iFusion: Fusionswelle im Internet-Lager

Lange mussten IConnect- und Draconis-Fans neidisch auf die große Auswahl an STinG-Clients schielen.

Ein großer Nachteil der Atari-Internet-Software war stets die Anzahl der verschiedenen Verbindungsprogramme. STinG/STiK, Draconis, IConnect und MiNTNet sind wohl die bekanntesten. Da die Systeme untereinander zwar ähnlich aber nicht kompatibel sind, lassen sich z.B. Draconis-Clients nicht unter MiNTNet verwenden und umgekehrt. Da wohl kaum davon auszugehen ist, dass eines der Verbindungsprogramme die anderen völlig verdrängt, werden Gateways benötigt, die eine Brücke zwischen den verschiedenen Standards schlagen. Seit längerem können MiNTNet-Benutzer mit GlueSTiK einen Großteil der STiK-/ STinG-Clients nutzen.

iFusion

Das Auto-Ordner-Programm iFusion ist nun ein solches Gateway-Programm. Es ermöglicht den Benutzern von Draconis und IConnect den Zugang zu der Fülle an STinG-Clients.

Installation

Selbst das Kopieren des Programms in den Auto-Ordner wird durch das Setup-Programm abgenommen. Das iFusion-Programm sollte nur nach DRACONLD bzw. SOCKETS gestartet werden, was aber meistens der Fall sein sollte.

STinG-Clients

Laut Anleitung wurde iFusion mit folgenden Programmen erfolgreich getestet: aFTP, aMail, AtarIRC, CAB.OVL, FTP, FTP Server, Infitra, MyMail, Newsie, TelStar, TelVT 102 und WebLight 99.

Client-Test

Für den Test wurden zwei STinG-Clients herausgepickt, zum einen aFTP und zum anderen das CAB.OVL von Dan Ackerman. Beide funktionierten auf Anhieb. aFTP stellte erfolgreich die Verbindung zum FTP-Server her und lief stabil. CAB unter Draconis zu betreiben macht zwar nicht allzuviel Sinn, aber geklappt hat es - für Atari-Webmaster, die ihre Seiten online mit beiden Atari-Browsern testen möchten, ist dies sicherlich eine gute Sache.

Rätselhaftes

Ausgerechnet die vierseitige Anleitung warf ein Rätsel auf. So wird in der gedruckten Version unter den Systemvoraussetzungen nur Draconis ab vl.6 genannt, während im Hypertext auch MagiC ab 3.x vorausgesetzt wird. Ein Test von iFusion unter Single-TOS verlief jedenfalls nicht erfolgreich.

Fazit

Sollte iFusion tatsächlich nur unter MagiC laufen, wäre dies ein großer Kritikpunkt, denn es ist nicht einzusehen, warum nur MagiC-Besitzer in den Genuss der STinG-Anwendungen kommen sollen. Technische Gründe sollten jedenfalls nicht gegen eine Lauffähigkeit unter den anderen Betriebssystemen sprechen. Falls aber iFusion doch noch an TOS/MiNT angepasst wird bzw. die Anleitung genauer auf diese Systeme eingeht, kann man iFusion allen empfehlen, die sich an der geringen Client-Auswahl unter Dra-conis/IConnect stören. Die neugeschaffene Auswahlmöglichkeit unter den Clients wird man schon bald schätzen lernen. A

M.u.C.S. Media; Gustav-Adolf-Straße 11, D-30167 Hannover, www.atari-soft.de


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 10 / 2000, Seite 29

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