Xairon - der aktuelle Terminplaner

Den Tag im Griff

Besonders in den letzten Monaten hören wir wieder mehr von Programmen, die es schon einige Jahre auf dem Atari gibt und die nun endlich weiterentwickelt werden. Zu diesen Programmen zählt auch der Terminplaner XAIRON, der vor kurzem in der Version 1.11 veröffentlicht wurde.

Über XAIRON

XAIRON konnte sich in den letzten Jahren einen hohen Wert in der Beliebtheitsskala der täglich einzusetzenden Programme auf dem Atari erarbeiten. Parallel wurde eine Version für Windows-PCs entwickelt. Das Programm ist im Internet erhältlich. Die aktuelle Version fand sich auch auf der stc-Spezialdiskette der Ausgabe 06-07/2000.

XAIRON wird als Shareware vertrieben. Die nicht registrierte Version darf für 4 Wochen praktisch ohne Einschränkung getestet werden. Sagt Ihnen das Programm zu, so wird eine Gebühr in Höhe von DM 25.- fällig. Die Terminverwaltung sollte auf jedem Atari-Computer ab 1 MB RAM und allen Kompatiblen ihren Dienst verrichten. Das Hauptprogramm ist lediglich 356 KB groß. Wir testeten XAIRON auf einem Apple Macintosh G4 unter MagiCMac 6.10 und NVDI 5.03.

Das Standardarchiv enthält XAIRON als Accessory, was das Programm natürlich jederzeit erreichbar macht und auch auf Singletasking-Rechnern einen Aufruf neben anderen Applikationen ermöglicht. Ein einfaches Umbenennen in XAIRON.APP verwandelt den Planer jedoch in ein startbares Programm, was sich unter Multitasking-Umgebungen anbietet. Natürlich lässt es sich so auch als Autostart-Applikation unter MagiC und N.AES anmelden.

Installation

Entsprechend einfach ist die Installation des Programms: Das Archiv kann auf der Partition Ihrer Wahl entpackt werden. Benennen Sie das Accessory in eine Applikation um, können Sie diese sofort danach starten. Wenn Sie XAIRON als ACC weiterverwenden möchten, sollten Sie darauf achten, dass Sie neben dem eigentlichen ACC auch die dazugehörige Ressource-Datei mit auf das Wurzelverzeichnis Ihrer Bootpartition kopieren. Ergänzende Hinweise zur Installation beinhaltet übrigens die sehr gelungene Online-Dokumentation, in die Sie auf jeden Fall den einen oder anderen Blick werfen sollten.

Grundsätzliches

XAIRON listet Termineintrage grundsätzlich auf drei verfügbare Arten auf: im Kalendermodus, im Tagebuchmodus oder in der Monatsübersicht. Nach dem ersten Programmstart steht der Tagebuchmodus bereit, der den eigentlichen Eingabemodus darstellt. Hier werden also sämtliche Ergänzungen und Veränderungen an den eigenen Terminen vorgenommen. Diese werden wie in-einem Tagebuch säuberlich untereinander verwaltet, wobei die das aktuelle Datum enthält, an dem ein Eintrag gemacht werden soll. Genau darunter befindet sich die Eingabezeile. Haben Sie einen Eintrag mit Return abgeschlossen, wird er in das Termintagebuch übernommen. Zwischen den verschiedenen Monaten und deren Tagen schalten Sie mittels eines kleinen Kalenders um, der sich in der rechten unteren Ecke des GEM-Fensters befindet und der vollständig mit der Maus bedienbar ist. Der aktuelle Tag wird im Arbeitsfenster stets farblich hervorgehoben, damit die anstehenden Termine sofort ins Auge fallen. Auch Sonn- und Feiertage werden farblich hervorgehoben. Das Ändern von Terminen ist ebenso einfach wie die Eingabe von Daten: Mit der Maus setzt der Anwender den Listenzeiger. Ein nachfolgendes Betätigen der Return-Taste kopiert den Termineintrag in die Eingabezeile, wo er editiert werden kann.

Der Kalendermodus. Der Kalendermodus ermöglicht Ihnen einen schnellen Überblick über die Menge der Termine, die noch vor Ihnen liegen. Dazu bedient sich XAIRON einer kleinen „Füllstandsanzeige“, die neben dem Datum eingetragen wird. Je höher der Balken wächst, umso mehr’ Termine warten an diesem (verdrießlichen) Tag auf Sie. Zwischen den Tagen springen Sie mit den Cursortasten umher. Natürlich können Sie die Einträge auch mit der Maus anwählen, wobei ein Rechtsklick die zum Tag passende Terminübersicht im Tagebuchmodus öffnet.

Monatsübersicht

Wer in erster Linie die Termine im laufenden Monat im Blick behalten will, dem steht die Monatsübersicht zur Verfügung, in der wie in einem Monatskalender eine Kurzübersicht der für die verschiedenen Wochentage eingetragenen Termine angezeigt wird. Per Mausklick auf ein Datum wird wiederum in den entsprechenden Tag des Tagebuchmodus gewechselt. Klickt man hingegen gezielt auf einen Eintrag, so wird dieser gleich zwecks Editierung in die Eingabezeile übernommen.

Aus der Monatsübersicht heraus kann die Monatstabelle auch ausgedruckt werden. Dafür kann der Anwender zwischen einem reinen ASCII-Druck unter dem Druck über ein installiertes GDOS wählen. Außerdem kann die Liste in den Formaten ASCII und 1st Word Plus zur Weiterverarbeitung in anderen Programmen exportiert werden.

Pop!

Zwischen den einzelnen Arbeitsmodi können Sie mittels der Funktionstasten wechseln. Alternativ bietet sich auch die Anwahl des gewünschten Modus mittels der Iconleiste, die allen drei Modi gemein ist. Angezeigt werden außerdem die Kalenderfensternummer (zwischen bis zu vier unabhängigen Terminkalendern kann hier problemlos gewechselt werden) und der Pfad des geladenen Kalenders.

Klickt der Anwender mit der rechten Maustaste (oder eben Alt und Klick unter MagiCMac) in einen Terminkalender klickt, öffnet sich ein Popup-Menü, das weitere Funktionen bereithält. So können auf diese Weise bestimmte Termine automatisch wiederholt (z.B. wöchentliche Trainingseinheiten etc.), ein Eintrag kann mit einem Alarm oder mit einer bestimmten Priorität versehen werden. Praktisch ist auch die Funktion zum Sperren bestimmter Tage, wenn diese z.B. schon randvoll gefüllt sind und ein „Termin-Super-GAU“ vermieden werden soll. Mindestens ebenso wichtig ist natürlich, dass die Konfigurationsdialoge über dieses Popup-Menü erreichbar sind. Etwas schade ist einzig, das die Funktionen nicht alternativ auch über Menüeinträge erreichbar sind, wie es für GEM-Applikationen eigentlich normal ist - aber hier wurde wohl der Verwendung als ACC Tribut gezollt. Zu überlegen ist trotzdem, ob die Menüs nicht zumindest innerhalb des Arbeitsfensters existieren sollten, wie dies z.B. bei Luna der Fall ist.

Ferien- und Feiertage

... sind immer noch meine liebsten. Der aktuellen XAIRON-Distribution liegt ein Ferien- und Feiertagsverzeichnis für das Jahr 2000 bei. Das Verzeichnis für das jeweils nächste Jahr findet sich auf der Homepage der Entwickler (siehe unten).

Nettes am Rande

Wer länger als eine Stunde mit XAIRON arbeitet, wird durch eine kurz erscheinende Alertbox aus seinen Gedanken gerissen, die mitteilt, dass man nun reif für eine Pause oder ein paar gymnastische Übungen ist. Es sind eben auch diese kleinen Details, die ein Programm freundlich erscheinen lassen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch, dass XAIRON-Tagebücher auch in die Terminverwaltung des Atari Portfolio eingelesen werden können. Allerdings sollten Sie bedenken, dass der Portfolio doch sehr begrenzte Mittel bereitstellt und bei großen Termindateien oft überfordert ist und eventuell Fehlermeldungen produziert. Wer sich mit der Terminverwaltung des Portfolio auskennt, wird übrigens auch mit XAIRON schnell zurechtkommen. Der grundsätzliche Aufbau ist sehr ähnlich.

Fazit

XAIRON ist ein Tool, mit dem man sich gern täglich beschäftigt und das ein schnelles und unkompliziertes Arbeiten ermöglicht - genauso sollte eine Terminverwaltung eben sein. Bedenkt man die günstige Shareware-Gebühr sei dieses Programm jedem Atari-Anwender, der täglich mit seinem Rechner arbeitet, wärmstens ans Herz gelegt.

Durch die parallele Entwicklung für die Windows-Plattform scheint zumindest die rudimentäre Programmpflege noch einige Zeit gesichert zu sein. Etwas schade ist, dass die für Windows erhältliche datenkompatible Adressdatenbank „Addy“ nicht für Atari-Systeme umgesetzt wurde. Dies tut aber der Leistungsfähigkeit von XAIRON aber keinen Abbruch.

Christian Hellmanzik, http://www.xairon.de


Thomas Raukamp
Aus: ST-Computer 08 / 2000, Seite 48

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