Hellöchen, also ich komme gerade frisch vom SCALA-Meeting und lasse noch die Eindrücke in mir nachklingen. Gleichzeitig versuche ich mir vorzustellen, wie das Wetter wohl aussieht, wenn dieser Artikel erscheint. Zur Zeit herrscht nämlich noch frostiger Winter, und ich möchte eigentlich etwas Frühlingsstimmung verbreiten.
Apropos SCALA, wie ich schonmal erwähnt hatte, handelt es sich dabei um ein Treffen lokaler (Hamburger) AMIGA-, Falcon-und PC-Crews. und natürlich waren auch die Organisatoren des „Black Box SYMPOSIUM 1996” dort. Für die Falcon-Scene wird es ja praktisch so eine Art „Fried Bits 4”-Emulator sein, was einige „Problematiken" mit sich bringt. Denn gegen ein AMIGA-PC-Scene-Meeting sehen die recht familiären ATARI Scene-Zusammenkünfte wie ruhige Picknickspaziergänge aus. Aber man soll sich ja neuen Herausforderungen stellen. Bei den getrennt abgehaltenen Demo- und Shortrocompetitions wird sich kaum etwas ändern. Aber die Grafiker und Musiker müssen jetzt eine harte Schlacht in der rauen Realität der anderen Szenen schlagen.
Nun nochmal ein paar Facts für alle Mailboxabstinenzler: Vom 5.4.96 bis 8.4.96 findet die „Symposium” in Hamburg Hitfeld statt - und zwar in den exklusiven Räumlichkeiten der „Burg Seevetal“. Und so wie es aussieht, gibt es getrennte Räumlichkeiten für unsere empfindlicheren ATARI-Szenegänger. Und bei den (im vergleich zur FB3) zahlreichen Competitions wird man wohl nichts anderes mehr zu tun bekommen, als Compos anzusehen.
Zur Zeit (Ende Februar) laufen jedenfalls bei den meisten Leuten die Vorbereitungen auf Hochtouren, von vielen habe ich gehört, daß sie wenigstens ein 96Ktro machen wollen: ganze Demos werden aber wohl Mangelware sein. Lazer scheint wegen Plattencrash und daraus folgendem Daten- sowie Motivationsverlust aus der Konkurrenz zu fallen, von EKO hört man Gerüchte über PC-Aktivitäten. Und Avena will zwar ein Hammerdemo machen. aber die Zeit wird knapp. Ich verdächtige ja immer noch Aggression, daß sie endlich mit ihrem Demo rauskommen. Naja, ca. eine Woche, nachdem dieser Artikel erscheint, sind wir schlauer. Den großen Bericht gibt es dann in der übernächsten ST-Computer.
Wie gesagt, lenken die Symposium Vorbereitungen die ohnehin z.Zt. etwas träge Scene ab. so daß es in den einschlägigen Mailboxen kaum ein paar Schmankerln downzuladen gibt. Ein bißchen gibt es aber dennoch.
Zugegeben, die Überschrift ist reißerisch und vollkommen übertrieben, enthält aber ein Körnchen Wahrheit. Seit ich meinen Falcon habe, sah ich viele gute und schlechte Spiele-Previews aller möglichen Genres kommen und in der Versenkung verschwinden. Dabei waren auch etliche Jump'n'Runs. Keines machte aber einen so ausgereiften und vielversprechenden Eindruck wie das von „New Beat Development”. Der Arbeitstitel heißt „Willie the Adventure”, und das Out fit ist eindeutig Rayman-orientiert. Das Preview beeindruckte schon durch weiches Scrolling, sogar mit Parallaxeffekten. und einem sehr schon animiertem Charakter. Die Steuerung sowie die Musik und die Soundeffekte machten einen sehr professionellen Eindruck. Noch gibt es allerdings keinen Grund, in Ekstase zu geraten; wie jeder weiß, gehören neben guten Programmierfähigkeiten auch noch eine Menge Schweiß. Geduld und ein Händchen für Gamedesign dazu, um ein wirklich gutes Spiel zu entwerfen. Wie ich immer an dieser Stelle sage: „Man darf gespannt sein”. (Und wer die Möglichkeit zum Surfen hat. (ja, ich weiß - beknacktes Wort - also: nix Wasser, sondern Internet), kann sich außerdem mal auf der „N.B.Dev.”-HomePage umsehen: http://newbeat.atari.org/
Tatsächlich gibt es nach dem PC-Original jetzt schon Doom-Versionen für so ziemlich alles, was Chips enthält. Jaguar, Playstation etc. - ja, sogar das Super NES hat seine eigene Umsetzung bekommen. Nur den ATARI-Jüngern blieb bis jetzt lediglich die (für Falcon-Verhältnisse) etwas dünne „Substation”. Aber dank ein paar hartnäckiger Freaks wissen wir jetzt, daß es gehen würde. Stolz kann ich meinen PC-Kumpels (die übrigens von der Jaguar-Version wirklich beeindruckt waren) einen Spaziergang durch einen beliebigen Doom-Level auf meinem taktmäßig „flachbrüstigen” Falcon zeigen. Mehr aber auch nicht, denn bei dem „Doom-Environment-Simulator (V1.8alpha)“ handelt es sich praktisch nur um einen Viewer für original PC-DOOM „*.WAD“-Files. Der Programmierer hat wirklich jede Systemresource genutzt, und mit geballter 68030-, FPU- und DSP-Power offeriert unser Falcon einen leicht ruckligen Spaziergang durch die sagenumwobenen Hallen. Verkleinert man das Sichtfenster auf ca. halbe Bildschirmgröße, wird die Sache wirklich angenehm und ist dennoch gut erkennbar. Zieht man nun noch etwas Rechenzeit für Spiellogik und Sprites ab, erreicht der Falcon immerhin fast AvP-Geschwindigkeit.
Etwa zeitgleich erschien eine „DOOM-Engine“ französischer Freaks, die auch auf den original WADs basiert, allerdings technisch weniger hergab. Jedenfalls stellten sie ein richtiges Spiel als Möglichkeit in Aussicht. Nun ja, ich denke, ein „richtiges" Doom wird es wohl nicht geben, aber da sind ja immer noch die Clones. Gerüchtehalber werkeln ja die Jungs von DUNE immer noch an einem Game, das aber rein optisch mehr Verwandtschaft zu Wolfenstein hat. Auch auf das schon oft angesprochene Game von NPG (ex Boom/Incubator) warten wir immer noch geduldig. Außerdem darf ich schon verraten, daß noch ein vielversprechendes Projekt zu diesem Thema in deutscher Mache ist. Bereits auf der Symposium soll Konkreteres zu sehen sein. Um das Thema wirklich komplett abzuhandeln, werden wir noch ein wenig „interaktiv“. Ein paar entschlossene Freaks, unter anderem Leute von INTER, hatten sich auch an ein 3D-Spielprojekt gemacht. Unter dem Arbeitstitel ARENA (hat nichts mit dem jüngst erschienenen PC-Game zu tun!) entwickelten sie eine sehr leistungsfähige Game-Engine (vor allen Dingen schnell). Aus Existenz- und Zeitgründen liegt dieses Projekt aber nun brach, und so geht hiermit der Aufruf an fähige Assemblercoder. Wer hätte Lust, aus einer sehr weit gediehenen 3D-Game-Engine ein fertiges Spiel zu machen? Interessenten wenden sich doch bitte an „Lucky of ST“ (E-Mail: un8n@rz.uni-karlsruhe.de).
Zum Schluß hab’ ich noch was aus Frankreich. Erinnert sich noch jemand an ein Demo von PENTAGON aus den frühen Falcon-Tagen? Ich nicht, aber der Name war mir noch geläufig. Und jetzt weiß ich auch, warum man nichts mehr von den Jungs gesehen hat. „Flan“ schickte mir ein Preview ihres „carcrash race games“. Nach einem beeindruckenden Menü in HiRes-Renderoptik und ziemlich langen „wait, decrunch“-Zeiten durfte man mit einem Miniauto à la „Micromachines“ über einen Truecolor Kurs düsen. Das Ganze sah recht ordentlich aus, scrollte auch flüssig (sogar auf VGA-Moni), spielte sich allerdings noch nicht besonders, da die Steuerung recht hakelig und die Sprite-Abfrage auch noch verbesserungsbedürftig war. Mal sehen, was draus wird. Flan meinte noch, daß bei Frontier zwar einige Spiele-Projekte laufen, aber die Jungs wirklich sehr langsam sind. So zeichnet Frontier z.B. auch für die Falcon-Version von Obsession verantwortlich; die Sache scheint aber im Sande zu verlaufen. Die mittlerweile erschienene Falcon-Version von „Ultimate Arena“ beeindruckte offensichtlich nicht besonders, ich werde aber trotzdem mal versuchen, ein Exemplar zu ergattern.
Tip: Im April soll es wieder mal eine Saturn-Party geben. Leider standen Termin und Ort bis Redaktionsschluß noch nicht fest.
Und Schluß! Diesmal möchte ich Mr. Coke für die Symposium-Infos danken und beabsichtige (erst) Gwen und dann Silli zu grüßen.
... wir sehen uns auf der Symposium!
Euer A.-t-