Es geht auch kostenfrei: Spätestens seitdem in STinG nun das PPP-Prototroll implementiert wurde, kann man auch mit jedem ATARI - egal,ob TOS, MagiC, N.AES oder Geneva - im Internet surfen.
Die Socket-Software allein hilft jedoch nicht weiter: Leistungsfähige Clients für die verschiedenen Dienste machen das größte aller Netze erst zum Erlebnis. Wir haben einige Lösungen unter die Lupe genommen.
STinG scheint sich mehr und mehr als der Internet-Quasi-Standard" auf dem ATARI durchzusetzen. Immer mehr kommerzielle und vor allem frei verfügbare Applikationen erscheinen zuerst für STinG. Auch der neue Milan wird neben dem in der letzten Ausgabe vorgestellten Draconis auch STinG als alternative Protokollsoftware in seinem mitgelieferten Softwarepaket enthalten, was den Standard wohl noch weiter etablieren wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die für Draconis entwickelten Clients in absehbarer Zeit auch mit STinG zusammenlaufen werden.
Um die Zukunft des Freeware Internet Sockets müssen wir uns also keine Sorgen machen - was für Applikationen gibt es aber bereits jetzt für STinG?
Wer Internet sagt, meint zumeist das World Wide Web. Web-Browserstellen somit wohldie wichtigste und sicher auch interessanteste Anwendung für das Netz dar. Mit STinG arbeitet der wohl beliebteste und zugegebenermaßen auch immer noch beste Browser für TOS-Plattformen zusammen: CAB von ASH. Die Heidelberger Softwareschmiede vertreibt Alexander Clauss' Programm zusammen mit dem eigenen Socket "I-Connect", der allerdings ein multitaskingfähiges Betriebssystem voraussetzt, um korrekt zu arbeiten. ASH selbst übernimmt nur die Garantie fiüreinen Einsatz mit dem hauseigenen MagiC, eine Produktpolitik, die für viele nicht ganz nachvollziehbar ist, zumal andere Clients wie der ASH-Emailer sogar nur ausschließlich unter MagiC zu betreiben Sind. Dieser Umstand gibt zu denken, und ASH sollte in Anbetracht dessen, dass auch der neue Hoffnungsträger Milan unter N.AES läuft, schnellstens einige Anpassungen vornehmen,wenn man schon MagiC vorerst nicht portieren will.
CAB setzt I-Connect jedoch nicht voraus. Um es auch unter STinG korrekt zum Laufen zu bekommen, muss lediglich die CAB.OVL-Datei gegen das Äquivalent von Dan Ackerman ausgetauscht werden (Sicherheitskopie des OVLs von ASH nicht vergessen, da die Dateien leider nicht untereinander kompatibel sind!). Ist diese kleine Hürde genommen, kann CAB ohne jegliche Einschränkung genutzt werden. Die Übertragungsraten sind subjektiv sogar etwas höher als unter I-Connect, obwohl die Übertragung auf meinen Testrechnern etwas weniger flüssig" ist. Dieser Kritikpunkt wird aber scheinbar von anderen Usern nicht geteilt.
Auf eine weitere Besprechung von CAB möchte ich an dieser Stelle verzichten, da es von uns bereits mehrmals mit dem Prädikat Hervorragend" getestet wurde und auch die Features der neuen Version einen separaten Bericht wert sind.
Applikation: CAB 2.7
Anwendung: WWW-Browser
Autor: Alexander Clauss (aclauss@hrzpub.tu-darmstadt.de)
Bezugsquelle: Application Systems Heidelberg, http://ash.sww.net (hier findet sich auch eine aktuelle
Demoversion),
CAB.OVL (Freeware) für STinG:
http://www.netset.com/~baldrick/
Preis: DM 69,-
(inkl. I-Connect, dem FTP-Client Fiffi sowie dem Telnet-Client T2)
Zu CAB noch ein Tip: Wer nur gelegentlich "surfen" will und auf den HTML-Standard 3.2 verzichten kann oder erst einmal probeweise das Web nutzen möchte, der kann auf der Homepage des Autors (http://www.student.informatik.th-darmstadt.de/~aclauss/) auch die Freeware-Version CAB 1.5 finden, die ebenfalls mit STinG zusammenarbeitet und immerhin alle HTML-Standards bis 2.0 unterstützt. CAB 1.5 gibt es übrigens auch in einer speziellen Version für Maschinen mit 030-Prozessor.
Neben dem Web ist sicher das Versenden und Empfangen von E-Mails der häufigste Grund, sich einen Internet Zugang zu gönnen (und damit eine ernsthafte Attacke auf das Familienleben durchzuführen). Zwar kann man auch von einer MAUS- oder einer anderen Mailbox aus nahezu uneingeschränkt Nachrichten in alle Welt versenden, schneller geht es aber nun mal im Internet.
Hauptkriterium bei der Auswahl eines guten E-Mail-Clients sind häufig nicht unbedingt der Funktionsumfang, sondern die leichte und schnelle Handhabung. Für STinG gibt es gleich mehrere Kandidaten, die um die Gunst des entzückten Anwenders buhlen.
Infitra
Bereits in der letzten Ausgabe konnten wir einen Vorab-Bericht zu Infitra, dem selbsternannten 'Highend-E-Mailer' veröffentlichen. Seit dem hat sich an dem Programm leider nicht allzuviel Neues getan. Berichtenswert ist aber, dass Infitra in das Software-Paket des Milan Einzug gefunden hat, was seine Beliebtheit und seinen Bekanntheitsgrad sicher weiter steigern wird.
Infitra ist eine kommerzielle Lösung. Sobald eine offiziell vertriebsbereite Version 1.0 existiert, werden wir diese natürlich umgehend ausführlich testen.
Applikation: Infitra 0.13b
Anwendung: E-Mail-Client
Autor: Eabe Kuik (merciful@worldaccess.nl)
Bezugsquelle: Ein deutscher Lieferant ist zur Zeit noch nicht bekannt, Demoversion unter
http://www.studio9.demon.co.uk/infitra/index.htm
Preis/Status: kommerziell, DM 69,- (Vollversion ab August/September)
Eine weitere interessante Neuentwicklung kommt aus Schweden: MyMail kann ebenso wie Infitra durch seine zeitgemäße und freundliche Oberfläche auf den ersten Blick überzeugen. Einige Icons sind sogar animiert und machen so besonders auffällig auf sich aufmerksam (was z.B. im Falle neuer Mails sehr hilfreich sein kann).
MyMail befindet sich zur Zeit ebenfalls noch in einer Betaversion, scheint aber schon etwas fortgeschrittener als Infitra zu sein. Nach dem Programmstart öffnet es ein übersichtliches Fenster (siehe Bild), in dem die wichtigsten Funktionen durch die schon erwähnte übersichtliche Icon-Leiste dargestellt werden und so jederzeit bereitstehen. Die Oberfläche an sich ist etwas ungewöhnlich, die Scrollbalken entsprechen nicht dem von GEM bekannten Standard, was aber nicht weiter störend wirkt.
In MyMail können bis zu 12 verschiedene Postfächer angelegt werden, in die die Nachrichten für eine Archivierung per Drag & Drop verschoben werden. Eine automatische Zuordnung durch Filterfunktionen ist ähnlich wie beim ASH-Emailer voreinstellbar. Die Liste der vorhandenen Nachrichten in der gerade angewählten Mailbox wird unter der Iconleiste übersichtlich dargestellt, ein Piktogramm gibt Auskunft darüber, ob es sich jeweils um eine neue oder bereits gelesene und bearbeitete Mail handelt.
Zum Schreiben neuer bzw. dem Beantworten angekommener Nachrichten öffnet MyMail einen eigenen Editor, was den Vorteil hat, dass z. B. gequoteter" Text farblich hervorgehoben werden kann, was das Arbeiten übersichtlicher macht. Ein Wordwrap kann eingestellt, aber noch nicht nach Zeichen bemessen werden (72 Zeichen pro Zeile sind der allgemein gültige Standard im Internet). Als Anhang können Base64-(MIME) bzw. UUencodierte Files empfangen und auch versendet werden. Besonderes Feature von MyMail ist das Erstellen und Verwalten von Mailing-Listen, durch die auf komfortable Art und Weise Rundschreiben an mehrere Empfänger verschickt werden können.
Will man erhaltene E-Mails lesen, genügt ein Doppelklick auf einen Eintrag und ein eigenes Fenster öffnet sich, in dem der Text dargestellt wird. Von hier aus kann auch gleich der Editor zum Beantworten einer Mail aufgerufen werden. Etwas unschön fällt bis jetzt noch auf, dass das Datum einer Nachricht nicht angezeigt wird, was aber doch zu den Grundfunktionen zu zählen ist.
MyMail bietet schon in dieser relativ frühen Version einige Funktionen, die das Arbeiten mit dem Programm noch komfortabler machen. Neben einem Adressbuch ist auch ein zeitabhängiges automatisches Abholen der E-Mail konfigurierbar. Das Hilfesystem liegt als HTML-File vor. Ist also CAB in einem AV-fähigen Desktop korrekt angemeldet, wird dieses bei Bedarf geladen und stellt den Hilfetext dar. Allerdings sollten besonders die Bilder in diesem Hilfe-File nochmals gehörig abspecken", ansonsten wird die Online-Hilfe besonders auf kleineren ATARIs eher zur Qual und bleibt ungenutzt. Erfreulicherweise wird auch das BubbleGEM-Protokoll unterstützt. Selbst wenn dieses nicht installiert ist, erscheinen kleine Hilfstexte zu der jeweiligen Funktion, über der der Mauszeiger gerade für einige Sekündchen verweilt. Dieses wird besonders User von Single-TOS erfreuen, die ja ansonsten nicht gerade verwöhnt sind.
Alles in allem liegt mit MyMail ein EMail-Client vor, der schon jetzt gut für die tägliche Posteingesetzt werden kann. Werden noch einige Fehler ausgemerzt und besonders das Tempo erhöht, kann man von einer rundum gelungenen Software sprechen.
Applikation: MyMail 0.64
Anwendung: E-Mail-Client
Autor: Erik Häll (Erik.Hall@epk.ericsson.se)
Bezugsquelle: http://www2.tripnet.se/~erikhall/index.html
Preis/Status: bisher Freeware
NEWSie
NEWSie ist kein reiner E-Mail-Client im eigentlichen Sinne. Das Programm kombiniert E-Mail-, Newsreader-, FTP und sogar einige einfache Web-Browser-Funktionen in sich. Es ist daher wohl eher als Internet-Komplettlösung anzusehen, die auf STinG aufbaut. Da das Hauptgewicht von NEWSie jedoch auf dem Verfassen öffentlicher und privater Mails liegt, passt es aber wohl am ehesten in die Sparte E-Maler/Newsreader und kann daher reinen Gewissens an dieser Stelle besprochen werden.
NEWSie ist im Gegensatz zu Infitra und MyMail zumindest auf den ersten Blick nichts für Bildschirm-Ästheten" und solche, die es werden möchten. Auch der Neueinsteiger steht wohl etwas verwirrt vor dem Programm, das zunächst nur die eigene Menüleiste einträgt und keinerlei Fenster öffnet. Aus Ausgleich dazu steht jedoch eine Hilfsdatei im ST-Guide-Format bereit.
Wer sich jedoch nicht scheut, sich in das Programm einzuarbeiten, dem eröffnet sich schnell dessen hoher Funktionsumfang. Sowohl öffentliche Nachrichten aus dem Usenet als auch private Mails werden in eigenen Fenstern verwaltet, die eine Liste der vorhandenen Einträge darstellen (siehe Bild). Ein Doppelklick auf einen Eintrag öffnet ein Lesefenster, von dem aus die Nachricht auch bearbeitet wird. Die dazu notwendigen Funktionen können aus dem Menü oder aus einer Buttonleiste am unteren Rand der Darstellungsfenster aufgerufen werden. Neben Grundfunktionen wie dem Weiterleiten oder direkten Beantworten stehen auch Möglichkeiten bereit, die man in anderen Lösungen noch schmerzlich suchen muss. Ein Mausklick genügt zum Beispiel, um einen Absender in das integrierte Adressbuch aufzunehmen. Auch sind komfortable Sortierfunktionen vorhanden. Als einziger E-Mail-Client bietet NEWSie auch das direkte Ausdrucken von Nachrichten, beianderen Programmen ist dieses entweder gar nicht oder nur über Umwege, z.B. über das Clipboard, möglich.
Auch der Newsteil arbeitet sehr effektiv. Bevor man jedoch fröhlich in Newsgruppen mitdiskutieren kann, muss man eine Liste der vom Provider angebotenen Gruppen herunterladen und diejenigen abonnieren, die von eigenem Interesse sind. Das Bestellen und Abbestellen ist dabei komplett über das Menü zu erledigen - wer das Prinzip aber erst einmal durchschaut hat, kann auch in dieser Hinsicht einigermaßen komfortabel mit NEWSie arbeiten. Zum Schreiben und Beantworten von Nachrichten wird ein frei definierbarer externer Editor benötigt. So arbeitet z.B. qed hervorragend mit NEWSie zusammen. Anhängende Binärdateien sind mit UUE oder MIME zu verschlüsseln, störend wirkt sich in diesem Zusammenhang aus, dass der gesamte Anhang als Textfile auch schon beim Editieren einer Message im Editor vollständig angezeigt wird. Ist die Binärdatei also etwas größer, wird das Laden des Editors zur Geduldsprobe, da dieser dann eine Galerie vorhandener Sonderzeichen formatieren muss. Eine Lösung ähnlich wie im ASH-E-Mailer, wo anhängende Dateien einfach als Büroklammer symbolisiert werden und den Editor nicht blockieren, ist dringend nötig - selbst MyMail bietet schon jetzt eine ähnliche Lösung.
Auch der FTP-Teil des Programms reicht für das einfache Verwalten eines FTP-Servers durchaus aus. Neben den Grundfunktionen wie Up-und Downloads etc. kann auch eine Hotlist verwaltet werden, die die schnelle Anwahl von Servern zulässt.
Die Programmierung von NEWSie ist leider alles andere als zeitgemäß. Dialoge werden vielfach nicht in Fenstern dargestellt, sondern blockieren den Rechner, was Benutzer von Multitasking-Betriebssystemen wohl nicht gerade zu Freudensprüngen animieren wird. Hier sollte der Autor schnellstens Abhilfe schaffen, sofern man das angesichts des Freeware-Status des Programms überhaupt fordern kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass NEWSie mit Sicherheit eine interessante Alternative für die Anwender darstellt, die in erster Linie ein Programm mit einem großen Funktionsumfang erwarten bzw. nicht mehrere verschiedene Programme für die unterschiedlichen Aufgaben nutzen möchten. Als Newsreader steht es im Zusammenhang mit STinG bisher nahezu konkurrenzlos da (FireNews steckt noch in den Kinderschuhen", s.u.), weshalb jeder, der in Diskussionsforen mitreden will, bisher auf NEWSie angewiesen ist.
Applikation: NEWSie 0.88
Anwendung: E-Mail-,News und FTP-Client
Autor: John Rojewski (rojewski@primenet.com)
Bezugsquelle: http://www.pnrnenet.com/~rojewski/newsie.html
Preis/Status: bisher Freeware
Ant Mail
Ant Mail stellt mittlerweile den "Klassiker" unter den E-Mail-Clients für den ATARI dar. Obwohl das Programm nun schon seit einiger Zeit nicht mehr weiterentwickelt wird, hat es scheinbar immer noch viele Freunde, was sicher auch daran liegt, dass das Gesamtarchiv ein deutsches RSC-File bereithält, was bisher leider noch nicht bei allen neueren Entwicklungen der Fall ist.
Vorhandene Nachrichten werden in vom User definierbaren Mailboxen archiviert. Für jede Mailbox wird ein eigenes GEM-Fenster geöffnet, das die enthaltenen Mails übersichtlich auflistet (siehe Bild). Eine Buttonleiste enthält die wichtigsten Funktionen (Ansehen, Weiterleiten, Exportieren, Verschieben, Löschen, Aufräumen) zum Bearbeiten einer Mail. Das Beantworten bzw. Schreiben von Nachrichten erfolgt in einem externen Texteditor. Binärdateien können leider nicht an den Textangehängt werden, sondern müssen einzeln verschickt werden.
Obwohl Ant Mail einen an heutigen Anforderungen gemessen etwas spartanischen" Funktionsumfang besitzt, lässt sich immer noch gut damit arbeiten. Wer einen unkomplizierten und einfach zu bedienenden EMail-Client sucht, ist mit Ant Mail bereits zufriedenstellend bedient. Besonders für Besitzer der kleinen" ATARIs mit wenig Hauptspeicher (also erklärten Minimalisten) ist Ant Mail mit seinen gerade mal 95 KB eine willkommene Alternative zu den großen" Applikationen.
Applikation: Ant Mail 0.7.9
Anwendung: E-Mail-Client
Autor: Dan Ackerman (baldrick@terminator.rs.itd.umich.edu)
Bezugsquelle: http://www.flinny.demon.co.uk/download.html
Preis/Status: Fairware, $ 10 (keine deutscher Vertrieb bekannt)
Ausblick: aMail
Ein weiteres ebenso komfortables wie zeitgemäßes E-Mail-Programm für den ATARI und STinG steht in den Startlöchern und ist für MiNTnet bereits veröffentlicht: aMail weiß wie Infitra oder MyMail mit einer grafischen Oberfläche zu glänzen (siehe Bild), die die Bedienung des Programms effektiv vereinfacht. Der Funktionsumfang lässt schon in der sehr frühen Betaversion aufhorchen:
Für das Schreiben und Beantworten von Nachrichten wird ein externer Editor wie Everest oder qed benötigt, zur Nutzung aller Programmfunktionen ein AES >= 4.0.
Sobald aMail für STinG vorliegt, werden wir selbstverständlich einen Test nachreichen.
Applikation: aMail 1.0 beta
Anwendung: E-Mail-Client
Autor: Jan Krivanek
Bezugsquelle: http://www.pwp.cz/atack/products/amail.html
Preis/Status: bisher nur als MiNTnet-Version verfügbar, STinG-Umsetzung in Kürze, wahrscheinlich Freeware
Einige Tips am Rande: Wie Sie vielleicht bemerkt haben, beherrschen häufig gerade die erfreulich vielen Neuerscheinungen unter den E-Mail-Programmen nicht alle gängigen Verschlüsselungsmethoden für Binärdateien. Wenn manjedoch eine Datei zugesandt bekommt und diese nicht korrekt decodieren kann, weil das jeweilige Plugin fehlt, ist dieses mehr als ärgerlich. Aus diesem Grunde sollte sich jeder ATARI-User, der E-Mails schreibt und empfängt, das sehr empfehlenswerte Programm ESS-Code" aus einer Mausbox oder einem FTP-Server mit ATARI-Teil herunterladen. Dieses kann Dateien in allen im Internet gängigen Formaten en- bzw. decodieren und ergänzt sich somit optimal mit E-Mail-Clients, die Mails zumindest im-und exportieren können (z. B. Infitra). Die aktuelle Version trägt die Nummer 6.4 und ist uneingeschränkte Shareware (die Registrierungsgebühr beträgt $15).
Für einige der oben besprochenen E-Mail-Clients wird zum Bearbeiten von Nachrichten ein externer Texteditor benötigt. Hervorragend haben sich in jedem Fall qed und Everest bewährt. Aus diesem Grund seien nochmals die Bezugsquellen für diese Programme genannt:
qed: http://www.tu-harburg.de/~smcfl605/
Everest: http://www.computerlabor.math.unikiel.de/~oschmidt/everest.html
Beide Programme finden sich außerdem in vielen Mausboxen und FTP-Servern mit ATARI-Archiv. Eine Liste der Mausboxen und FTP-Archive findet sich u.a. auf der Milan-Homepage (http://www.milan-computer.de).
Der wohlgebräuchlichste Newsreader auf dem ATARI ist bisher NEWSie. Mit FireNews könnte nun aber langfristig Konkurrenz für das Multifunktionsprogramm" entstehen. Im Gegensatz zu NEWSie ist FireNews (jedenfalls vorläufig) auf das Empfangen und Versenden von Nachrichten aus bzw. von öffentlichen Newsgruppen spezialisiert.
FireNews befindet sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, weshalb sich der Funktionsumfang auch auf das Nötigste beschränkt. Das Archiv besteht im Wesentlichen aus zwei Programmen: Babel stellt eine Verbindung zum Newsserver her und erledigt das Abholen und Versenden von öffentlichen Messages. Die Adresse des eigenen Newsservers bzw. die Gruppen, die man auf diesem abonnieren möchte, müssen in einer Konfigurationsdatei per Hand" eingetragen werden. Da hierin der Regel aber nur der Servereintrag verändert werden muss, sollte dieser Umstand auch Online-Anfänger vor keine größeren Hürden stellen - ein Konfigurations Dialog wäre trotzdem schöner.
Das eigentliche FireNews-Hauptprogramm erledigt die Verwaltung und Bearbeitung der eingegangenen News, die übersichtlich in einem GEM-Fenster angezeigt werden (siehe Bild). Von hier aus ist auch der vom Anwender zuvor definierte externe Editor zum Schreiben neuer bzw. Beantworten gelesener Nachrichten aufrufbar. Persönliche EMails werden an einen ebenfalls externen E-Mail-Client weitergegeben, der in den Voreinstellungen definierbar ist. Unterstützung finden bisher die schon besprochenen Programme NEWSie und Infitra, MyMail ist in Vorbereitung. Zum Lesen von vorhandenen Nachrichten öffnet FireNews ein eigenes Darstellungsfenster. Von hier aus kann eine Mail auch exportiert werden, was das "übliche" Manko der fehlenden Druckunterstützung bis auf weiteres jedenfalls etwas ausgleicht.
FireNews läuft problemlos unter TOS und MagiC; unter N.AES hagelt" es leider noch Abstürze. Obwohl die Bedienung des Programms eigentlich weitestgehend selbsterklärend sein sollte, ist die beiliegende Online-Hilfe im STGuide-Format sicherlich zu begrüßen. Sie liegt bisher nur in englischer Sprache vor. Wenn der Autor tatsächlich alle in seiner To-Do-Liste" aufgeführten Funktionen in seine Software implementieren kann, könnte FireNews zu einer interessanten Alternative zu NEWSie heranreifen. Wer sich allerdings auf die Grundfunktionen eines News-Clients beschränkt, kann schon jetzt mit FireNews arbeiten.
Applikation: FireNews 0.76
Anwendung: News-Client
Autor: Christian Andersson (faltrion@bigfoot.com)
Bezugsquelle: http://faltrion.home.ml.org/FireSTorm/
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