Jaguar: Highlander

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Anfang November erschien eines der kräftigsten Kaufargumente für das Jaguar- CD-ROM in den USA: "Highlander - The Last of the MacLeods". Viele vermuten jetzt sicher ein interactives Kino-Movie mit Christopher Lambert oder den RTL- "Serienhighlander" mit Adrian Paul - Aber Vorsicht! Das stimmt nicht! Bei unserem Highlander handelt es sich um die in Deutschland bisher unbekannte Comic-Serie von Gaumont Television. So wurde z.B. ein Großteil der Cinepak- Sequenzen aus dieser Comic-Serie verwendet. Ihr schlüpft in die Rolle von Quentin MacLeod der die letzte Hoffnung der Menschheit ist. Nach der Zerstörung des Heimatdorfes durch die Mannen des Oberbösewichtes "Kortan" erfährt der Spieler seine wahre Identität und bekommt die Aufgabe seine kleine Schwester aus den Klauen von Kortan zu befreien und ihn zu töten, was sich bei einem Unsterblichen wohl noch als etwas schwierig herausstellen wird.

Das Spiel beginnt damit, daß Ihr in dem größtenteils zerstörten Dorf euch erstmal einige Gegenstände besorgen müßt, dies wird natürlich durch die von Kortan plazierten Wachen erschwert die Ihr Anfangs nur mit gezielten Schlägen und Tritten besiegen könnt. Wobei es mich wundert, daß ich von den Wachen zwar mit Schwertern attackiert werde, ich das Schwert aber nach einem siegreichen Kampf nicht von auf dem Boden liegen Wächter entwenden kann. Nachdem Ihr einen Holzbalken in einer der nicht abgebrannten Hütten gefunden habt, könnt Ihr über das hintere Tor des Dorfes aufbrechen und flüchtet zum Berg. Dort erwartet euch ein Unsterblicher namens Ramirez, welcher euch die Geschichte der Unsterblichen erzählt und endlich erhaltet Ihr das langersehnte Schwert. Mit diesem Schwert bewaffnet könnt Ihr nun die restlichen Wachen besiegen und erhaltet so weitere Informationen, auch werden bei einigen Ge- genständen und Aktionen tolle Cinepak-Sequenzen abgespielt, die entweder aus der Comic-Serie sind oder extra für das Spiel gerendert wurden. Es ist empfehlenswert jeden noch so Anfangs wertlosen Gegenstand mitzunehmen, da er später im weiteren Verlauf des Spiels zum Lösen eines Puzzles benötigt werden könnte ...

Spielerisch könnte man Highlander mit dem PC-Klassiker "Alone in the Dark" vergleichen, nur ist die Grafik bei Highlander wesentlich aufwendiger, jedes Bild wurde gerendert und Ihr könnte eure Vektorgrafik-Figur frei durch die Gegend bewegen. Der "Clue" dabei ist, daß die gerenderte True-ColorGrafik mit der Vektorgrafik (eure Figur, Gegner) verknüpft wurde und so entsteht ein räumlicher Effekt, d.h. unsere Spielfigur wird kleiner wenn sie in den Hintergrund der Grafik läuft oder wird von vorderen Grafik-Elementen wie z.B. Bäumen verdeckt. Bei den Musik- und Soundeffekten gibtes auch nichts zu bemängeln, allerdings sollte man die englische Sprache beherrschen, da alle Dialoge in den Cinepak-Sequenzen auf Englisch sind, dieses Englisch ist aber so einfach gehalten, daß man selbst mit mittelmässigen Englischkenntnissen keine Probleme haben sollte. Allerdings sollte man im Besitz der sogenannten "Memory Track Card" sein, damit man den Spielstand abspeichern kann.

Fazit

Highlander ist das erste "echte" Jaguar-CD-Spiel, welches eindrucksvoll die grafischen und akustischen Möglichkeiten des Jaguars zeigt und sich nicht vor diverse Saturn- und Playstation-Titeln zu verstecken braucht. Wenn ATARI weitere so qualitativ hochwertige Titel für den das Jaguar CD-ROM auf den Markt bringt, dann können wir beruhigt in die angeblich so düstere Zukunft blicken. Highlander ist als Trilogie geplant, ich freue mich schon auf die nächsten zwei Teile welche hoffentlich im Laufe des nächsten Jahres erscheinen werden.

MacLethaus

Highlander- The Last of the MacLeods
Hersteller: Lore Design/ATARI
Genre: Action-Adventure
Sonstiges: Japar CD ROM + Memory Track Card werden benötigt
Wertung:
Grafik: 95%
Sound: 90%
Spaß: 92%
Gesamt: 95%
Preis: ca. 120 DM

Martin Lethaus
Aus: ST-Computer 01 / 1996, Seite 62

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