Adressen-Verwaltung mit dem Atari

Es steht außer Frage: Die Adreßverwaltung ist neben der Textverarbeitung sicherlich eine der meist verwendeten Alltagsanwendungen für Computersysteme.

Und erfreulicherweise zeigt ein Blick in den Fundus der Atari-Programme, dass die TOS-Anwender durchaus noch eine zufriedenstellende Auswahl für die verschiedenen Einsatzgebiete haben. Wir haben uns vier Adreßverwaltungen ausgesucht, die die Bereiche "professionell°, "semi-professionell" und "privat" abdecken sollen. Die von uns getesteten Programme sind ausgereift entweder als PD- und Shareware oder als kommerzielle Software verfügbar.

Wozu verwendet man Adreßverwaltungen?

Wie eingangs angedeutet, kann es diverse Einsatzgebiete für Adreßverwaltungsprogramme geben. Viele von uns haben die wichtigsten Familien-und Freundesdaten täglich in einem Taschenkalender oder etwas Vergleichbarem bei sich, aber wer relativ häufig am Computer sitzt, greift gerne auf die übersichtlichere und besser zu verwaltende Methode zurück: die Adreßverwaltung per Software.

Die Vorteile liegen auf der Hand, denn angefangen von der unleserlichen Handschrift, über die Zugriffszeit bis hin zur Erweiterbarkeit verfügt das "analoge" und herkömmliche Verfahren über viele Nachteile, und der einzige Vorteil scheint in der Portabilität zu liegen.

Unsere vier Testkandidaten sind allesamt sowohl als Programm als auch als Accessory einzusetzen, was bedeutet, dass auch Single-TOS-Anwender in der Lage sein werden, Adressen jederzeit, d.h. also auch, wenn eine andere Software läuft, abrufen zu können.

Madress

Den Einstieg machen wir mit dem kleinsten aller Vertreter, mit Madress. Madress ist zwar ein Programm aus dem Jahre 1993, das im Laufe der Zeit nur geringfügig modifiziert oder erweitert wurde, sich dennoch in einem modernen und ansprechenden Gewand zeigt. Es ist für alle diejenigen Personen geeignet, die eine geringe Anzahl an Adressen schnell zugriffsbereit haben möchten. Madress ist erfreulicherweise fast komplett über die Tastatur zu bedienen, was das Handling deutlich erleichtert. Die Adreßmaske von Madress ist sehr eingeschränkt, denn neben den wichtigsten Datenfeldern für die reine Anschrift kann man nur noch die Telefon- und Fax-Nummer sowie eine zweizeilige Bemerkung sichern. Wenn man die Daten direkt in eine Textverarbeitung oder aus anderen Datenbanken heraus übernehmen möchte, erweist sich die Unterstützung des Gern-Klemmbretts als sehr sinnvoll. Alle Datensätze können eingegeben, geändert, gelöscht oder auch gesucht werden, wobei sich letztere Funktion als etwas umständlich erweist. Madress verfügt leider nicht über eine eigene Maske für das Suchen von Daten. Betätigt man den Such-Button, so versucht Madress diejenige Zeichenfolge wiederzufinden, die in der aktuell durch den Cursor belebten Zeile ist. Aber nach kurzer Zeitgewöhnt man sich an dieses Handling. Was Madress wiederum wertvoll für so eine kleine Software macht, ist die Tatsache, dass es einen vollständigen Daten-Im- und Export beherrscht (ASCH-Dateien, Masken und Tabellen) und somit fast alle Datenbanken- und Textverarbeitungen (z.B. Serienbriefdruck) unterstützt.

Hierbei ist die Anzahl der Daten (die sich permanent im Speicher befinden) nur durch den verfügbaren RAMSpeicherbegrenzt. Auch der Ausdruck von Adreßdaten ist möglich, allerdings nur mit einer eingeschränkten Anzahl an Druckertreibern (kein GEMDOS-Treiber vorhanden). Es bietet sich hier an, die Daten zuvor zu exportieren und dann mit einer herkömmlichen Textverarbeitung auszudrucken.

Interessant ist die Funktion, die es erlaubt, Daten zu markieren, damit diese beim Suchen von Datensätzen berücksichtigt werden. Auf diese Art und Weise kann man spielend leicht veraltete Adressen für die reine Weiterverwendung stillegen, ohne diese löschen zu müssen.

Fazit

Mit einer Größe von rund 150 KB ist Madress auch für kleinere Atari-Systeme mit wenig Speicher durchaus geeignet. Das Programm hat eine ansprechende Oberfläche und kann für bis zu 50 Daten (subjektive Einschätzung) durchaus komfortabel seinen Dienst verrichten.

Bezugsquelle:
Das Programm ist auf diversen PD- & Shareware-Sammlungen (und CDs) sowie auf der Spezial-Diskette 4/95 und der aktuellen Leser-CD-ROM.

JuliAdress

Kommen wir zu dem neuesten Kandidaten unter den Adreßprogrammen für Atari-Systeme: JuliAdress, ein Programm von Torsten Runge, das aktuell in diesem Sommer erschienen ist und als Shareware-Produkt vertrieben wird. JuliAdress zeigt sich als optischer Augenschmaus und ist darüber hinaus wesentlich vielseitiger als Madress.

Bei JuliAdress werden insbesondere diejenigen Anwender sehr stark berücksichtigt, die Anwender von Cat oder Connect sind, denn einer der ganz großen Vorzüge von JuliAdress ist, dass es in der Lage ist, die Datenbanken der beiden Programme zu lesen und zu schreiben.

JuliAdress kann lediglich als Programm gestartet werden und ist daher nur für Multitasking-Besitzer als Permanent-Datenverwaltung wirklich sinnvoll einzusetzen. Wie die beiden folgenden Kandidaten auch, verfügt JuliAdress über die wichtigsten Funktionen einer Adreßverwaltung. Neben einer Adreß-EingabeMaske verfügt der Anwender auch über eine Adressen-Liste mit den wichtigsten Informationen, über eine vielseitige Suchfunktion und eine Adreß-Ausgabe-Funktion.

Die Eingabemaske

Neben den wichtigsten Daten können auch Email-Adresse, individuelle Bemerkungen sowie die Bankverbindung eingetragen werden. JuliAdress vergibt bei der Eingabe von Daten automatisch Kundennummern. Die Bedienung erfolgt auf Wunsch weitestgehend über die Tastatur, was viele unnötige Handgriffe und viel Zeit erspart. Vorteilhaft ist, dass die Adresse nicht nur manuell eingegeben, sondern auch auf drei verschiedene Arten eingefügt werden können:

Zu diesem Zweck verfügt der Anwender über ein Popup-Menü, das jederzeit aufgerufen werden kann. Schneller geht es also kaum.

Adreßliste

Sind die Adressen eingegeben, macht es natürlich durchaus Sinn, diese in einer Liste betrachten oder über eine Suchfunktion exakt auffinden zu können. Denn hier kann die moderne Softwareverwaltung ihre Stärken gegenüber dem Taschenkalender verdeutlichen. Die Adreßliste erscheint in einem Fenster und beinhaltet die wichtigsten Daten wie z.B.die Kundennummer, den Namen und die Postleitzahl. Mit Hilfe der linken Maustaste kann man eine Adresse selektieren. Es erscheint ein kontextsensitives Menü, über das man die Adresse bearbeiten, löschen,ins Clipboard kopieren oder auch drucken kann.

Und hier bietet das Drucken interessante Möglichkeiten, denn entweder man realisiert einen Druck, der für die Empfänger-Anschrift eines Standard-C6Umschlages geeignet ist oder man druckt sämtliche vorliegenden Daten im A5-quer-Format aus. Will man also schnell mal einen Briefschreiben und einen entsprechenden Umschlag anfertigen, kann dies binnen weniger Sekunden geschehen.

Die Adreßliste unterstützt auch die rechte Maustaste. Wird diese betätigt, kann man über ein zweites Menü die Sortierung der Adresse einstellen (nach Name, Kundennummer, Postleitzahl usw.). Auch das Suchen von Adressen ist durchaus umfangreich, denn von den Bemerkungen einmal abgesehen, kann man nach nahezu allen Datenfeldinhalten suchen. Das Suchergebnis wird in einem separaten, neuen Fenster bzw. einer Liste (für den Fall, dass mehrere Ergebnisse zutreffen) dargestellt und kann von dort aus weiterbearbeitet werden. Für den Fall, dass man nun einige Daten und diese auch nur bruchstückhaft kennt, kann man bei der Adreßsuche die Verknüpfungsvarianten "und" sowie "oder" anwählen. Schön wäre natürlich auch eine Funktion, die die eingetippten Werte permanent überwacht und in einem Fenster den jeweils nächstmöglichen Treffer anzeigt, damit man hier nicht zwischen Eingabemasken und Listen herumspringen muss.

Weitere Funktionen

Selbstverständlich kann man mit JuliAdress auch drucken, und zwar werden entweder die mitgelieferten Druckertreiber oder der Ausdruck via GDOS (SpeedoGDOS, NVDI) unterstützt. Neben den bereits o.g. Druckfunktionen kann man auch Listen oder Auswahl-Listen drucken, was bedeutet dass man einen Ausdruck aller "Meiers" oder aller Kunden mit der Postleitzahl "24xxx"erhalten kann.

Fazit

Viele der JuliAdress-Funktionen sind ausgereift und behilflich dabei, täglich auf schnellem Wege wichtige Adressen herauszusuchen, um diese dann beliebig weiterverarbeiten zu können. Was noch fehlt, ist die Implementierung der Funktionen zum Importieren und Exportieren von Adreßdaten aller Art. Darüber hinaus wäre es sehr schön, wenn man die Inhalte der Listenausgabe selbständig definieren und modifizieren könnte. Für den Privatgebrauch reicht das Programm allemal, es schaut eben nur zu den Großen herüber. Und ein Augenschmaus ist JuliAdress obendrein. Der Shareware-Preis von nur 20 DM ist mehr als angemessen, so dass das Produkt jedermann, der keine Firmendaten oder Vergleichbares damit verwalten möchte, empfohlen werden kann.

Eine Testversion erhalten Sie über die aktuelle Leser-CD oder auch die aktuelle Spezial-Diskette.

Adresse 2.12

Das Programm Adresse wurde von uns bereits in der Ausgabe 5/98 vorgestellt, und aus diesem Grunde werden wir auch nur vergleichsweise kurz darauf eingehen.
Adresse ist ein Programm, das zuletzt vor zwei Jahren weiterentwickelt wurde und dennoch in einem ansprechend modernen Look daherkommt und voll in GEM eingebunden ist. Sowohl als Accessory als auch als Programm erreicht es seinen vollen Leistungsumfang und kann sowohl als kleinere Adressdatenbank als auch als semi-professionelle Adressverwaltung für Betriebe dienen.

Bedienung

Die Eingabemaske beinhaltet alle relevanten Punkte und verfügt auch über zwei Eingabefelder für spezielle Eigenschaften, die vom Anwender individuell eingerichtet werden können. Als Typ bezeichnet, werden diese InfoFelder z.B. mit den Ausdrucken "Kunde, Lieferant etc." und "Lieferung per Rechnung, Lieferung per Nachnahme" versehen. Will man einer Adresse nun die entsprechenden Arttibute zuordnen, kann man dies mit Hilfe sich öffnender Pull-Down-Menüs erreichen, was sich als praxisnahe erweist.

Die eingegebenen Daten werden anders als bei den anderen Programm nicht in einem separaten, größenvariablen Gem-Fenster, sondern so dargestellt, dass man lediglich den Namen in einer schmalen Liste ersehen kann. Diese Liste kann nun wiederum nach verschiedenen Kriterien, also z.B. auch nach Postleitzahlen, sortiert werden. Auch im Listenmodus hat der Anwender die Möglichkeit, Namen nach den vergebenen Attributen zu selektieren, die selektierten Daten zu exportieren oder auch in einer Liste, die frei definiert werden kann, auszugeben. In unserem Beispielfall wäre es also ein Leichtes, alle diejenigen Adressdaten auszugeben, die als Lieferanten eingetragen sind.

Datenverwaltung

Adresse speichert die Adressdaten in einem eigenständigen Format ab, allerdings ist es auch möglich, Daten als ASCII-Files in einer beliebigen Form zu exportieren und zu importieren. Insgesamt sechs verschiedene Exportformate können definiert und gespeichert werden.

Die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung hängt im wesentlichen von der Datenmenge ab, denn im Gegensatz zu Pegasus 4 werden die Daten hier nicht in einer aufwendigen Datenbank auf der Festplatte, sondern permanent im RAM-Speicher und erst nach der Datensicherung gespeichert.

Fazit

Adresse ist ein durchaus lohnenswertes Programm, für alle, die keine Adressen in Tausenderstückzahlen verwalten wollen. Den ausführlichen Test von Adresse 2.12 können Sie in der Ausgabe 5/98 der ST-Computer nachlesen.

Das Programm ist üblicherweise Shareware und kostet 20 DM, allerdings wurde es im Zuge der Vorstellung in der ST-Computer in einer Vollversion auch auf der Spezial-Diskette 5/98 angeboten. Demo-Versionen, die nur auf 40 Adressen beschränkt sind, erhält man in vielen Mailboxen.

Pegasus 4

Wer sagt es denn! Adressen können auch mit dem Atari in einer solch professionellen, vielfältigen und adäquaten Weise bearbeitet werden, dass es mit Pegasus 4 definitiv eine ernstzunehmende Konkurrenz für vergleichbare Software auf dem PC-Sektor gibt. Pegasus wird seit vielen Jahren von der Firma Pergamon Software entwickelt, soll einmal Bestandteil einer Fakturierungssoftware werden und zeigt sich sowohl als Accessory als auch als Standard-Programm in einem modernen und sehr ansprechenden GEM-Design.

Der Einstieg

Pegasus wurde so programmiert, dass es grundsätzlich intuitiv und trotz des großen Funktionsumfangs schnell zu bedienen ist. Nach dem Erststart sollte man nicht gleich wahllos Adressen eintippen, sondern dafür sorgen, dass das Programm den Wünschen entsprechend konfiguriert ist. Das erreicht man über den Menüpunkt "Datenbank konfigurieren". Hier kann man einstellen, welche Felder in der Eingabemaske berücksichtigt werden, wie diese heißen und welche Feldbreite sie besitzen sollen. Die Programmierung ist sehr einfach, denn es müssen jeweils nur Icons ein- bzw. ausgeschaltet werden, um z.B. ein Eingabefeld zu aktivieren.

Die Adreßmaske kann aber noch weiterkonfiguriert werden. Man hat nun auch die Möglichkeit, einer Adresse ein oder mehrere beliebige Attribute zuzuweisen. Hierzu können über die Eingabe "Adressmaske konfigurieren" selbständig Bezeichnungen vergeben werden, und wenn man bereits während der Konfiguration ein Attribut selektiert, dann wird es automatisch beim Anlegen einer neuen Adresse aktiviert.

Die Adreßeingabe

Wie ausgezeichnet und umfangreich Pegasus ist, erkennt man daran, dass es verschiedene Verzeichnisse integriert hat, die automatisch aufgerufen werden können. Dazu zählen das Postleitzahlen-, ein Bankleitzahlenund ein Namensverzeichnis.

Gibt man nun einen Vornamen einüberprüft die Software automatisch, inwieweit der Name vorhanden ist. Wird er in der vorliegenden Datenbank gefunden, kann die Anrede automatisch eingesetzt werden.

Ebenso ist es bei der Eingabe von Postleitzahlen. Ist diese Zahl nämlich eingetippt, wird der Ort automatisch ergänzt (bei inländischen Adressen). Gleichzeitig wird auch die Rufnummernvorwahl automatisch in das entsprechende Feld eingefügt. Welch eine enorme Arbeitserleichterung das ist, wird deutlich, wenn man größere Datensätze einzugeben hat. Da Pegasus, ebenso wie Adresse, einmal Bestandteil eines größeren Warenwirtschaftssystems werden soll, kann man neben einer pauschalen Adresse auch separate Rechnungs- und Lieferanschriften angeben.

Soweit verfügt man innerhalb einer Maske über die wichtigsten Eingabefelder. Weitere Felder können über den Menüpunkt "Daten" aufgerufen werden. Dazu zählen die Bankverbindung (mit bis zu vier Angaben und automatischem Bankleitzahlenverzeichnis) ebenso wie die Zusatzdaten. Wie aktuell Pegasus ist, erkennt man außerdem an der ASH-Emailer-Unterstützung. Ist hier eine EmailAdresse eingetragen und aktiviert man den entsprechenden Menüpunkt über Doppelklick, wird automatisch der Emailer von ASH aufgerufen (sofern dessen Pfad festgelegt ist). Ebenso kann über die Eingabe einer URL automatisch auch CAB aufgerufen werden. Alle weiteren Feldbezeichnungen in der Maske für die Zusatzfelder können frei definiert werden. Es ist egal, ob man weitere persönliche Daten der selektierten Adresse, eine Softwareregistriernummer oder auch gar nichts einträgt.

Zwar werden in dieser Maske nur Daten von sekundärer Priorität abgelegt, doch für Besitzer eines Ataris mit größerer Bildschirmauflösung bietet Pegasus eine hervorragende Möglichkeit: Der Anwender kann das Programm so konfigurieren, dass auch die Maske der Zusatzfelder automatisch beim Anwählen der Dateneingabe geöffnet wird, und da sich das Programm Fensterpositionen merken kann, gibt es auf Wunsch auch keinerlei Probleme mit der Fensterüberlagerung.

Weitere Funktionen

Viele kleine weitere Eingabe- und Abruffunktionen machen Pegasus, man entschuldige die überschwenglichkeit, zu einem multifunktionalen Talent für viele Einsatzgebiete. So z.B. die Memotexte, die es erlauben, jeder Adreßdatei einen beliebigen, längeren Text zuzuordnen. Ebenso unscheinbar, in einigen Fällen vielleicht aber nicht unwichtig, ist die Möglichkeit, Informationen zu einzelnen Daten abfragen zu können. So z.B. die Datensatznummer, das Anlage-Datum usw.

Besonders interessant ist auch, dass man ein Wiedervorlagesystem aktivieren kann, das auf Wunsch an wichtige Termine erinnert. Die Wiedervorlage kann soweit ausgereizt werden, dass man sich auf diesem Wege an Lieferungen, Mahnungen oder ähnliches erinnern lässt.

Die Adreßliste

Sie ist die Hauptschaltzentrale von Pegasus 4. Von hier aus können Adressen gesucht, ausgewählt oder bearbeitet werden.

Ähnlich, wie es bei JuliAdress der Fallist, erscheint die Adreßliste in einem separaten GEM-Fenster und beinhaltet viele relevante Informationen über die jeweiligen Adreßdaten. Die Liste zweigt sich flexibel, denn einerseits können die einzelnen Datenfelder in ihrer Reihenfolge getauscht und verschoben werden, andererseits lässt sich die Breite jeder Spalte einfach per Maus variieren.

Die Suchfunktion kann ohne das öffnen einer separaten Eingabeoption durchgeführt werden. Gibt man im AdresslistenModus den gesuchten Text ein, erscheint dieser in kleinen Lettern in der obersten Zeile. Gleichzeitig sucht der Auto-Locator nach dem entsprechenden Nachnamen und springt an die dazugehörende Stelle.

Die Suchfunktion kann aber auch präzise über eine separate Eingabe vorgenommen werden, wobei verschiedene Varianten möglich sind. So z.B. die Volltext-Suche, mit Hilfe derer einfach alle Datensätze und -felder nach dem entsprechenden Eintrag durchsucht und anschließend markiert oder in eine separate Liste exportiert werden. Bedenken sollte man stets, dass Pegasus nur diejenigen Felder durchsucht, die in der Adreßliste aktiviert sind. Wird eine Postleitzahl nicht dargestellt, kann sie auch nichtgesucht werden.

Weitere Möglichkeiten

Damit das Programm auch wirklich vielseitig eingesetzt werden kann, verfügt es natürlich auch über die Funktion, Daten zu sortieren. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn man zwecks Versendung eines größeren Rundschreibens bei der Post in die günstigeren Preisregionen gelangen und nach Postleitzahlen sortiert versenden möchte.

Ein weiteres praktisches Feature von Pegasus ist, dass man die Feldinhalte aller markierten Datensätze bearbeiten kann. Gesetzt den Fall, man betreibt mit Pegasus eine Abonnenten-Verwaltung, so ist es einfach möglich, alle Abonnenten, deren Laufzeit bis zum Oktober 1998 geht, um ein Jahr zu verlängern, indem man den Feldinhalt Oktober 1998 in Oktober 1998 ändert.

Auch das Telefonieren ist mit Pegasus (ähnlich wie mit Adresse auch) durchaus möglich. Voraussetzung ist, dass das Modem vor das Telefon geschaltet ist. Nun kann man Pegasus entweder direkt eine Rufnummer eingeben, um diese wählen zu lassen, man hat aber auch die Möglichkeit, aus der existierenden Datenbank heraus zu wählen. Damit die Gesprächskosten überwacht werden können, verfügt Pegasus 4 auch über einen integrierten Gebührenzähler, der individuell konfiguriert werden kann.

Drucken

Mit Pegasus kann man einzelne Adreßdaten, Listen und Adressen für Umschläge drucken, wobei selbstverständlich die Datenübertragung via GDOS unterstützt wird. Um gewünschte Daten ausdrucken zu können, benötigt Pegasus 4 eine Formularvorlage, die mit Hilfe eines ASCII-Editors erstellt werden kann. Die Schlüsselwort-Liste zum Erstellen des Formulars befindet sich im Anhang des gedruckten Handbuches. Auf diesem Wege kann man sowohl Serienbrief-Adressierungen als auch Etiketten (Funktion Seitenvorschub nach jedem Datensatz unbedingt ausschalten) gestalten. Dank der Preview-Funktion ist es möglich, zu überblicken, wie das Endergebnis aussehen wird.

Fazit

Pegasus ist eine sehr ausgereifte Adreßdatenbank, die viele PC-Mitstreiter das Fürchten lehren wird, denn selbst in den Preisregionen mehrerer hundert DM haben wir kaum ein adäquates Pendant finden können. Und die Tatsache, dass Pegasus 4 sowohl als Accessory als auch als reines Programm läuft, spricht für das Produkt. Mit einem Preis von 1 29 DM ist es allerdings auch im Vergleich zu PC-Programmen weniger für den absolut privaten Einsatz als vielmehr für den gewerblichen Nutzen gedacht. Aber auch Vereinsverwaltungen oder ähnliche Aufgabenbereiche lassen sich mit Pegasus 4 hervorragend lösen. Keine Frage, das Produkt ist die Referenz unter den Atari-Adreßverwaltungen und kann jedem Interessenten guten Gewissens ans Herz gelegt werden.
Eine Demoversion befindet sich auf der Leser-CD 10/98 oder ist direkt bei Pergamon-Software erhältlich.
Preis: 129 DM

Bezugsquelle: Pergamon Software C. Lehmann, M. Herzog Am Roten Hang 14 61476 Kronberg


Red.
Aus: ST-Computer 10 / 1998, Seite 9

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