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**Auch der zweite Titel aus dem Hause „Top Byte“ Ist eine Wiederbelebung eines bekannten Genres. Sie sind „der“ Hero und müssen das Gelände von üblen Aliens befreien. Natürlich geht das nicht ohne traditionell hohen Munitionsverbrauch und eine Menge grünen Alien-Blutes vonstatten.**

Bei „Alien Thing“ handelt es sich um eine SF-Version des allseits bekannten „Gauntlet“. Man sieht das Spielfeld aus der Vogelperspektive, steuert seinen Minirambo durch die Räume, wobei die Schußrichtung immer der aktuellen Bewegungsrichtung entspricht. Anfänglich gibt sich das Geschehen recht langweilig, man sammelt Munition und „Cards“ auf, findet ab und an eine bessere Waffe und metzelt die „armen“ Aliens nieder. Mit höheren Levels offenbart Alien Thing aber doch noch mehr Spieltiefe. Sehr bald merkt man, daß man die „Cards“, die zum Türöffnen dienen, nicht unbedacht verbrauchen sollte, genauso wie man an bestimmten Stellen spezielle Waffen braucht. Von Level zu Level gibt es auch unterschiedliche Problemstellungen. Mal müssen neben der Alien-Hatz Computerterminals repariert werden, ein anderes Mal kämpft man sich durch düstere Labyrinthe und muß für die Aktivierung einer Lichtquelle sorgen.

An Abwechslung wurde also gedacht. Der Spielaufbau ist durchaus motivierend, wenn sich die Aliens auch nicht besonders „intelligent“ verhalten. Hat man sich verkalkuliert und „Cards“ oder Munition unbedacht verbraucht, kann man sich auf Tastendruck wieder zum Level-Beginn beamen und bekommt 5 Cards sowie ein volles Magazin, allerdings opfert man dadurch ein Leben.

Technisch gibt sich das Game „vielseitig", auf dem STE macht es eine gute Figur, das Scrolling ist akzeptabel, und die Geräusche schallen als knackige Samples durch die D/A-Wandler. Auf dem Falcon ist alles einfach eine Nummer zu fix, die Steuerung wird zu hakelig und nervt. Hier hilft allerdings einfaches Runterschalten auf 8 MHz, und schon spielt es sich ganz ordentlich. Auf einem „normalen“ ST gibt es dagegen ein merkliches Slowdown, die Geräusche werden zwar durch Samples realisiert, allerdings sind diese mit einer „rauschend“ niedrigen Sample-Rate erzeugt worden. Die auf STE/Falcon angenehmen Soundeffekte bewegen sich hier hart an der „Schmerzgrenze“. Dazu kommt, daß das Abspielen von Samples auf dem ST natürlich auch Rechenzeit verbrät, und daß für die Grafikausgabe kein unterstützender Blitter da ist. Die Folge ist also ein stark ruckeliges Scrolling und ein zäherer Spielfluß. Auf dem normalen ST nimmt der Spielspaß also deutlich ab.

Die Levels sind ganz ordentlich und auch abwechslungsreich gezeichnet, der Flammenwerfer wirkt gut, die Aliens können allerdings kaum beeindrucken.

Fazit: Alien Thing ist ein ganz ordentliches Action-Spiel mit strategischer Note.

Allerdings kann es in puncto Genialität und technischer Realisierung nicht mit Genre-Verwandten wie z.B. „The Chaos Engine“ mithalten, ist aber auch um ca. 20,- DM günstiger.

Alien Thing

Hersteller: Top Byte/999 Software
Genre: Action
Rechnertyp: ST/E/Falcon
Monitortyp: RGB/VGA
Preis: 49,-DM
Sonstiges: 1MB RAM, HD installierbar
Steuerung: Joystick, Tastatur
Bezugsquelle: Solution Software Butschke&HeunGbR Merzlweg 28 71384 Weinstadt

Grafik: 50
Sound: 70
Spaß: 65
Gesamt: 55


Kay Tennemann
Aus: ST-Computer 04 / 1996, Seite 65

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