Im Jahre 1989 brachte Atari den ersten tragbaren Computer der ST-Serie auf den Markt, und nicht nur für Bühnenmusiker ging ein Traum in Erfüllung: ST-Software konnte portabel eingesetzt werden.
Leider kam die Stacy ab Werk ohne Akkupack auf den Markt und war so immer auf das Vorhandensein einer 220V-Steck-dose samt externem Netzteil angewiesen. Ausgestattet war die Stacy entweder mit 1, 2 oder 4 MB Speicher, einem 720 KB Diskettenlaufwerk und einer SCSI Festplatte mit entweder 20 oder 40 MB Kapazität. Als TOS Version war das TOS 1.04 eingebaut; über eine Akku-gepufferte Hardware-Echtzeituhr (MegaST kompatibel) verfügte die Stacy ebenfalls, das Display war Hintergrund-beleuchtet mit einer Auflösung von 640x400 Pixeln. Bei eingestecktem Farbmonitor war das Display abgeschaltet.
Der Prototyp der Stacy sah noch etwas anders aus, als er das erste Mal auf einer Messe am Atari-Stand zu sehen war.
Die Abbildung zeigt das leere Gehäuse einer Stacy und einer bereits verkleinertem MegaST Platine mit LC-Display Ansteuerungseinheit, basierend auf dem SHADOW-Chip und dem dazugehörigen 32 Kilobyte großen Ramchip.
Im nun kommenden Teil widmen wir uns dem Innenleben der Stacy und ihren Aufrüstmöglichkeiten:
(Siehe Motherboard-Foto auf der nächsten Seite)
Falls die +5V Spannungsversorgung nach dem Einbau einer CPU Beschleunigerkarte (ICD Adspeed paßt problemlos, bei einer Turbo 16 V2 muß das oben darüberliegende Netzteil geändert werden, weil die rechte Stiftleiste im Weg liegt) in die Knie geht, sollte man die Spannungsversorgung des Diskettenlaufwerkes auftrennen (rote Ader) und die +5V aus den +12V (blaue Ader) über einen 78S05 Festspannungsregler (5V, 2A) einspeisen - das reicht schon für einen sicheren Betrieb aus.
Der Anschluß einer externen Festplatte an der STACY bei gleichzeitigem Betrieb der internen Festplatte (innerhalb des STACY Gehäuses).
Also: Ab Werk ist die interne Festplatte immer auf ACSI 1D0 eingestellt! Will man also eine oder mehrere Geräte extern betreiben (wobei es egal ist, ob das oder die externen Geräte nun Festplatten, CD-ROM, Wechselplatten oder sonst was sind!), darf die ACSI ID 0 nur von der internen Festplatte belegt sein, die übrigen Gerätenummern von 1-7 können Sie dann nach Belieben selbst vergeben.
Soll jedoch von einem externen Gerät gebootet werden, so muß die ACSI ID der internen Festplatte verstellt werden, hierzu muß ausschließlich die Stellung der DIP-Schalter auf der Hostadapterplatine (welche sich unmittelbar seitlich an der Festplatte befindet) verstellt (geändert) werden, um eine andere Geräte-ID zwischen Null und DREI zu bekommen. Zu guter Letzt muß dem jeweiligen Festplattentreiber noch angegeben werden, von welchen Laufwerk nach dem nächsten Reset gebootet werden soll, dies geht am einfachsten mit der aktuellen Version von HDDRIVER (Autor ist Uwe Seimet). (Siehe Tabelle 1).
Eine größere Festplatte einzubauen ist eigentlich kein Problem. Es muß nur darauf geachtet werden, daß die neue Festplatte sich auf SCSI IDO einstellen läßt und die Paritätsprüfung sowie das Feature Initiator Identification muß abschaltbar sein. Das wichtigste, die 3,5-Zoll-Festplatte darf nur 1 Zoll (25.4mm) hoch sein (von den Abmessungen). Ein RS232 Beschleuniger ist normal kein Problem, da in der STACY wie im normalen ST ein MFP-Chip in DIL-Ausführung seinen Dienst tut (lediglich aus Stromspargründen hier ab und zu in HCMOS Ausführung)!
Tabelle 1: Geräteadressen
Dipl | Dip2 | Dip3 | Dip-Schalter auf dem Hostadapter |
---|---|---|---|
on | on | on | nur ACSI-Unit 0 (Defaulteinstellung Atari) |
off | on | on | ACSl-Unit 0 für die interne Festplatte |
off | off | on | ACSI-Unit 1 für die interne Festplatte |
off | on | off | ACSI-Unit 2 für die interne Festplatte |
off | off | off | ACSI-Unit 3 für die interne Festplatte |
Eine Speichererweiterung für die Stacy ist eigentlich kein Problem. Die 1-MB-Version wird am einfachsten mit einer 4 MB Speichererweiterung versehen, da sich die 1-MB-Platine nicht vernünftig aufrüsten läßt. Bei einer STACY2 (also mit 2 MB ab Werk) reicht es, die Blechklappe auf der Unterseite zu entfernen und zwei flache SIPP-Module einzustecken; danach noch die Blechklappe wieder einsetzen und die Stacy verfügt über 4 MB Hauptspeicher. Eine STACY4 kann nicht erweitert werden, da der Chipsatz nur 4 MB adressieren kann, und eine Magnum Speicherkarte paßt aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht in eine Stacy. Oberhalb der CPU sitzt ja bekanntermaßen das interne Schaltnetzteil, welches auch die Versorgungsspannungen für das LC-Display erzeugt; im allerletzten Fall kann man dieses interne Schaltnetzteil in das ungenutzte Batteriefach versetzen und mittels Flachbandkabel mit den Stiftleisten auf der Hauptplatine wieder verbinden.
Alternativ kann man auch den vorhandenen Hauptspeicher deaktivieren und lötet ein 4 MB PS/2 S1M Modul ein, das geht dann so:
Die alten, also vorhandenen Speicherbausteine am besten komplett auslöten. Dann wird auch die Belastung des Netzteiles geringer. Ach ja, einen Schaltplan zum Computer sollte man schon haben, da diese Speichererweiterung gelötet wird und knapp 160 Lötstellen anfallen! Entweder das PS/2 SIMM direkt mit Fädeldraht mit der Hauptplatine verbinden oder einen PS/2 Sockel benutzen, dann muß der Sockel mechanisch befestigt werden und nicht das PS/2 SIMM!
Es können nur PS/2 SIMM Module verwendet werden, die die Betriebsart Fast Page Mode (FPM) beherrschen, neuere Speichermodule, die die Bezeichnung EDO tragen, sind für eine Speichererweiterung des Atari Computers absolut ungeeignet.
Die Pinbezeichnung MPO, MP1, MP2, MP3 gibt es nur bei PS/2 SIMM Modulen mit Paritybausteinen, diese sind etwas teurer und werden im Atari ST nicht benötigt.
DQ 0 bis DQ 7 sind /CAS 0 DQ 8 bis DQ15 sind /CAS 1 DQ16 bis DQ23 sind /CAS 2 DQ24 bis DQ31 sind /CAS 3
DQ 0 bis DQ15 sind /RASO und /RAS1 (nur bei doppelseitigen Modulen)
DQ16 bis DQ31 sind /RAS2 und /RAS3 (nur bei doppelseitigen Modulen)
Bei diesen Bezeichnungen muß dann nach untenstehender Tabelle verlötet werden:
PS/2 | SIMM | Atari ST |
---|---|---|
RAS 0 | RAS | 0 |
RAS 2 | RAS | 1 |
CAS 0 | CAS | OL |
CAS 1 | CAS | OH |
CAS 2 | CAS | 1L |
CAS 3 | CAS | 1H |
DQ 0+DQ16 | Data 0 | |
DQ 1+DQ17 | Data 1 | |
DQ15+DQ31 | Data 15 | |
AO | MAD 0 | |
Al | MAD 1 | |
: | : | |
A9 | MAD 9 |
DPI, DP2, DP3 und DP4 werden über einen IKohm Widerstand auf +5 Volt gelegt.
WE WE (Write Enable)
Vcc Vcc (+5 Volt)
GND (Gnd) GND (Gnd)
Die Presence Detect Pins am PS/2 SIM-Modul
8M*32, x36, x40
(ECC-Optimized-SIMM)
Dann ist Pin 48 (/ECC) auch auf Vss Pegel.
Die Pinbelegung von PS/2 SIMM Modulen
---------------------------------------
| 72 pin SIMM |
| _ |
--|||||||||||||||/ \||||||||||||||||---
1 36 37 72
72 pin Fast Page Mode SIMM 256k/512k/lM/2M/4M/8M x 32/36 bit pin assignment|pin assignment|pin assignment|pin assignment
1 Gnd 119 A10 137 MP1 155 DQ11 2 DQ0 120 DQ4 138 MP3 156 DQ27 3 DQ16 121 DQ20 | 39 Gnd 157 DQ12 4 DQ1 1 22 DQ5 140 /CAS0 |58 DQ28 5 DQ17 123 DQ21 |41 /CAS2 159 Vcc 6 DQ2 124 DQ6 142 /CAS3 |60 DQ29 7 DQ18 125 DQ22 143 /CAS1 161 DQ13 8 DQ3 126 DQ7 1 44 /RASO 162 DQ30 9 DQ19 | 27 DQ23 1 45 /RAS1 163 DQ14 10 Vcc 128 A7 1 46 N/C 1 64 DQ31 11 N/C / PD5 |29 All 1 47 /WE 1 65 DQ15 12 A0 |30 Vcc 148 N/C 166 N/C 13 Al 131 A8 149 DQ8 167 PD1 14 A2 132 A9 | 50 DQ24 |68 PD2 15 A3 133 /RAS3 151 DQ9 169 PD3 16 A4 134 /RAS2 152 DQ25 1 70 PD4 17 A5 135 MP 2 153 DQ10 171 N/C
DQ 0 bis DQ15 sind /RASO und /RAS1 (nur bei doppelseitigen Modulen)
DQ16 bis DQ31 sind /RAS2 und /RAS3 (nur bei doppelseitigen Modulen)
Bei diesen Bezeichnungen muß dann nach untenstehender Tabelle verlötet werden:
PS/2 : SIMM Atari ST RAS 0 RAS 0 RAS 2 RAS 1 CAS 0 CAS 0L CAS 1 CAS 0H CAS 2 CAS 1L CAS 3 CAS 1H DQ 0+DQ16 Data 0 DQ 1+DQ17 Data 1 DQ15+DQ31 Data 15 A0 MAD 0 Al MAD 1
A9 MAD 9
DPI, DP2, DP3 und DP4 werden über einen IKohm Widerstand auf +5 Volt gelegt.
WE WE (Write Enable)
Vcc Vcc (+5 Volt)
GND (Gnd) GND (Gnd)
Die Presence Detect Pins am PS/2 SIM-Modul.
IBM als Patentinhaber von PS/2 schreibt PD1 bis PD5, der Rest der Hersteller schreibt PD1 bis PD5 oder halt PDO bis PD4 (je nach eigenem Gutdünken, Sonnenstand, Mondfinsternis, etc.).
PD5 wird nur bei Modulen des Typs verwendet:
4M*32, x36, x40
(ECC-Optimized-SIMM)
Mobil im Auto unterwegs oder beim Sonntagspicknick im Grünen mal schnell Maustauschen :-)
Die Stacy im Auto über den Zigarettenanzünder zu betreiben, sollte man sein lassen, die Stacy läuft zwar noch stabil, wenn Sie am Netzteilanschluß nur 12 Volt statt 16.5 Volt bekommt, aber allzuviel Reserve hat man dann nicht mehr, falls es mal zu einer Spannungs Schwankung im Kfz kommt. Ihre Daten, die zu diesem Zeitpunkt im Hauptspeicher stehen beziehungsweise gestanden haben, sind dann rettungslos verloren!
Sollten nach der Demontage und abschließendem wieder Zusammensetzen Pfeiftöne aus dem Inneren (Worf: Commander, die Schäden wurden durch einen Disruptor von Typ 3 verursacht! Na klasse Worf, dann können es ja nur noch Romulaner sein. Geordi, was meinen Sie dazu? Wir sollten schnellstens verschwinden. Didieliet, Riker an Enterprise: Drei Mann fertig zum Beamen - Zzzzzziiiiiiiiing.) bei gleichzeitigem Aussetzen des Displays zu hören sein, so hat das folgenden Grund!
Sofort abschalten! Entweder ist die Steckverbindung auf der rechten Seite der Huckepackplatine (über der 68000er CPU) nicht richtig eingerastet oder beim Zusammensetzen des Gehäuse wurde mit einem Stehbolzen (des oberen Plastikgehäuses beim Aufsetzen dessen) ein Pin , des Übertragers auf der Huckepackplatine abgebogen beziehungsweise so verbogen, daß sogar der Draht (der angelötet ist) abgerissen ist; hier hilft nur mit viel Sorgfalt ein vorsichtiges Geradebiegen des Bein-chens/Pin und sehr sorgfältiger Umgang mit dem Lötkolben beim Wiederanlöten des Drähtchens!
internen Schaltnetzteiles (siehe Tabelle 2). Sollte die eingebaute Uhr immer wieder falsch gehen oder gar die Uhrzeit bleibt stehen, muß die eingelötete Lithiumzelle auf der Hautplatine gegen eine neuwertige ersetzt werden, Kostenpunkt rund 5,- DM.
Zum Schluß noch ein paar wirklich brauchbare Links im Internet für diejenigen Atari Freaks, die gerne den Lötkolben in die Hand nehmen:
Best Electronics
http://www.best-electronics.ca.com/
The Hardware Book
http://ftp.sunet.se/pub/etext/hwb/hwb.html
Rund um die Bildschirme am Computer
http://www.monitor-world.com
Die Suchmaschine von Motorola (CPU Manuale, etc.)
http-//sps.motorola.com/ cgi-bin/search
Das Chipdirectory (Deutscher Mirror)
http://www.ba-karlsruhe.de/chipdir/chip-dir.htm
Eine Elektronikzeitschrift mit interessanten
Ideen http://www.ednmag.com
Interessantes und umfangreiches Nachschlagewerk für Elektronikideen)
http://www.hut.fi/Misc/Electronics
Die aktuelle Demoversion von Chips 'n Chips http://members.aol.com/michruge/download.htm
Vielleicht doch noch ein recht brauchbarer Geheimtip für knackende und kratzende Potentiometer:
Erst Printer 66 (CRC-Industries/Kontakt Chemie) Spray für ca. 10-20 Sekunden draufhalten - das löst die Kohle wohl schon fast auf... - danach ein paar Sekunden lang zum Reinigen Video 90 Spray draufgeben. Bei den so getunten Potis kommen seit langer Zeit keine Beschwerden mehr.
(Mitsumi Elec. Co., LTD SC04-05300M)
(Rechtsanschlag des Display Poti\
Linke Leiste Rechte Leiste Pin 1 +16,70 Volt (Netzteil) Pin 1 + 5 Volt 2 +16,70 Volt (Netzteil) 2 t 5 Volt 3 GND 3 + 5 Volt 4 GND 4 +12 Volt 5 — 5 -12 Volt 6 — 6 -23 Volt 7 — 7 + 5 Volt 8 — - 8 + 5 Volt 9 — 9 GND 10 — 10 GND 11 GND 12 + 5 Volt 13 + 0.01 Volt 14 0.00 Volt 15 0.00 Volt
(Linkssanschlag des Display Poti)
Linke Leiste Rechte Leiste
Pin 1 +16,70 Volt (Netzteil) Pin 1 + L Volt
2 +16,70 Volt (Netzteil) 2 • 5 Volt
3 GND 3 Volt
4 GN 4 +12 Volt
5 — 5 -12 Volt
6 — 6 -23 olt
7 — 7 + 5 Volt
8 — 8 + 5 Volt
9 — 9 GND
10 — 10 GND
11 GND
12 + 5 Volt
13 + 0.00 Volt
14 0.83 Volt
15 0.00 Volt