Das Multitalent für den täglichen Bedarf
Lange Zeit waren diese schönen und bunten Software-Organizer, manchmal auch Filofax genannt, uns ATARI-Anwendern vorenthalten.
Neidisch mussten wir zur Windows-Konkurrenz hinüberblicken, die durch eine tolle Software der Firma Lotus bestens ausgestattet war. Seit wenigen Wochen aber ist es nun soweit!
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich hierbei um eine Softwareumsetzung des multifunktionalen Taschenkalenders im Ringbuchformat, wie er früher vornehmlich in den Händen von Managern, nicht selten aber auch bei Studenten gesehen wurde und heute schon weit verbreitet ist.
Die ATARI-Variante verbindet viele verschiedene Programme in einem: Stundenplan, Kalender, Notizbuch, Datenbank und mehr.
Nach dem Start präsentiert sich Organiser mit der ersten Seite des aufgeklappten Taschenplaners. Eine schöne und übersichtliche Menüleiste am rechten Rand des Ringbuches zeigt die einzelnen Funktionen, die per Mausklick aufgerufen werden können. Zur Auswahl stehen:
Das Notizbuch ist recht schlicht gehalten. Es hat die Funktion eines kleinen Texteditors mit einer Breite von 24 Zeichen und zweimal 13 Zeilen.
Dieses Notizbuch dient für Einträge, die Sie schnell machen und später einmal unabhängig von einem Datum abrufen möchten. Hierzu gehören Einkaufspläne ebenso wie Telefonnotizen, die man später umtragen möchte. Ist die Doppelseite voll, müssen die Einträge gelöscht werden.
Wesentlich interessanter präsentiert sich die Checkliste bzw. Aufgabenkontrolliste. Hier können 13 Aufgaben eingetragen werden, die Sie erledigen möchten.
Die erste Spalte dient dem Eintrag des Datums. Direkt daneben stehe Ihnen vier runde Buttons zur Verfügung, die zur Einstellung der Priorität einer Aufgabe dienen (erster Knopf markiert sehr wichtig, letzter Knopf markiert nicht so wichtig).
Die Spalte "delegiert an" wird verwendet, um einzutragen, von wem die Aufgabe erfüllt werden soll oder sollte Beim Anklicken der Spalte öffnet sich ein Fenster mit einer 13 Zeichen breiten Zeile. Der Eintrag erscheint in kleiner Schrift in der Checkliste Auf der rechten Seite des Buche kann in einer langen Zeile die geplante Aktivität eintragen werden. Ein kleiner Knopf am Rande jeder Zeile dient zum Abhaken, d.h., dass die Aufgabe entsprechend gelöscht wird.
Hier wäre wünschenswert, dass alle anderen Aktivitäten eine Zeile höhe rutschen, damit man stets eine dem Datum entsprechende Reihenfolge ein halten kann. Bei der augenblicklichen Problemlösung entsteht z.B. beim Löschen der ersten Zeile eine Lücke, so dass der nächste Eintrag, der folglich der letzte zu erledigende Auftrag sein wird, an erster Stelle steht.
Auch wäre eine Sicherheitsabfrage beim Löschen der Zeile sinnvoll, ansonsten könnten all zu schnell wichtige Daten durch ein Versehen gelöscht werden.
Der Wochenplaner präsentiert sich in einem ansprechenden Gewand. In sechs Spalten sind die Wochentage Montag bis Freitag aufgelistet. Leider fühlt sich der Mensch, der auch an Sonntagen gelegentlich Aufgaben zu erledigen hat, ein wenig im Stich gelassen.
Die einzelnen Zeiten dienen der Unterteilung der Uhrzeit, die mit 8.00 Uhr beginnt und pro Spalte um 30 Minuten zunimmt Positiv ist, dass die Uhrzeiten den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepaßt werden können.
So können präzise Notizen gemacht werden, die allerdings nicht länger als 8 Zeichen sein dürfen. Sie eignen sich also insbesondere, um beispielsweise Treffen zu vereinbaren und Namen einzutragen.
Neu auf dieser Doppelseite ist auch, dass verschiedene Funktionen zum Laden, Speichern und Drucken der Kalenderwoche vorhanden sind.
Der Wochenplaner versteht sich wirklich als solcher, denn er ist weder an ein Datum noch an eine Jahreszahl gebunden.
Der Monatsplaner ermöglicht den Eintrag von Notizen für einzelne Wochen. Sie haben in zwölf Zeilen die Monate Januar bis Dezember untereinander und in vier Spalten die vier Wochen des jeweiligen Monats.
Ein Eintrag kann z.B. so lauten "2. Woche im März: Hamburger Bootsmesse".
Der Jahresplaner ist der einzige wirkliche Kalender, der momentan sinnvollerweise auf das Jahr 1997 geeicht ist. Auf einer Kalenderdoppelseite haben Sie das ganze Jahr auf einen Blick und können somit Planungen für das gesamte Jahr eintragen.
Die Sonntage sind grau unterlegt und können selbstverständlich auch mit Notizen versehen werden. Ist ein Eintrag erfolgt, wird das entsprechende Kästchen mit einem Kreuz versehen. Die Texte können jeweils 3 Zeilen á 24 Zeichen betragen, so dass man schon eine Menge Text unterbringen kann.
Organiser zeigt sich in der Version 1.03 von einer guten Seite. Die wichtigsten Bedingungen werden auf jeden Fall erfüllt, denn Organiser ist praxisgerecht, intuitiv zu bedienen und sauber programmiert, so dass keine Abstürze zu, befürchten sind.
Es ist voll in GEM eingebunden und läuft auf allen bekannten Betriebssystemen wie TOS, MagiC, MagiC-PC, Gemulator und TOS2WIN. Die Mindestauflösung beträgt 640x400 Bildpunkte, so dass der Organiser auch auf dem SM 124 betrieben werden kann, wenngleich Grafikkarten unterstützt werden und die Optik aufbessern.
Dennoch bleiben einige Wünsche offen: So werden all diejenigen bestraft, die kein Multitasking-Betriebssystem wie MultiTOS oder MagiC einsetzen, denn Organiser läuft nur als Programm und nicht als Accessory. Dabei wäre es gerade bei einem Kalender und Notizbuch sinnvoll, jederzeit darauf zugreifen zu können.
Auch stört ein wenig, dass die Einträge bei dem Wochenkalender unnötigerweise sehr kurz gehalten wurden. Mir schwebt eine Lösung vor, und zwar den Eintrag eines acht Zeichen langen Stichwortes, das in der Übersicht erscheint und ein längerer Eintrag, der durch das Anklicken sichtbar wird.
Unverständlich ist auch, warum Organiser nicht die interne Uhr des ATARI abfragt und einerseits Datum und Uhrzeit an einer bestimmten Stelle anzeigt, andererseits aber auch den Jahreskalender danach richtet. Im aktuellen Zustand muss der Kunde gegen eine 1998er Version erwerben.
Ein letzter Punkt würde mich für eines der Updates freuen: Es wäre schön, wenn die Einträge aus dem Wochenplaner automatisch oder auf Wunsch auch in den Jahresplaner übernommen werden könnten, damit man auch ohne Abspeichern der Wochendaten einen Rückblick realisieren kann.
In Anbetracht des wirklich geringen Preises von nur 30 DM sollte man von der Version 1.x jedoch noch nicht zuviel erwarten. Das Preis-/Leistungs-Verhältnis ist mit Sicherheit gut (und schließlich ist Organiser das erste Programm dieser Art).
Das Programm wird kontinuierlich weiterentwickelt, so dass kleine Mängel, die in diesem Falle fast ausschließlich subjektiver Natur sind, bald behoben sein werden. Wer sich dazu noch den Verkaufspreis anschaut, wird sich auch vor den Updatepreisen nicht fürchten!
Die eingeschränkte Shareware-Version erhalten Sie auch über unsere PD-Serie oder die Düsselsoft-Mailbox. Gegen 10 DM erhalten Sie da Programm auch bei den u. g. Bezugsquellen, wobei der Kaufpreis bei Erwerb der Vollversion angerechnet wird.
Bezugsquelle Deutschland: Düsselsoft Hartung- & Sigg GbR Am Staatsforst 88 40599 Düsseldorf
Bezugsquelle Schweiz: Benny Jurt Oristalstr. 46 CH-4410 Liestal
Red