Homepage Editor: HP-Pinguin

In den vergangenen Ausgaben haben wir ihnen gezeigt, wie man HTML-Seiten programmiert. Da das Programmieren aber nicht jedermanns Sache, ist stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe den ersten richtigen HTML-Editor vor.

Im Zuge der zunehmenden Popularität des Internet bleibt es nicht aus, dass viele Privatanwender ihre eigenen Homepages erstellen und im Internet präsentieren möchten. Entsprechende Layout-Software war auf dem ATARI-Markt bislang rar, doch mit dem Homepage-Pinguin in der Version 1.6 ist inzwischen eine praxisgerechte Lösung verfügbar.

Vor einigen Monaten berichteten wir bereits über diesen HTML-Editor, der seinerzeit noch HTML-Pinguin hieß. Wie bereits einleitend erwähnt, ermöglicht dieses Programm das bequeme und schnelle Editieren von HTML-Seiten. Hierbei wird der Anwender durch eine Liste von Layoutmöglichkeiten geführt und erhält schließlich eine fertige und einsatzbereite HTML-Datei.

Nach dem Programmstart können Sie wählen, ob Sie einen Modus für einfache oder fortgeschrittene Editiermöglichkeiten möchten. Je nach gewünschtem Seitenaufwand reicht sicherlich auch die einfache Variante, doch für unseren Test verwendeten wir den umfangreicheren Weg.

Fortan führt Sie das Programm durch die einzelnen Elemente einer HTML-Seite.

Titel

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Den Beginn macht der Titel. Wie Sie in Bild 1 sehen, erläutert ein Text am oberen Rand der Eingabefensters Sinn und Funktion des Titels.

Sie können nun Titel und Untertitel eingeben, die Positionierung (links, mittig, zentriert) wählen und zudem über die Schriftgröße entscheiden. Letzteres ist allerdings nicht stufenlos möglich.

Hintergrund

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Bild 2 zeigt Ihnen das Hintergrundmenü. Sie können einen farbigen Hintergrund in einem Pop-Up-Menü aus 16 Farben direkt wählen oder einen eigenen Farbwert eingeben. Schön und lobenswert ist jedoch, dass der HP-Pinguin auch Texturen zulässt.

Hierbei können Sie mittels einer Fileselecter-Box eine GIF-Datei wählen, die einen Inhalt beliebiger Art hat. Es empfiehlt sich, möglichst kleine Dateien zu nehmen. HP- Pinguin rechnet diese kleine "Kachel" auf die gesamte Seite um.

Textfarben

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Schließlich ist es möglich, die Farben für diverse Textelemente der HTML-Seiten zu bestimmen. Hierzu gehören die Textfarbe, Verweisfarbe, Farbe für bereits besuchte Verweise und die Farbe für aktivierte Verweise. Auf diese Weise kann die Übersicht der Seite gut beeinflusst werden. Schade ist, dass bislang die Titel- und Untertitelfarbe nicht getrennt vom Fließtext eingestellt werden können.

Bilder

Damit eine HTML-Seite auch ansprechend aussieht, sollten, je nach Bedarf, auch Bilder integriert sein. HP-Pinguin bietet nun die Möglichkeit, eine GIF-Datei in die Seite einzubinden. Nach dem Laden erkennt das Programm automatisch die Größe in Pixeln und bietet die Möglichkeit, eine der Seite angemessene Größe einzustellen. Ein neu hinzugekommener Button ermöglicht das proportionale Vergrößern bzw. Verkleinern einer Bilddatei, so dass das Ausrechnen der Koordinaten entfällt.

Schließlich können Sie entscheiden, ob eine Grafik zentriert oberhalb des darauf folgenden Textes abgebildet oder so positioniert wird, dass der Text um die Grafik herum fließt.

Da man bei den allgemein üblichen HTML-Browsern zur Steigerung der Darstellungsgeschwindigkeit die Grafikanzeige abschalten kann, bietet HP- Pinguin die Möglichkeit, einen Alternativtext zu platzieren.

Text

Kommen wir nun zu dem wohl wichtigsten Punkt Ihrer Seite, dem Inhalt: Dieser kann eingeladen, aber nicht editiert werden. Ähnlich wie beim Titel kann hier auch die Ausrichtung bestimmt werden. Auf Wunsch wird der Text auch in zwei Spalten gegliedert, wenngleich dies beim Lesen von längeren HTML-Seiten sehr umständlich ist.

Verweise

Je nachdem, wie viel HTML-Seiten Sie schon kreiert haben, können Sie auch bis zu fünf verschiedene Verweise angeben. Zu diesem Zwecke tragen Sie den Namen des Verweises ein und wählen anschließend eine HTML-Seite in einem beliebigen Verzeichnis aus.

Wird der Name eines Verweises anschließend angeklickt, lädt der Browser automatisch die zugehörige HTML-Seite ein und zeigt diese an.

Auf diesem Wege lassen sich sogar komplexere Homepages kreieren.

Brandneu

Noch während unserer Testphase hat der Programmierer auf Vorschlag der Redaktion eine Speicherfunktion integriert. D.h., dass sämtliche von Ihnen eingegebenen Daten und Werte auf Wunsch auch abgespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgerufen werden können. Denn nach Beendigung des letzten Punktes erscheint die Dateiauswahl und fordert Sie auf, Ihrer HTML-Seite einen Namen zu geben und speichert Ihre Homepage ab.

Anschließend wird der HP-Pinguin automatisch beendet. Die neue Speicherfunktion ermöglicht nun das Ansehen und anschließende Optimieren Ihrer Homepage.

Fazit

Das Konzept von HP-Pinguin ist überzeugend: Wenn es darauf ankommt, übersichtliche HTML-Seiten zügig und ohne viel "Schnick-Schnack" zu erstellen, dann ist dieses Programm goldrichtig. Ein Durchgang dauert, je nach Aufwand, nicht mehr als 5 Minuten!

Man sollte das Programm aber nicht mit entsprechenden Layout-Programmen auf anderen Systemen verwechseln, die z.B. ähnlich wie Calamus funktionieren.

Aber dies ist auch nicht das Ziel von HP-Pinguin. Da wären nur noch einige Kleinigkeiten, die wir uns für eine zukünftige Version wünschen würden. Zum einen ist es die Möglichkeit, mehr als nur ein Bild zu integrieren (eine Erweiterung auf zwei Bilder ist aber schon vorgesehen), zum anderen aber auch die Option, ein Bild auch als Verweise-Button verwenden zu können.

Der Autor arbeitet jedoch emsig an der Entwicklung weiter, so dass wir regelmäßige Updates erwarten können. Last but not least sei noch positiv hervorzuheben, dass das Programm standardmäßig in deutscher und englischer Sprache vorliegt.

Der Status der Software ist "Shareware uneingeschränkt". Eine registrierte Version kostet und ist direkt beim Autor erhältlich. Die aktuelle Shareware-Version befindet sich auch unserer Spezial-Diskette 2/97.

Homepage: http://www.jaapan.de/computer.php

Red.



Aus: ST-Computer 02 / 1997, Seite 41

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