzt werden sollen. Die Einstellung erfolgt nach der RGB-Skala.

Sehr vielfältig konfigurierbar ist auch die Menüleistenuhr. Diese kann ganz normal im Standardformat (also mit Ziffern) oder als Text ausgegeben werden. Bei der Textausgabe kann auch, auf eine Dialekt-Variante zurück gegriffen werden: statt "Viertel vor Vier" heißt es dann "Dreiviertel Vier".

Von der Leistung des Rechners hängt die Einstellung der Spinboxen ab. Festgelegt werden kann die Anzahl der sich drehenden Boxen sowie die Drehdauer. Auf einem schnellen G4-Rechner können die Spinboxen schon einmal so schnell sein, dass sie gar nicht auffallen. Hier hilft es, wenn z.B. die Dauer auf 1 Sekunde gesetzt wird. Auf einem Falcon 030 macht sich dagegen die Standardeinstellung gut.

Wie sicher läuft's?

Eine kritische Frage bei Systemerweiterungen, die ja immer zu einem gewissen Grad einen "Hack" darstellen, ist ihre Stabilität. Während unseres mehrwöchigen Test konnten wir auf keinem unserer Systeme eine Beeinträchtigung der Betriebssicherheit feststellen.

Wie ist's?

Stewart ist eines dieser wunderschönen Programme, die niemand wirklich braucht, die aber das Leben unter MagiC noch schöner machen. Wer bisher kein Geld für die Verschönerung des Systems ausgeben wollte (obwohl 10 DMein wirklich lächerlicher Preis waren), der sollte nun guten Mutes zugreifen. Wir möchten Stewart jedenfalls auf unseren MagiC-Rechnern nicht mehr missen und wünschten, wir hätten es uns schon vorher einmal angeschaut.

http://www.the-mclouds.de/software.html


Thomas Raukamp
Aus: ST-Computer 07 / 2001, Seite 52

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